Berlin, Deutschland (Weltexpress). Wenn man als Sportler einen kühlen Kopf bewahrt und mit heißem Herzen kämpft, dann hat man ihn am Ende vorne und ist oben auf. Für die vom Spanier Aito trainierten Albatrosse galt das am Sonntagnachmittag beim Sieg in letzter Minute gegen Würzburg mit 80:76.
Dabei begannen die Berliner Basketballer in der hohen Halle an der Spree zwischen Oberbaumbrücke und Ostbahnhof durchaus standesgemäß. Schnell führten sie 10:2. Doch dann war im Heimspiel der Wurm drin beziehungsweise die Würzburger.
Die von Dirk Baumann trainierten Langen Kerls gaben sich nicht geschlagen oder auf, im Gegenteil: sie drehten den Spieß um und robbten sich ran. Nach dem ersten Viertel lagen die Gäste nur mit zwei Toren hinten. Anders formuliert: Der Tabellenzweite der Basketball-Bundesliga (BBL) führten nur 20:18 gegen die Zwischen-Baum-und-Borke-Basketballer aus Franken.
Die 8.267 Zuschauer staunten nicht schlecht, als in der Mehrzweckhalle, deren oberer Rang mit Trauerflor verhangen wurde und deren unterer Rang beachtliche Lücken aufwies, der Elfte der BBL im zweiten Viertel auf 47:39 davonflog.
Im dritten Viertel konnten die Franken den Vorsprung weiter ausbauen und führten 64:53.
Dass der Videowürfen am Ende ein 80:76 für Berlin zeigte, das lag daran, dass die Albatrosse das letzte Viertel mit 27:13 haushoch gewannen.
Für Würzburg kamen vor allem Kameron Taylor und Maurice Stuckey zum Korb. Beide erzielten 16 Punkte. Für Berlin waren Joshiko Saibou (14), Marius Grigonis (16) und Luke Sima (16) die erfolgreichsten Punktesammler.
Im ersten Viertel deutete sich bei den Berlinern bereits die Weitwurf-Schwäche an. Nur zwei von acht Versuchen glückten. Nach Spielschluss wurden nur sechs Dreier bei 27 Würfen gezählt.
Dass beim 13. Sieg in der Liga erstmals beim Stand von 65:69 gute Stimmung aufkam, das wunderte an diesem Sonntag an der Spree wenig beim Fehlpass- und Fehlwurf-Festival von Gelb (Berlin) gegen Schwarz (Würzburg).
Baumann und seine Basketballer stachen zu lange ins Berliner Wespennest. Immerhin stachen sie zurück. Vor allem im letzten Viertel kämpften die Berliner, bewahrten einen kühlen Kopf und gewannen in letzter Minute.