Bis das „der letzte Terrorist neutralisiert ist“ – Türken töten Kurden im Irak – Doch der Freiheitskampf in Kurdistan geht weiter

Die Flagge der Türkei weht im Wind. Quelle: Pixabay

Erbil, Kurdistan im Irak; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass das türkische Militär massiv gegen Kurden in der Autonomen Region Kurdistan im Norden des Irak vorgehen, das berichten mehrere Medien. Im „ORF“ (8.6.2019) wird unter dem Titel „Türkei tötet Dutzende kurdische Kämpfer im Nordirak“ mitgeteilt, dass „im Rahmen der ‚Operation Klaue‘, die vor knapp zwei Wochen begann, ’43 PKK-Terroristen neutralisiert‘ worden“ seien, wie „das türkische Verteidigungsministerium gestern“ mitteilte. Aus Sicht der Kurden sind das Freiheitskämpfer und die Türkei ist – und das nicht nur aus Sicht der Kurden – ein Folter- und Besatzungsstaat im Zustand andauernder Kriege, die von den Merkel-Regierungen mit Geld und Waffen befördert werden.

Weiter heißt es beim „ORF“: „Das Militär setzte Artillerie, Kampfflugzeuge sowie Spezialkräfte ein. Minen und Sprengsätze der Militanten seien zerstört, Unterstände unbrauchbar gemacht sowie Waffen und Munition sichergestellt worden, teilte das Verteidigungsministerium mit.“

Bis der letzte Kurde ermordet wurde würden die Türken Krieg führen, lautet die Parole Politiker und Militärs in Ankara, obwohl die das öffentlich etwas anders formulieren. Von Kampf gegen den Terror wird gefaselt und bis das „der letzte Terrorist neutralisiert ist“.

Die Kurden kämpfen auch in Syrien nach wie vor für ihren eigenen Staat und nennen ihn Nation von Rojava. Rojava bedeutet so viel wie „Wo die Sonne untergeht“. Das klingt romantisch, doch der Kampf für diesen Ort ist blutig. Vor allem die Araber, insbesondere die Dschihadisten vom Islamisten Staat, und Türken töten die Kurden.

Zu Rojava wird im „Focus“ (31.5.2019) unter der Überschrift „Kurden wollen eigenen „Staat“ in Syrien – doch viele Feinde wünschen ihren Sturz“ wie folgt informiert: „In dieser Gegend gibt es die meisten Ölfelder in ganz Syrien, die höchsten Dämme und sie ist die Kornkammer des Landes.

Handelswege, die so alt sind wie die Seidenstraße, führen durch das Gebiet. Ein solch kostbares Land ist ein Segen für die kurdisch geführte Regierung von Rojava. Das lockt aber auch Feinde an. Während die Kurden die Region wieder aufbauen, sehen sie sich mit Bedrohungen aus dem In- und Ausland konfrontiert.“ Das Besondere im ganzen nahen und mittleren Osten ist, dass den Kurden der Glaube als eine Privatangelegenheit gilt und im öffentlichen oder politischen Raum nichts zu suchen hat. Die autonomen Regionen in Syrien und im Irak sind säkular.

Letztendlich werden sie diese, ihre Gebiete in Syrien und im Irak mit denen in der Türkei zu einem Staat zusammenfügen. Wer will das den Kurden verdenken? Doch dabei scheint der „Spaß“, den die Yankee-Imperialisten mit den Kurden haben, noch gelten die Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) als Schutzmacht der Kurden in Syrien und im Irak, aufzuhören, es sei denn, die Türken wenden sich den Russen zu und verabschieden sich auch formal aus dem VS-Kriegsbündnis NATO. Dann wird aus dem „Spaß“, den sich die Türken mit den Kurden erlauben, auch für sie blutiger Ernst Dann geht – um im Jargon zu bleiben – der Spaß erst richtig los. Garantiert!

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