Das Philharmonia Orchestra unter der Leitung von Esa-Pekka Salonen beendete das Beethovenfest Bonn 2012 am 7. Oktober mit der Aufführung von Beethovens Symphonie Nr. 9. Das Konzert war das letzte von fünf des Beethoven-Symphonien-Zyklus, bei dem zwischen Beethoven-Symphonien je eine zeitgenössische Komposition aus einem anderen Kontinent erklang. In der ausverkauften Beethovenhalle präsentierten Martin Grubinger & Friends mit dem Percussionwerk "Ghanaia II" den afrikanischen Kontinent. Im exklusiven Beethoven-Symphonien-Zyklus spielte das Philharmonia Orchestra zuvor Werke von Unsuk Chin, Brett Dean, Joseph Phibbs und Steven Stucky.
Mit Beethovens Neunter wurde der Bogen zurück zum Eröffnungskonzert des Beethovenfestes Bonn am 7. September geschlagen, in dem Andris Nelsons und sein City of Birmingham Symphony Orchestra diese Symphonie interpretierten, die neben 1500 Zuhörern in der Beethovenhalle weitere 5000 Musikbegeisterte beim Public Viewing auf dem Bonner Münsterplatz verfolgten. Mit einem Tweetup wurden darüber hinaus 56 000 Follower erreicht.
"Wahre Kunst ist eigensinnig, läßt sich nicht in schmeichelnde Formen zwängen", notierte Beethoven 1820 in ein Konversationsheft. Ausgehend von diesem Zitat rückte das Beethovenfest Bonn in viereinhalb Wochen unter dem Motto "Eigensinn" den Künstler in einem globalen Umfeld in den Mittelpunkt. Im Fokus standen die Musiker, die wie Beethoven mit ihren Ideen der Zeit voraus sind und unbeirrt ihren Weg gehen. Mit diesen Grenzgängern, von denen viele dem Festival seit Jahren eng verbunden sind, entwickelte das Beethovenfest Bonn exklusive Programme, über zwei Drittel der insgesamt 68 Konzerte im Hauptprogramm waren eigens für das und mit dem Festival konzipiert. Dazu zählte auch der Beethoven-Symphonien-Zyklus von Esa-Pekka Salonen und seinem Philharmonia Orchestra, den fast 6.000 Zuhörer verfolgten. Insgesamt besuchten mehr als 74.000 Gäste die 174 Veranstaltungen des Beethovenfestes Bonn 2012 im Haupt- und Rahmenprogramm. Das Beethovenfest Bonn 2012 verzeichnet bei einem im Vergleich zum Vorjahr deutlich ausgeweiteten Angebot eine Auslastung von 85 Prozent und 37 ausverkaufte Konzerte im Hauptprogramm.
"Wir haben sehr viel Eigensinniges gehört, sei es von Martin Grubinger, Patricia Kopatchinskaja, Lisa Batiashvili, Isabelle Faust, András Schiff, Daniel Hope, dem Borodin Quartet oder Kit Armstrong, um nur wenige zu nennen. Sie alle haben gezeigt, dass Eigensinn keine negative Konnotation hat, sondern die Charaktereigenschaft ist, die sie von der Masse abhebt. Genau wie die fast 5.000 Jugendlichen, die wir mit unseren Angeboten beim Jungen Beethovenfest erreicht haben. Sie haben neben der Schule und ihren vielfältigen Freizeitaktivitäten mit ganz viel Eigensinn und Engagement das Beethovenfest mit gestaltet und bei uns und vielen Künstlern bleibende Eindrücke hinterlassen", resümiert Ilona Schmiel, Intendantin und Geschäftsführerin des Beethovenfestes Bonn.