Stuttgart, Deutschland (Weltexpress). Sparen, aber was denn? Vermutlich Geld, das die Eigentümer und ihre Verwalter in der Daimler AG nicht für diesen oder jenen ausgeben wollen. Doch das Sparschwein oder Sparkonto wird man in Stuttgart lange suchen müssen.
Das Gegenteil wird der Fall sein. Ein Gewinneinbruch jagt den nächsten. Sparen hatten die Eigentümer und ihre Betriebsbeauftragen vorher sollen.
Am Ende kommt es, wie es kommen muss, wenn die Einnahmen nicht erhöht werden können. Die Ausgaben werden gesenkt. Und so entpuppt sich auch Ola Källenius, der aktuellen Konzernchef beim Daimler, als Märchenonkel: „Wir haben ein Kostenproblem – das bekämpfen wir bei den variablen und den Fixkosten.“
Was das heißt? Weniger Lohnarbeiter und so weiter. Martin Hesse notiert in „Spiegel“ (11.2.2020) unter dem Titel „Jobabbau bei Daimler – Ratlos in die Zukunft“: „Der neue Chef will Tausende Stellen streichen – den Aktionären reicht das nicht.“ Und die Aktionäre sind die Eigentümer, die sich am Ende durchsetzen werden, so dass wohl „10.000 bis 15.000 Stellen wegfallen werden“. Nebenbei bemerkt: Auch beim Daimler werden weiter Lohnarbeiter durch Maschinen ersetzt, die sowohl die Hand- als auch die Kopfarbeit ersetzen.
Solche Sätzen, die Hofberichterstatter erst schlucken und wieder auskotzen, sollten Erstsemester können, bevor sie sich von einer Oberschule zu einer Hochschule aufmachen.
Heute erzählte Källenius auf der sogenannten „Jahrespressekonferenz“ also zum dritten Mal vom tendenziellen Fall der Profirate, was bei ihm wie Nüsse knacken oder auch Gewinnziel kappen klingt.
„Reuters“ (11.2.2020) teilt dazu unter der Überschrift „Daimler verschärft Sparkurs – ‚Wir bringen das in Ordnung'“ mit: „Im vergangenen Jahr sackte das Nettoergebnis fast um zwei Drittel auf 2,7 Milliarden Euro ab, nachdem der Gewinn schon 2018 um fast 30 Prozent gesunken war. Das lag vor allem an rund vier Milliarden an Rückstellungen und Kosten für den Dieselskandal. Die Folgen der Abgasmanipulation treffen den Konzern in einer Phase, in der er mit Milliardeninvestitionen seine PS-starken Luxusautos auf CO2-freie Elektroautos umstellen muss.“
„Schiet häbbens“, wie Schweden und Schwaben im Allgemeinen sagen. Das gilt besonders bei Talfahrten. Das weiß auch der Chinese, der unten an der Strecke steht und geduldig wartet. Der ist in Gestalt von Geely geil und gierig sowie allzeit bereit, sich noch einen größeren Bissen von der Daimler AG zu gönnen.
Und der Rot-Chinese kennt sich mit dem „Gesetz des tendenziellen Falls der Profitrate“ bestens aus. Der weiß, was zu tun ist. Gilt das auch für den Schweden in Schwaben?