Toulouse, Frankreich; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Jetzt ist es offiziell, was die Spatzen seit Monaten von den Dächern pfeifen. Weil die Distribution nicht läuft, werden die Bänder für die Produktion des A380 angehalten, langsam liefen sie schon lange.
Keine wollte mehr den A380 kaufen. Schlimmer noch, Bestellungen wurden zurückgenommen. Als auch die Muselmanen-Airline Emirates 39 Exemplare nicht mehr wollte, erkannten die Nieten in Nadelstreifen in Toulouse, dass es absolut keine Grundlage mehr für eine Fortsetzung der Produktion gebe. Ein klügeres und konsequenter geführtes Unternehmen hatte schon viel früher die Reißleine gezogen.
Nicht so der Airbus-Boss. Immerhin hat der 60-Jährige im letzten Jahr seiner Amtszeit als Vorstandsvorsitzender noch einen Rest an Mumm und Meinung, um nach der Entscheidung der Adeligen in Arabien, die Bestellungen von 162 auf 123 zu reduzieren, zu erkennen und benennen, dass „es keinen nennenswerten A380-Auftragsbestand mehr für eine Fortsetzung der Produktion“ gebe. Und das „trotz aller Bemühungen unseres Vertriebs in den vergangenen Jahren, weitere Airlines als Kunden zu gewinnen“, blablabla. Was man so sagen muss, um die eigenen Unzulänglichkeiten zu überdecken.
Bereits im vergangenen Jahr wurde die Produktion von 15 auf zwölf Stück runtergefahren. In diesem Jahr sollte sie eigentlich auf acht Exemplare sinken, ab 2020 dann auf sechs Stück jährlich. Die Weitsichtigen und diejenigen, die rechnen können, sahen das Desaster schon viel früher.
Spätestens 2014 hätte man beginnen müssen, die Bänder anzuhalten, doch Dummköpfe und Feiglinge, die als Könige des Klüngels und der Korruption gelten, verhinderten das. Keine Frage, die Liste an fiesen Affären bei Airbus ist lang, aufgeschrieben wurde wohl nur die Spitze des Eisbergs.
Vermutlich wird der letzte A380 in zwei Jahren ausgeliefert. Damit die Airbus S.A.S. mit Sitz in Toulouse, Frankreich, als Tochtergesellschaft der Airbus SE mit Sitz in Leiden, Niederlande, auf 250 Exemplare für 14 Airlines.
Mit dem A380 gab es immer Probleme, beispielsweise begann 2006 die Kabelkrise durch falsche Vorgaben der Franzosen in Toulouse an die Deutschen in Hamburg. Zudem produzierten die Franzosen ihre Teile viel zu teuer. Zudem kam die Frachtfliegerversion des A380 viel zu spät und die Langversion, für die die Flügel konzipiert waren und so weiter, nie.
Und wie das so ist, wird das vom braven und für Lohn arbeitenden Bürger bezahlte Steuergeld an die Kapitalisten nicht zurückgezahlt. „Staatsdarlehen über mehrere Hundert Millionen Euro für die Entwicklung des Flugzeugs werden nicht mehr zurückgezahlt“, heißt es in dem von Gerhard Hegmann und Gesche Wüpper geschriebenen Beitrag in der „Welt“ (14.2.2019). Während die Bourgeoisie (wem der Begriff böse aufstößt, der wähle die weichere Bezeichnung des wohlhabenden Bürgertums) kassiert, müssen die Lohnarbeiter eine weitere Riesenpleite hinnehmen.
P.S.: Manche sahen die Pleite bereits 2001. Freue sich, wer`s weiß.