Aufruhr in Ägypten: Polizeigewalt gegen Demonstranten – Oppositionschef El Baradei festgesetzt

Nach dem Freitagsgebet haben sich hunderte Menschen im Zentrum von Kairo versammelt, um einen Rücktritt von Präsident Hosni Mubarak zu fordern und den Oppositionsführer Mohammad El Baradei zu unterstützen.
 
Der frühere Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA und Friedensnobelpreisträger El Baradei war am Donnerstag nach Ägypten zurückgekehrt. Laut Reuters hat die Polizei El Baradei in Kairo festgesetzt: Er dürfe ein bestimmtes Gebiet in der Stadt nicht verlassen.    

Nach Angaben der Agentur AP geht die Polizei in Kairo mit Tränengas, Wasserwerfern und Gummigeschossen gegen die Demonstranten vor. Demonstrationen gegen Korruption und für Wirtschaftsreformen finden auch in den Städten Alexandria, Suez und Mansurah statt. Die Protestierenden fordern unter anderem neue Parlamentswahlen und ein neues Gesetz über die Präsidentenwahl.

Die Polizei in Ägypten will die für den Nachmittag geplanten Demonstrationen notfalls mit brachialer Gewalt verhindern, meldet dpa und teilt mit: "Die Polizei habe klare Anweisungen, notfalls auch direkt auf mögliche Demonstranten zu schießen, hieß es aus ägyptischen Sicherheitskreisen. Auf den großen Plätzen von Kairo fuhren gepanzerte Truppentransporter der Polizei auf. Am Morgen wurden in weiten Teilen des Landes die Internetverbindungen unterbrochen. Auch wollen die ägyptischen Telekommunikationsfirmen angeblich im Falle einer Eskalation der Proteste alle Kommunikationskanäle kappen."

Die Massenproteste in Ägypten waren am Mittwoch ausgebrochen, damals wurden rund 70 Menschen verletzt. Bei den seit drei Tagen andauernden Tumulten kamen insgesamt vier Menschen ums Leben. Etwa 400 weitere wurden verletzt und rund 1000 festgenommen.

Mit Material von dpa, RIA Novosti

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