New York City, VSA (Weltexpress). In den VSA mehren sich warnende Stimmen und sie kommen von ganz oben, also nicht vom Staat des Kapital, sondern vom Kapital selbst. Sogar die Oberbosse der Bankster, darunter die von JPMorgan und Morgan Stanley, warnen vor dem großen Crash und müssen große Einbußen für das zweite Quartal melden.
JPMorgan und Morgan Stanley teilen vor allem einen starken Rückgang ihrer Einnahmen aus Transaktionsgebühren im Vergleich zum Vorjahr mit, denn das Geschäft mit Fusionen, Aktien- und Anleiheemissionen versiegt. Daß in diesem Zeitraum die Handelserlöse stark stiegen ist kein Wiederspruch zur Krise, sondern ein Ausdruck. Am Ende können beide Kapitalgesellschaften die Erwartungen der Analysten und Kapitalisten nicht erfüllen. Anders formuliert: JPMorgan meldete einen Gewinn pro Aktie von 2,76 US-Dollar, verglichen mit Refinitiv-Prognosen von 2,90 US-Dollar. Morgan Stanley meldete einen Gewinn pro Aktie von 1,39 US-Dollar gegenüber Schätzungen von 1,54 US-Dollar.
Chief Executive Jamie Dimon von JPMorgan sagte, daß er erwarte, daß die Margen gegenüber dem Niveau vor 2019 steigen werden würden. Daß sieht auch James Gorman, Chef von Morgan Stanley, so und nicht anders. Sie klagen über große Einbußen bei den dealmaking revenue genannten Einnahmen und warnen davor, daß die Axt fällt. Diese Warnung ist kein Wunder, wenn der Quartalsgewinn um 28 Prozent einbricht und Aktienrückkäufe ausgesetzt werden.
JPMorgan müsse dringend Kapitalreserven aufbauen beziehungsweise Geld beiseite legen angesichts des allgemeinen Niedergangs der Weltwirtschaft, die sich insbesondere in den VSA, dem VK und deren Vasallenstaaten abspielt, und der Preissteigerungen, die dort und anderswo zu verzeichnen sind. Dimon stellte klar, daß sich seine Bank auf Kreditverluste einstelle. Schon jetzt muß JPMorgan 1,1 Milliarden Dollar an Rückstellungen für Kreditverluste verbuchen. 2021 mußte die Bank 3 Milliarden Dollar aus den Reserven nehmen. Die schmelzen weiter.
Kenner und Kritiker wissen, daß das, was gerade geschieht, darunter auch das Verfehlen der Top- und Bottom-Line, die Kürzung der Rückkäufe und die Erhöhung der Kreditreserven alles Merkmale sind, die auf eine Rezession hinauslaufen und mit einer Expansion nichts zu tun haben. Bankrotte und also auch Staatsbankrotte statt Boom ist angesagt.