Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ohne den für zwei Spiele gesperrten Milan Jurcina, der kürzlich für den langzeitverletzten Verteidiger Bruno Gervais konnten die Berliner Eisbären aufgrund einer über weite Strecken konzentrierten Abwehrarbeit sowie Dauerdrucks der Angreifer die am Ende stehend k.o. erscheinenden Kölner Haie mit 4:1 (1:1, 1:0, 2:0) besiegen. Wenn der Druck der Berliner nicht im Laufe des zweiten Drittel nachgelassen hätte, dann hätte Kölns Cheftrainer Cory Clouston aus Kanada das Handtuch werfen müssen.
Wie so oft schien der Kölner Kasten wie vernagelt und nicht nur Gustav Wesslau das Tor zu hüten. © Foto: Joachim Lenz, 2016
Nach einem frühen Tor für Berlin durch Stürmer Florian Busch (1.) erzielte Nickolas Latta für Köln umgehend den Ausgleich (2.). Das Tor war nicht Resultat eines richtig guten wie sehenswerten Sturmlaufs der Gäste. Im Gegenteil: Vorausgegangen war ein schwerer Abwehrfehler der Gastgeber. Sollten die Berliner am Ende der Viertelfinalserie gegen Köln wider Erwarten den Kürzeren ziehen, dann aufgrund echter Aussetzer bei der Abwehrarbeit, einer stellenweise desolaten Defensive, aber keinesfalls wegen fehlender Spielstärke, zu der auch die Verteidiger beitragen.
Dass die Eisbären am Ende des ersten Drittels nicht mit zwei, drei Toren führten, lag an einem erneut starken Kölner Torwart. Gustav Wesslau zeigte vor 13 524 Zuschauern in den ersten 20 Minuten zwei Glanzparaden und hielt die Haie lange im Spiel.
Im zweiten Drittel vergaben Petr Pohl (25.), Mark Bell (29.) und Constantin Bran gute Möglichkeiten. nutzen die Eisbären das dritte Überzahlspiel und Darin Olver fälschte einen Fernschuss von Micki DuPont ab ins Tor zur erneuten Führung (38.). Davor fanden Hai-Angriffe nicht statt, anschließend blieb es bei teils bissigen Bemühungen der Kölner.
Im letzten Drittel weckte Shawn Lalonde mit einem Schuss von der blauen Linien die Eisbären. Petri Vehanen konnte den Puck nicht halten und kurz lag der frei vorm Tor, bevor die Berliner klären konnten. Danach holte Busch den Hammer raus und drosch auf das Spielgerät so kräftig ein, dass die schwarze Scheibe mit 120 km/ im Kölner Kasten einschlug. Marcel Noebels erledigte den Rest der Kölner Haie und traf zum 4:1-Endstand (47.).
Der Berliner Anhang feierte in der hohen Halle. Zwei, drei Dutzend Haie –Fans packten ein und marschierte nach der Schlusssirene ab nach draußen.
Auf der anschließenden Pressekonferenz erklärte Clouston, einen verdienten Sieg der Eisbären gesehen zu haben, während André Rankel, der Mannschaftskapitän der Berliner, feststellte: „Wir waren klar besser.“ Das kann man so sagen, auch wenn Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp wie immer vor zu viel Euphorie und zu vielen gleichwertigen Gegnern warnte und auf die Tagesform hinwies. Wohl wahr.
Fakt ist: Nach fünf Spielen im Viertelfinale zwischen Berlin und Köln führen die Eisbären mit drei zu zwei und können am Samstagabend mit einem Sieg am Rhein ins Halbfinale einziehen. Gewinnen hingegen die Haie, findet das Finale der Best-of-Seven-Serie am Montagnachmittag in Berlin statt.