Coole Agenten, heiße Vampire und viel schwarzer Humor – Das Fantasy Filmfest beginnt am 26. August in Frankfurt am Main

Ja, wie denn, so unterschiedliche Filme laufen alle unter Fantasy? Es kommt noch schlimmer. Schaut man sich die unglaubliche Vielfalt von Märchenhaftem, Science Fiction, Actionthriller, Außerirdischen, Untoten und Plastikmenschen mit echten Schauspielern oder Comic oder Zeichentrick oder Computeranimierten an, dann wird der Einsteiger in die Fantasyfilmwelt schlauer, wenn er sich vergegenwärtigt, daß es innerhalb des Obergenres lauter kleinere Abteilungen gibt. Fangen wir mit dem klassischen Fantasyfilm an. Der wandert zurück bis ins Mittelalter und bringt uns romantische Wesen auf die Leinwand. Da gibt es Elfen und Zwerge, Trolle und Zauberer und vor allem auch die Kräuterfrauen, die hexenhaft Böses oder Guten den Menschen anwünschen. Also immer ist etwas Übernatürliches im Spiel, auf magische Weise werden die Handlungen beeinflußt. Denkt man an „Der Herr der Ringe“ oder auch „Der Zauberer von Oz“, liegt man richtig.
Dieselben Zutaten, vermischt mit unseren Jahrhunderten dagegen nennt man den modernen Fantasyfilm. Das beste Beispiel sind die Harry Potter Filme, weil sich darin sowohl die althergebrachten Zaubertricks und die übernatürlichen Hilfsmittel und Energien als auch das Zunutzemachen des modernen physikalischen, chemischen und technischen Wissens vermischen und die Magie von gestern potenzieren. Bleibt der Science Fiction Fantasy Film, der nur dann hier einzuordnen ist, wenn er noch Anteile von Übernatürlichem und mit menschlichem Verstand nicht Erklärbares einhält, wie Star Wars, Superman oder X-Men. Die Science Fiction Filme, die allein auf Fortentwicklung der Technik und
Naturwissenschaften setzen und eine Welt von morgen und übermorgen bieten, haben sich von den Fantasyfilmen verabschiedet. Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltall“ von 1968, wäre dafür ein Beispiel. Aber das sind nur die groben Einteilungen. Im gegenwärtigen Filmfestival Fantasy ergeben sich sechs Kategorien.
Das Fantasyfestival in Frankfurt ist nur eine von sieben deutschen Austragungsstädten, die ihre Filmfreunde auf eine im wahren Sinne des Wortes fantastische Irrfahrt mitnehmen. Die sechs Kategorien, FOKUS ASIA, SELECTED FEATURES, MIDNIGHT MADNESS, FRESH BLOOD, XXXTREME und das Kurzfilmprogramm GET SHORTY bieten einen ausgiebigen Rundumblick in den beschriebenen Untergenres Science Fiction, Fantasy, Thriller, und Action. Der Zuschauer kann wählen zwischen atemberaubenden Szenarien bekannter und völlig unbekannten Welten wie in „K 20“ aus Japan, einer Saga eines mysteriösen Verbrechers, zwischen Traumwelten, aber auch Geschichten brutalster Realität.

In CARRIERS, dem Regiedebüt der spanischen Brüder ílex und David Pastor werden zwei junge Pärchen mit dem Exodus der Menschheit konfrontiert. In diesem Szenario einer verfallenden Welt begeben sich die beiden Brüder Danny und Ryan (Lou Taylor Pucci, THE INFORMERS und Chris Pine, zuletzt als Captain Kirk in den Kinos zu sehen) mit ihren Freundinnen auf einen „postapokalyptischen Roadtrip“, mehr auf verzweifeltem Aktionismus denn auf wirklicher Hoffnung aufgebaut.
SHINJUKU INCIDENT erzählt die Geschichte eines verarmten chinesischen Bauern (verkörpert von der Hollywoodgröße Jackie Chan, hier in einer seiner ernsteren Rollen), „Steelhead“ genannt, dessen junge Verlobte sich nach Japan begibt, um dort Geld zu verdienen und dabei spurlos verschwindet. Jahre später kommt auch Steelhead als illegaler Einwanderer nach Japan und taucht dort im Vergnügungsbezirk Shinjuku ab. Als er dort seine Verlobte wiedertrifft, mittlerweile die Ehefrau eines Yakuza-Bosses, entschließt er sich dazu, selbst zum Tokioer Unterweltpaten aufzusteigen.
Historischer Stoff findet im Film BATHORY ein neues Gewand. Regisseur Jurai Jakubiso entzaubert den Mythos der „Blutfürstin“ Erzsébet Báthory (1560-1614), wozu Sie in der Rubrik Kultur.Kino des Weltexpress eine ausführliche Filmkritik finden. Hier wird keine weibliche Gräfin Dracula präsentiert, die im Blut von zahllosen Jungfrauen gebadet haben soll, sondern eine in ihrer Verzweiflung gnadenlose Frau die in einer, ihr feindlich gesinnten Umgebung um ihr Überleben kämpfen muss.
Dies sind nur kurze Beispiele aus dem umfangreichen Programm, das uns der Veranstalter Rosebud Entertainment im Verlauf von acht fantastischen Tagen präsentieren wird. Dabei ist wichtig, daß die meisten der gezeigten Filme noch keine deutschen Verleiher haben, also erst einmal nur im Rahmen des Festivals zu sehen sind. Also gilt die Devise „Vorsicht, nicht anfassen!“, wie treffend sie auch im Kontext von Untoten aller Art sein mag, hier auf keinen Fall! Für Cineasten sollte dagegen die zutreffende Devise viel eher lauten: „Achtung, unbedingt anschauen!“. Wir kommen darauf zurück.

Veranstaltung
23. Fantasy Filmfest
Frankfurt 26.08-02.09
Festivalkinos
CineStar Metropolis
Eschenheimer Anlage 40
60318 Frankfurt
www.cinestar.de
Cinemagnum 3D Kino
Zeilgalerie / Zeil 112
60313 Frankfurt
www.cinemagnum.de

Altersfreigabe
Sowohl der Besuch wie auch der Besitz einer Dauerkarte sind nur mit vollendetem 18. Lebensjahr möglich. Minderjährige haben auch in Begleitung ihrer Eltern keinen Zutritt.
Ticketerwerb
Tickets können bei den teilnehmenden Kinos erworben werden. Die Ticketpreise sind den jeweiligen Webseiten zu entnehmen. Der Vorverkauf hat seit dem 17. August begonnen.
Weitere Austragungsorte des Filmfests
Berlin 18.08-26.08
Hamburg 19.08-26.08
Köln 26.08-02.08
Nürnberg 27.08 03.09
Stuttgart 02.09-09.09
München 01.09-09.09
www.fantasyfilmfest.com

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