Alles Begann mit einer Ehrung für Cliff Hammonds, der zum besten Verteidiger der Liga gewählt wurde. Alba kam schwer ins Spiel, beide Mannschaften spielten sehr nervös und so stand es nach vier Minuten gerade mal 2:3 für die Gäste. Als Quakenbrück dann auf 2:5 davonzog nahm Sasa Obradovic eine Auszeit. Es folgte ein 8:0 Lauf der Berliner zum 10:5. Nach dem ersten Viertel (15:13) zog der Pokalsieger mit einem erneuten Run (7:2) auf 22:15 davon und sechs Minuten später waren es bereits 12 Punkte Vorsprung (39:27). Sven Schultze kam zwischenzeitlich ins Spiel und traf beide Dreierversuche.
Die 9.644 Zuschauer tobten und zur Pause stand es 44:34 für die Hauptstädter.
In einer Viertelpause wurden Albas U-19-Junioren geehrt, die in ihrer Altersklasse Deutscher Meister geworden sind.
Auch im dritten Viertel der Partie dominierten die Berliner das Spiel. Mit einer beeindruckenden Reboundstatistik (42:27) legten die Berliner die Grundlage zum glücklichen Sieg, sie führten nach dem dritten Viertel mit 60:51.
Was dann geschah hätte Alfred Hitchcock nicht besser schreiben können.
Die Gäste zeigten nun, warum sie den Deutschen Meister Bamberg so klar im Viertelfinale ausschalteten. Nachdem Alba sechs Minuten keinen Treffer erzielte gingen die Artland Dragons nach einem 11:0 Lauf (36.M) mit 62:60 in Führung. Die Gästefans tobten und feuerten ihr Team weiter an. Als der beste Gästeakteur David Holston (20 Punkte) 9.7 Sekunden vor Spielschluss das 72:69 erzielte, schien das Spiel entschieden.
Nach einer Auszeit war klar, ein Dreipunkte Wurf muss her. Den versuchte Reggie Redding und wurde dabei gefoult. Die anschließenden drei Freiwürfe verwandelte er nervenstark und sicher. 3.1 Sekunden standen noch auf der Uhr. Es blieb beim 72:72 – das bedeutete Verlängerung.
In der Overtime ging es hin und her, da beide Mannschaften ihre Foulgrenze erreicht hatten gab es viele Freiwürfe auf beiden Seiten. Als Reggie Redding 24 Sekunden vor Ende der Partie die Albatrosse mit 81:79 in Führung brachte wurde es noch einem zusätzlich spannend. Die Gäste hatten den letzten Angriff, doch die starke Defense der Berliner gab Lawrence Hill nur einen schweren Wurf, den er verfehlte.
So steht es in der Serie „best-of-five“ nun 1:0 für die Berliner. Bereits am Mittwochabend steht das zweite Halbfinalspiel in Quakenbrück an, bevor es am kommenden Sonntag wieder in Berlin um 18.30 Uhr zum vielleicht entscheidenden Spiel um den Einzug ins Finale kommt.
Doch wer das Spiel gesehen hat, kann nicht so recht daran glauben, zu stark war der Auftritt der Artland Dragons.
Stimmen nach dem Spiel
Tyron McCoy (Cheftrainer Quakenbrück): "Ich bin jetzt natürlich enttäuscht über die Niederlage, aber ich glaube, die Zuschauer haben ein tolles Spiel gesehen. Ein großer Faktor für uns war das Rebounding. Wenn man wie wir in der ersten Halbzeit beinahe jeden Rebound abgibt, ist es schwer zu gewinnen. Nach der Halbzeit haben wir da einen besseren Job gemacht und hatten dann auch unsere Chance zum Sieg. Berlin hat hart gespielt und gut getroffen, aber wir haben nicht aufgegeben und unsere Möglichkeit erhalten."
Sasa Obradovic (Cheftrainer ALBA): "Ich denke, nun weiß jeder, warum Quakenbrück im Halbfinale steht und nicht Bamberg. Diese Mannschaft spielt voller Selbstbewusstsein und hat Charakter. Sie haben heute extrem schwierige Würfe getroffen, bei denen ich meinen Spielern in der Defense keinen Vorwurf machen kann. Ich hab allerdings in meiner Karriere auch noch nicht erlebt, so überlegen im Rebound zu sein und ein Spiel fast noch zu verlieren. Aber auch hier muss ich meinem Team ein Kompliment machen, weil es nicht aufgegeben hat und doch noch einen Weg gefunden hat, das Spiel zu gewinnen. Das war erst der Anfang und wir können uns alle noch auf eine extrem harte Serie einstellen."