Kairo, Ägypten (Weltexpress). Dass in Ägypten immer mal wieder Züge entgleisen und Häuser einstürzen, bei denen Touristen ums Leben kommen, das ist das eine. Das andere sind die sozialen und politischen Kämpfe, bei denen Menschen sterben. Mitglieder und Mandatsträger der Altparteien CDU, CSU und SPD lassen sich wie die Minister und Kanzlerin, die aus ihren Reihen kommt, gerne mit Despoten und Diktatoren fotografieren und schließen vor lauter Blitzlichgewitter die Augen vor Willkür und Folter.
CDU-Minister Peter Altmeier ist gerade in Ägypten am Hof von Putschgeneral Abdelfattah al-Sisi, der Mörder und Folterer deckt und für Hassreden bekannt ist. Unter seinem Regime sei, so seine Kritiker, es für die Opposition schlimmer, als unter Hosni Mubarak. Dass Europäer von den Dienern des Diktators al-Sisis zu Tode gefoltert wurden, das scheint Altmeier und alle anderen aus den Altparteien unwichtig zu sein.
Dass die Handlanger des Haudegen, die Rede ist von mehr als hundert Abgeordneten, gerade Anträge in die Parlament genannten Veranstaltung einbrachten, um die Verfassung so zu ändern, dass der Präsident genannte Diktator weiter regieren kann, das scheint die Merkel-Regierung und die Altparteien in der Bundesrepublik Deutschland übersehen zu haben. Die ägyptische Staats- und Kapitalpresse auch. Pressefreiheit in Ägypten? Mangelware. Alle demokratischen Pflänzchen sind von den Generälen nach dem Putsch ausgetreten worden. Den Gewerkschaften sind alle politischen Zähne gezogen worden. Ägypten liegt längst in Agonie.
Der vor einem Jahr erneute mittels einer Wahl genannten Farce, die alle Wahlfälschungen in den Vereinigten Staaten von Amerika weit in den Schatten stellte, aufs Schild gehobene al-Sisi, dürfte sonst nach seiner derzeit laufenden zweiten Amtszeit über vier Jahre nicht wieder antreten.
Das wird mit hoher Wahrscheinlichkeit künftig geändert werden und die Amtszeit von vier auf sechs Jahre ausgedehnt. Al-Sisi wird als Diktator und Oberbefehlshaber mit hoher Wahrscheinlichkeit bis 2034 über Ägypten, das ein Staat der Offiziere ist, herrschen.