Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die einen werden in Berlin Bären gerufen, genauer: Eisbären, die anderen Dosen. Ich nenne sie Rotbullen. Rote Bullen sind auf den Sporthemden der Spieler zu sehen und nicht nur da.
Auch auf dem Eis in der hohen Berliner Mehrzweckhalle an der Spree waren im Wesentlichen nur die Rotbullen zu sehen. Die Berliner Eisbären bemühten sich, offenbarten dadurch jedoch ihre Tor- und Trostlosigkeit über 60 Minuten umso eindrucksvoller. Nun müssen wir ehrlich schreiben, dass die Spieler wollten, aber nicht konnten.
Hätten diese sich keine Mühe gegeben, hätte der eine oder andere Hofberichterstatter der üblichen Lügen- und Lückenmedien mangelnde Willenskraft als Ausrede verwenden können. Sogar die Schiedsrichter erlaubten sich keine nennenswerten Fehlgriffe. Was bleibt? Fehlschüsse der Berliner.
Zwar kommen auch beim Gast aus München einige Fehlschüsse von 52 Schüssen, von denen 35 auf das Berliner Tor gingen, hinzu und spätestens nach dem 3:0 das Verwalten des Ganzen und des Gegners, aber immerhin trafen Derek Roy (10.), Mathew Maione (16. und 40.)., Chris Borugue (25.) und Zach Redmond (51.).
Die von Cheftrainer Don Jackson betreute Mannschaft aus München bewies, das der Angriff Spiele gewinnt und die Verteidigung Meisterschaften. Seine Männer sind auf einem guten Weg.
Dass die Berliner Torchancen hatten, ja, das stimmt, wenn man sie an beiden Händen abzählt. Dann kommt man sogar auf mehr als eine Hand voll. Doch wenn man das Ganze betrachtet, das bekanntlich mehr ist als die Summe seiner Teile, hierbei greifen wir gerne die Chancen heraus, dann war die Berliner chancenlos.
Keine Reihe -nicht eine einzige – zeigte eine Leistung, die berechtigte Hoffnung auf Veränderung der Kräfteverhältnisse versprechen hätte können.
Gegen die besseren Mannschaften aus München und Mannheim können die Berliner schlicht nicht mithalten. Gegen Mannschaften aus Wolfsburg, Bremerhaven und Ingolstadt hatte die meisten Berliner Spieler große Mühe.
Nach der 1:4-Klatsche in München nur eine 0:5-Klatsche in Berlin. Einmal in 120 Minuten getroffen. Neun Tore kassiert. Das war Trostlosigkeit pur.
Eisbären-Cheftrainer Serge Aubin sagte nach der Partie, dass es „nicht viel Gutes über die Partie zu sagen“ gebe. „Wir haben aber, mit Blick auf die bisherige Saison, eine konstante Mannschaft. Wir müssen aus dieser Begegnung lernen, gerade mit Blick auf die anstehenden Spiele. Morgen geht es für uns ja direkt weiter, da müssen wir besser auftreten. Wir müssen härter arbeiten und schneller agieren. Wir werden unsere Lehren aus der heutigen Partie ziehen und es morgen gegen Schwenningen hoffentlich direkt umsetzen.“
Die Wilden Flügel aus Schwenningen flatterten heute ein wenig in Wolfsburg und verloren am Ende 3:5 gegen die Grizzlys. Für Schwenningen sollte das Können der Berliner reichen. Das Punktspiel soll am morgigen Mittwoch um 18.30 Uhr in Berlin ausgetragen werden.