Satter 5:1-Sieg hungriger Eisbären – Harm- und hirnlose Haie gehen im dritten Playoff-Viertelfinalspiel baden

"Endlich wieder Playoffs" meinen viele Fans der Berliner Eisbären am 20. März 2016. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Vor 14.200 Zuschauern und somit ausverkaufter Halle siegten die Berliner Eisbären mit 5:1 (2:0, 2:0, 1:1) über Kölner Haie, die sich über 60 Minuten ständig selber bissen. So viele Strafzeiten in einem Spiel, so was hat man lange nicht geseh`n. Nicht schön, nicht schön.

Bärtig und bärig begannen die Berliner und nutzen gleich die zweite große Chance in der ersten Minute. Florian Busch traf für die furios startenden Eisbären zum 1:0 (1.). Dann landete der Puck wieder im Tor, dieses Mal im von Petri Vehanen gehüteten Berliner Tor. Doch vorher pfiffen die Schiedsrichter Stephan Bauer und Gordon Schukies ab. Anschließend schickten sie Mark Bell und Sekunden später Jens Baxmann wegen Behinderung auf die Strafbank (4.). Die Berliner rissen sich am Riemen und die Kölner konnten das 5:3-Überzahlspiel nicht nutzen.

Anschließend folgte ein Scharmützel, so dass Bauer und Schukies nichts anderes übrig blieb, als Strafen zu verteilen (9.). Für die Haie erhielten Marcel Ohmann fünf Minuten plus Spieldauer, Patrick Hager zwei plus zwei Minuten wegen übertriebener Härte und Shawn Lalonde zwei plus zwei plus zwei Minuten wegen übertriebener Härte. Für die Eisbären bekamen Jens Baxmann zwei plus zwei Minuten wegen übertriebener Härte und Julian Talbot zwei plus zwei Minuten wegen übertriebener Härte sowie zwei Minuten wegen Bandenchecks Strafen. Das anschließende Minuten lange Überzahlspiel der Berliner wurde nicht belohnt.

Hager und Bell waren die nächsten, die in die Kühlbox gesteckt wurden (16.) und beide wegen Stockschlags. Ein Mehr an Platz auf dem Eis nutzten nur die Eisbären. Darin Olver schoss aufs Tor und André Rankel fälschte den Puck unhaltbar für den guten Gustav Wesslau im Tor der Gäste ab (17.). Dass es am Ende des ersten Drittels nur 2:0 stand, das lag daran, dass das Überzahlspiel der Berliner ungenügend war und die Angriffsbemühungen der Rheinländer an einer Hand abzuzählen waren.

© Foto: Joachim Lenz, 2016
© Foto: Joachim Lenz, 2016

Mit energiegeladenem, kraftvollem Eishockey, vielen Fouls und übertriebener Härte ging das zweite Drittel weiter. Jean-Francois Boucher erhielt zwei plus zehn Strafminuten wegen Checks von hinten. Vorne vergab Bell eine weitere Großchance der Berliner (30.). Petr Pohl wegen Behinderung und Lalonde verließen wegen Beinstellens wenig später das Eis für je zwei Strafminuten (31.). Kaum waren beide Mannschaften vollzählig, verschwanden wieder ein Eisbär und ein Hai in der Kühlbox. Rankel und Lalonde mussten je zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte absitzen.

Erneut war mehr Platz auf dem Eis. TJ Mulock entfaltete sich gekonnt und schoss zum vorentscheidenden 3:0 ein (33.).

Dragan Umicevic, der wie viele Haie mit Eishockey spielen wenig aufzufallen wusste, machte sich mit einem Stockschlag einen Namen und musste für zwei Strafminuten vom Eis (36.). Das brachte auch für den 20-jährigen Jonas Müller mehr Platz. Er nutzte ihn auf seine Weise. Er schoss scharf von der blauen Linie, erzielte sein erstes Playoff-Tor und erhöhte auf 4:0 für die Eisbären (37.).

Anschließend fiel der Kölner Müller auf. Moritz Müller bekam fürs Beinstellen zwei Strafminuten und zwei plus zehn Strafminuten wegen Checks gegen Kopf und Nacken (37.).

Zwar sollte im zweiten Drittel kein Tor mehr fallen, aber Constantin Braun fiel auf. Er holte sich wegen Haltens zwei Strafminuten (38.).

Das letzte Drittel war – so hatte es den Anschein – davon geprägt, dass die Kölner nicht mehr konnten und die Berliner nicht mehr wollten. Erst fanden sich Bell für Berlin und Per Aslund für Köln wegen übertriebener Härte auf der Strafbank wieder (45.), dann erzielte Mirko Lüdemann mit guter Einzelleistung das 1:4 und den Ehrentreffer des Sonntagnachmittags für die Gäste (47.).

Fans der Berliner Eisbären. © Foto: Joachim Lenz, 2016
Fans der Berliner Eisbären. © Foto: Joachim Lenz, 2016

Die Berliner blieben weiter dominant, die Kölner harm- und hirnlos. Johannes Salmonsson machte mit dem Strafbankdrücken weiter. Er erhielt wegen Hakens zwei Strafminuten plus zehn Minuten Disziplinarstrafe (51.). Zudem bekamen die Kölner noch eine Bankstrafe (51.). Auch Daniel Syvret fiel nur auf, weil er mit dem Stock schlug. Das fiel auch den Schiedsrichtern auf und so gesellte sich der Kölner Spieler wegen Stockschlags zwei Minuten zu seinen Sportkameraden auf die Strafbank (51.).

Was die Kölner Haie in der hohen Halle an der Spree aufführten, das war eine aparte Mischung aus Aggressivität und Albernheit. Wie die Berliner allerdings die vielen Überzahlspiele absolvierten, das war mangelhaft und auffällig. Immerhin hämmerte Constantin Braun den Puck kurz vor Ende eines erneuten 5:3-Überzahlspiels aus der Distanz mit 124 Stundenkilometern ins Kölner Tor zum 5:1-Endstand (53.).

Anschließend holten sich noch Braun für die Eisbären sowie Pascal Zerressen für die Haie zwei plus zwei Strafminuten wegen übertriebener Härte ab und Olver musste zwei Strafminuten wegen Haltens vom Eis (55.).

Obwohl die Berliner noch die eine oder andere gute Möglichkeit erspielten, vergaben sie – wie Pohl allein vor Wesslau (58.) – alle schönen Chancen.

Die letzten zwei Spielminuten trudelten beide Mannschaften unter stehenden Ovationen vor ausverkauftem Haus aus. Keine Frage: Das war endlich wieder Playoff-Eishockey.

Trotz des hohen 5:1-Siegs im dritten Playoff-Viertelfinalspiel will Eisbären-Trainer Uwe Krupp ein „enges Eishockeyspiel, ein umkämpftes Spiel“ gesehen haben. Dass seine Spieler „nur ein Überzahltor geschossen haben“, das fiel ihm allerdings auch auf.

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