Berlins Kapitän Scott Touzinsky nahm nach der umkämpften Begegnung und einer kleinen Stärkung im VIP-Raum kurz vor 23 Uhr letzte Glückwünsche entgegen. Zum Sieg und zu seinem 33. Geburtstag. „Danke, danke“, meinte der nun 33-jährige Olympiasieger mit dem US-Team 2008 und wirkte sehr erleichtert. „Ja, eine Niederlage heute passt natürlich gar nicht zu einem Geburtstag. Ich bin sehr froh, dass die Mannschaft alles getan hat, um mir dieses Geschenk zu machen“.
Diese Sicht negiert allerdings die deutliche Steigerung des Gastgebers im Vergleich zum ersten Finalduell. Da waren die Schützlinge von BR-Trainer Mark Lebedew unter ihrem Topniveau geblieben und hatten in allen zählbaren Elementen – von Aufschlag über Block und Angriff – schlechtere Werte als der Gegner.
Hinzu kam die vom ersten Ballwechsel erkennbare Einstellung, diesmal als Sieger vom Platz zu gehen. „Einstellung und Kampfgeist waren vorbildlich. Was sich auch im fünften Satz als spielentscheidend erwies“, lobte denn auch Kaweh Niroomand, Geschäftsführer, Manager und Visionär der Volleys. Damit und mit dem Ergebnis sei er zufrieden, mit der gezeigten Leistung aber nicht immer. „Da gab es neben starken Phasen auch immer wieder Dellen im Ablauf.“ Und mit Blick auf das dritte Match hoffe er diesbezüglich auf mehr Stabilität. „Bei der Ausgangsposition hat sich nach dem 1:1 nichts geändert – wir brauchen noch mindestens zwei Erfolge, um den vierten Titel in Folge einzufahren.“
Weshalb Moculescu – jeweils die Trainer benennen den wertvollsten Akteur des Gegners – bei Berlin den Angreifer Robert Kromm dazu erwählte, wird das Geheimnis des gebürtigen Rumänen bleiben.
„Das hat das Spiel heute entschieden“, bestätigte VfB-Kapitän Max Günthör. Im Vergleich zur ersten Begegnung seien die Ballwechsel nun länger geworden, „weil jeder immer besser die Systeme des Gegners kennt. Ich denke, das wird in der Finalserie so bbleiben. Bisher hat der Gastgeber jeweils zuhause besser aufgeschlagen und gewonnen. Ich hoffe natürlich, dass sich das fortsetzt.“