Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daß Afghanistan ein Staat ist, der als gescheitert gilt, das dürfte mehr oder weniger als unumstritten gelten. Allerdings legen sich allerlei Leute in verschiedenen Ländern über die Gründe an. Lohnarbeiter der Lügen- und Lückenmedien sind in der Regel nur am Rande dabei statt mittenmang, wenn es um Übel und deren Wurzeln geht.
Üble Gestalten in Politik und Presse sind jedoch vorne mit dabei, wenn es darum geht, den Deutschen im Allgemeinen und alten, weiß Männern im Besonderen Schuld in die Schuhe zu schieben. Entweder wird auf einen Kanzler, der von Braunau am Inn über Berlin, München und Braunschweig Karriere in Berlin machte, verwiesen, oder auf Kaiser und koloniale Missetaten.
Bei Mohren und Mohammedanern Schuld zu suchen und zu finden, kommt den Sternchenspinnern nicht in den Kopf.
Gerd Held hält in „Achgut“ (6.9.2021) immerhin ein Grundübel fest, das die Basis für einstürzende Überbauten ist. Unter der Überschrift „Der Afghanistan-Schock (3): Ursachen-Forschung voller Tabus“ teilt er mit: „Ein Phänomen macht diese innere Problematik eigentlich unübersehbar: das rasante Bevölkerungswachstum, das in den Krisenländern nach der Unabhängigkeit eingesetzt hat, und das völlig entkoppelt vom Stand der Wirtschaft, der Produktivität, der Infrastrukturen und der sozialen Institutionen – insbesondere der Geschlechterrollen und der Familienstrukturen – geschah. Dieses Wachstum ist zur Hypothek für viele der jungen Staaten geworden, insbesondere in Afrika und im Nahen und Mittleren Osten. Aber auch in einzelnen Ländern Süd- und Ostasiens und in Süd- und Mittelamerika ist das der Fall. So konnte die positive Errungenschaft der Unabhängigkeit gar nicht ihre Früchte tragen. Das rasante Bevölkerungswachstum führte aber auch zur Auflösung älterer sozialer Bindungen und Zusammenhänge.“
So ähnlich schreiben das Autoren seit 2004 im WELTEXPRESS.