Citroën C4 Aircross: Attraktiver Franzose, der nicht zu teuer werden darf

© Citroën

Auch wenn er als Ergänzung von Citroëns C4-Patette vorgestellt wird: Mit dem französischen Kompaktwagen hat der C4 Aircross nur die Modellbezeichnung gemeinsam. Seine Technik ist weitgehend mit dem Mitsubishi ASX identisch, mit dem er auch gemeinsam in Japan vom gleichen Band läuft, aber sein hübsches Blechkleid wurde bei Citroën in Paris entworfen. Bis auf die Türen und das Dach haben die Citroën-Ingenieure jedes Karosserieteil geändert. Ähnlich hat es Citroën schon mit dem größeren C-Crosser gemacht, der fast identisch mit dem Mitsubishi Qutlander ist.

Gut so, denn nun hat der 4,34 Meter kurze Kraxler das elegantere Citroën-Familiengesicht samt den riesigen Scheinwerfern, den senkrechten LED-Leisten, dem Doppelwinkel-Kühlergrill und der markanten hinteren Dachsäule. Robust und solide wirkt er, aber auch knackig – er passt gut ins C4-Familienbild.
Im Innenraum erinnert dagegen alles an den Mitsubishi, auch das riesige Panoramadach, das etwas angejahrte Navigationssystem und die Plastikmaterialien. Auf den gut ausgeformten komfortablen Sitzen nimmt man gern Platz. Weil auch auf der Rückbank genügend Raum für Kopf und Beine angeboten wird, können bis zu fünf Personen ohne Platzangst reisen. 442 Liter passen in den variablen Kofferraum, weniger als beim VW Tiguan (470 Liter), aber mehr als bei Fords Kuga (410 Liter).

Im Unterschied zum Zwillingsbruder von Mitsubishi langt Citroën beim Preis kräftig zu, liegt beim Grundmodell nur rund 400 Euro unter dem VW Tiguan und satte 4.700 Euro über dem Japaner, der mit 18.990 Euro beginnt. Dafür gibt es den Franzosen mit dem 1,6-Liter-Benzin ¬aggregat (117 PS/86 kW) und Fünfgangschaltung, erhältlich nur mit Frontantrieb. In der Basisversion Attraction hat er bereits Klimaanlage, CD-Radio, Anfahrhilfe und spritsparende Start-Stopp-Automatik an Bord. Er begnügt sich laut Norm mit 5,9 Liter auf 100 Kilometer (135 g/km CO2) und schafft 182 km/h Spitzentempo. Aber mit dem Benziner erwartet Citroën nur geringe Verkaufszahlen.

Daneben stehen auch zwei Diesel zur Wahl, beide serienmäßig mit Sechsgangschaltung und Frontantrieb, wahlweise auch mit Allradantrieb (2.000 Euro Aufpreis). Favorit der Käufer dürfte wohl der HDi 115 (ab 25.990 Euro) werden, der 114 PS/84 kW aus dem 1,6-Liter-Motor schöpft. Ein echter Franzose aus dem PSA-Konzernregal, kräftig, mit hoher Laufkultur und sparsam. Er glänzt zudem mit 4,6 Liter Normverbrauch (119 g/km CO2). Auch er schafft 182 km/h, bietet aber dank seiner höheren Durchzugskraft deutlich mehr Fahrspaß als der Benziner. Nur in den unteren Drehzahlen nimmt er etwas zögerlich das Gas an. Das trifft auch auf den HDi 150 mit dem 1,8-Liter-Diesel (150 PS/110 kW, ab 31.790 Euro) zu. Der erreicht zwar mit 200 km/h eine höhere Endgeschwindigkeit, bietet aber kaum mehr Beschleunigung, zeigt nur unwesentlich mehr Durchzugskraft und konsumiert mit 5,4 Liter (142 g/km CO2) mehr Sprit.

Gut abgestimmt ist das Fahrwerk, komfortabel für längere Touren, aber nicht zu weich. So machen auch kurvenreiche Strecken Freude. Und mit dem Allradantrieb lässt der C4 Aircross sich auch gut auf Feldwegen und Schotterpisten bewegen.

Unterm Strich ist der Citroën C4 Aircross ein attraktives Auto, der sich durch zahlreiche Extras noch aufhübschen lässt. Doch dann wird er richtig teuer, und das hohe Preisniveau könnte manchen Kaufinteressenten dann doch zum japanischen Zwillingsbruder Mitsubishi ASX greifen lassen.

Im Detail: Citroën C4 Aircross HDi 115

Fahrzeugklasse: Kompakt-SUV; Motor: Vierzylinder-Common-Rail-Turbodiesel, 8 Ventile; Hubraum: 1.560 ccm; Leistung: 114 PS/84 kW bei 3.600 U/min.; Maximales Drehmoment: 270 Nm bei 1.750 U/min.; Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe; Antrieb: Vorderrad; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,8 sec.; Höchstgeschwindigkeit: 182 km/h; Kraftstoffart: Diesel; Verbrauch (Norm): innerstädtisch: 5,3 Liter/100 km, außerstädtisch: 4,2 Liter/100 km; insgesamt: 4,6 Liter/100 km; CO2-Emission: 119 g/km; Abgasnorm: Euro 5; Effizienzklasse: B; Tankinhalt: 76 Liter; Theoretische Reichweite: 1.600 km; Antrieb: Vorderrad; Maße (Länge/Breite/Höhe): 4,34 m/1,80 m/1,64 m; Wendekreis: 10,6 m; Kofferraum: 442 Liter; Leergewicht: 1.390 kg; Nutzlast: 745 kg; Zulässiges Gesamtgewicht: 2.060 kg; Bremsen vorn/hinten: Scheiben innenbelüftet/Scheiben; Räder: Leichtmetall; Bereifung: 215/70 R16 100H; Preis: 25.990 Euro.

kb

Vorheriger ArtikelOpel: Autogas und Erdgas statt Benzin und Diesel
Nächster ArtikelFiat Punto: Temperamentvoll mit nur zwei Zylindern