Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Entwicklung von Hybrid- und Elektroautos beschäftigt die Automobilindustrie immer stärker – Elektromobilität gilt als Antriebsalternative der Zukunft. Allein in Deutschland sollte eigentlich bis 2020 rund eine Million Fahrzeuge mit einem Elektromotor an Bord verkauft sein. Dieses Ziel wurde nicht erreicht – trotz der zwei Milliarden Euro, die die Bundesregierung zur Verfügung stellte, um diese Zielsetzung zu erreichen.
Aufgrund der aufwendigen Technik in der Produktion sind die Fahrzeuge immer noch sehr teuer. Die zumeist noch recht geringen Reichweiten vieler dieser Mobile von realen 130 bis 250 Kilometern und die langen Akku-Ladezeiten von etwa sechs bis acht Stunden konnten viele Autofahrer bisher nicht wirklich begeistern. Und noch immer fehlen Ladepunkte und vor allem Schnelllade-Stationen.
Wer sich aber nun für ein Elektroauto entschieden hat, setzt deshalb oft auf das Laden im oder am eigenen Haus. In der heimischen Garage hat man über Nacht genügend Zeit, und das Elektroauto lässt sich so komfortabel laden. Allerdings sollte die einfache Haushaltssteckdose nur zur Not verwendet werden. Damit dauert das Laden nämlich richtig lange, und die Steckdose kann überhitzt werden.
Viel geeigneter für das Laden zu Hause ist eine Wallbox, die an 400-Volt-Starkstrom angeschlossen wird. Die Einrichtung einer solchen privaten Ladestation muss dem örtlichen Netzbetreiber mitgeteilt werden. Der Strom für das Laden des Elektroautos kann zusammen mit dem Haushalts-Stromverbrauch über den Stromzähler des Hauses abgerechnet werden. Allerdings lässt sich der Anteil des Stromes fürs Laden des E-Autos nicht ohne weiteres auf der Rechnung entnehmen.
Vor allem örtliche Stromversorger bieten spezielle Stromtarife für E-Autos an, für die dann aber ein zusätzlicher Stromzähler notwendig ist. Der Netzbetreiber darf dabei die Stromlieferung bei Überlastung kurz unterbrechen. Im Gegenzug werden verringerte Netzentgelte und Konzessionsabgaben berechnet, und der Strompreis sinkt. Für Vielfahrer können sich diese Spezialtarife des örtlichen Versorgers lohnen. So können je nach Verbrauch 100 bis 200 Euro pro Jahr eingespart werden.
Wer einen Spezialtarif nutzt, kann das Fahrzeug nachts und am Wochenende zu Hause besonders günstig aufladen – das spart rund 15 Prozent im Vergleich zum Aufladen außerhalb dieser Zeiten. Dazu wird der Stromzähler umgerüstet und ermöglicht die Abrechnung im Hochtarif und im Niedertarif. Dieser Strom soll zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen wie Wasserkraft, Windkraft oder Sonnenenergie erzeugt werden – so die Stromanbieter.
Bisher sind öffentliche Ladestationen insbesondere in Innenstädten, an Rastplätzen, in Parkhäusern, bei Automobilhändlern und an Tankstellen zu finden. Damit hat man die Möglichkeit, den Akku eines Elektrofahrzeugs unterwegs aufzuladen. Zumeist verfügen E-Tankstellen über mehrere Ladesäulen, was angesichts der relativ langen Ladezeit wichtig ist.
Wer Standorte von Stromtankstellen sucht, kann sich im Internet über entsprechende Verzeichnisse und Karten informieren. Mit der App „eins-E-Mobil“ von „Eins Energie in Sachsen“ beispielweise erfahren Smartphon-Nutzer bundesweit, wo sich die nächste Ladestation befindet. Die App, die von Google und Apple kostenlos heruntergeladen werden kann, zeigt dem Fahrer unter anderem, wo sich eine Ladesäule befindet, ob ein Ladepunkt frei oder belegt ist, welcher Steckertyp passt und was das Laden kostet. Der Ladevorgang kann direkt per App gestartet werden.