Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass in den immerwährenden Handelskonflikten gelogen wird, dass sich der Stahl der Handelschiffe biegt, das wissen nicht nur Seeleute, sondern auch Weit- und Umsichtige, die hinter den Hauptkampflinien der sich bis hin zu Handelskriegen ausufernden Auseinandersetzungen um konfligierende Interessen stehen. Eine bewährte Waffe „zum Wohl der Wirtschaft“, wie es oft in Verlautbarungen der Verantwortlichen heißt, sind Zölle, die den einen als Antidumpingzölle, den anderen als Strafzölle gelten.
Das Feld der Zölle ist ein weites und reicht von Ausfuhrzöllen über Mengenzöllen bis zu Schutzzöllen. Diese (Minen-)felder zu umgehen, das gilt auch im Arbeiter- und Bauernstaat China als schlau.
Tarnen, tricksen, täuschen
Erhoben werden sie immer und überall. Beispielsweise verhängte die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) 2015 Antidumpingzölle auf chinesischen Stahl. Chinesen versuchten, die Zölle zu umgehen und ließen über Vietnam kaltgerollten Stahl in die VSA liefern. „Das Volumen“ sei „von neun auf 215 Millionen Dollar“, weswegen „die USA … daraufhin auch ihre Zölle auf Stahl aus Vietnam“ angehoben hätten, teilt Matthias Peer hält im „Handelsblatt“ (11.6.2019) unter der Überschrift „So wollen Chinas Exporteure die US-Sanktionen umgehen“ mit. Er stellt ferner fest, dass „Chinesische Exporteure“ ihre Waren mit „Produktbeschriftungen mit dem Hinweis ‚made in Vietnam'“ beklebten.
Die Chinesen scheinen nicht nur beim Nachmachen erfinderisch zu sein, sondern auch beim Tricksen, Tarnen und Täuschen. Die Palette der Produkte sei laut Peer „offenbar deutlich ausgeweitet“ worden. „Neben Stahl, Eisen und Aluminium kämen gefälschte Herkunftsangaben am häufigsten bei Textilien, Meeresfrüchten, landwirtschaftlichen Gütern und Holzprodukten vor, beklagen Vietnams Zollbehörden.“
Und das ist noch lange nicht alles.
Die neuen Anti-Dumping-Abgaben der Rot-Chinesen
Dass die kommunistische Regierung der VR China nicht nur tarnen, tricksen und täuschen kann, sondern auch Zölle erheben und zwar drastisch, das beweist sie auch immer wieder. Ab dem heutigen Freitag werden laut „Reuters“ (14.6.2019 „für den Import von nahtlosen Röhren und Röhren aus Stahllegierungen … zwischen knapp 58 und fast 148 Prozent“ erhoben, „wie das Pekinger Handelsministerium mitteilte“. „Damit werden die bis vor Kurzem geltenden Zölle von 13 bis 14,1 Prozent auf bis das Zehnfache angehoben.“
Ob dagegen das Gezwitscher auf Twittern oder das Schreiben von Briefen auf Papier hilft?