Acht der besten Schleimkeim-Songcomics zur legendären Kultband des DDR-Punk – Annotation zu „Betreten auf eigene Gefahr“, herausgegeben von Frank Willmann

"Betreten auf eigene Gefahr", Schleimkeim-Songcomic herausgegeben von Frank Willmann. © Ventil

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Was für ein schönes Buch! Im gepflegten schwarzweiß gehalten, erinnern die Comics deutlich an die verwichene DDR-Diktatur, wo andersdenkende Jugendliche keine Chance hatten, wenn sie nicht im großen Einheitsbreigeschrei der Diktatur der Arbeiterklasse mitjodelten.

Besonders Punks hatten in der DDR kein leichtes Leben und wurden oft und gern zum Spielball von Bullen und Staat.

Der große Verdienst dieses Comics: er beschönigt nicht, sondern zeigt an acht Schleimkeimcomics auf, wie beschissen das DDR-Konstrukt war.

„Im Osten war Punk eine hochpolitische Angelegenheit, Bands wurden wegen vermeintlich staatsfeindlicher Inhalte verboten, Musiker kamen für die Texte ins Gefängnis. Punk war in der DDR illegal. Einige der Zeichner:innen stammen aus der Subkultur der DDR und erlebten die Band vor 1989, andere fanden einen späteren Zugang. Darüber berichten sie im Buch. Was alle vereint, ist die Liebe zu Krawall und Remmidemmi.“

Klassecomics, starke erklärende Texte, damit auch die junge Generation versteht, was vom Sozialismus Marke DDR zu halten ist.

Bibliographische Angaben

Frank Willmann (Herausgeber), Betreten auf eigene Gefahr: Schleimkeim-Songcomics, mit Comics von: Ulla Loge, Auge Lorenz, Dirk Mecklenbeck, Marcus Gruber, Karla Paloma, PM Hoffmann, Kerstin Gürke, Lara Swiontek, 128 Seiten, Bindung: fester Einbanddeckel, Verlag: Ventil, Mainz, 1. Auflage 27.4.2023, ISBN: 978-3-95575-200-2, Preis: 25 EUR (Deutschland)

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