Abstiegsverdächtige Mainzer ermöglichen Galavorstellung des 1. FC Union

Sind in der Corona-Zeit überflüssig. Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für den 1. FC Union war es das 37. Spiel ihrer Erstligazugehörigkeit, der Gegner aus Mainz hat da schon mehr auf dem Buckel. Die Mainzer nehmen ihre 15. Bundesligasaison in Angriff, das Spiel am Freitagabend war ihr 479zigtes Kräftemessen in der Beletage des deutschen Fußballs. Während für die Eisernen das Spiel einen Ehrenplatz in der Vereinschronik bekommen dürfte, werden es die Mainzer schnell vergessen wollen. Mit einem 4:0 feierten die Eisernen ihren bisher höchsten Sieg und machten die erschreckend schwachen Gäste zum Opfer einer Galavorstellung.

Die Mainzer kamen mit einem neuen Cheftrainer und viel Verunsicherung nach Berlin. Die Hausherren der Alten Försterei wussten das zu nutzen. Konzentriert und gallig starteten sie in die Partie. In der 13. Minute stieg der Torjubel in den Köpenicker Abendhimmel. Max Kruse eröffnete den Torreigen mit einem Kopfballtreffer nach einer Flanke von Sheraldo Becker. In der 27. Minute hätte Kruse sogar auf 2:0 erhöhen können. Diesmal verwertete er eine Becker-Flanke mit dem Fuß. Der Ball ging über das Tor.

Die Gäste verbuchten erst in der 38. Minute ihren ersten Torschuss. Es war ein Kopfball von Mateta , der den Kasten verfehlte. Sie spielten insgesamt viel zu unsauber und bekamen nie Tempo in ihre Aktionen, so dass die Abwehr der Eisernen meist leichtes Spiel hatte. In der zweiten Halbzeit fielen die Tore wie reife Früchte. Es gab nicht eine Phase im Spiel, wo der Beobachter den Eindruck hatte, hier könnte für die Mainzer etwas gehen. Immerhin brachten sie für die B-Note vier Torschüsse nach der Halbzeitpause zustande. Allerdings musste Union-Keeper Andreas Luthe dabei nicht ein einziges Mal Kopf und Kragen riskieren. Mit insgesamt 35 Ballkontakten verbrachte er einen sehr ruhigen Arbeitstag. Während des Spiels hätte er ruhig zwischendurch mal einen Kaffee trinken gehen können. Es wäre nichts passiert. Sein Konkurrent Loris Karius (96 Bundesliga- und Pokalspiele für Mainz 05) saß auf der Bank und wird sich so seine Gedanken über seinen Ex-Verein gemacht haben.

Neben Max Kruse kamen auch Joel Pohjanpalo und Ketia Endo zu ihren ersten Pflichtspieleinsätzen im Union-Trikot. Pohjampalo kam in der 64. Minute für Max Kruse und brauchte nur 37 Sekunden für sein erstes Tor in der neuen Umgebung. Mit dem 4:0 setzte er den Schlusspunkt.

Während die Eisernen völlig verdient punkteten, sind die Sorgenfalten in der Mainzer Isaac-Fulda-Allee, 55 noch tiefer geworden. Das, was die Mannschaft der 05er in Berlin anbot ist nicht konkurrenzfähig und abstiegswürdig. Mit Blick auf die kommenden Gegner, Mainz auswärts in Leverkusen und anschließend zu Hause Gladbach, könnte sich die Krise weiter verstärken.

Bei den Eisernen ist das Selbstvertrauen gestiegen. Zum nächsten Spiel müssen sie nach Gelsenkirchen reisen. Dort wartet mit Schalke 04 der nächste Krisenclub. Mit vier Punkten nach drei Spielen ist der selbe Kontostand wie in der Aufstiegssaison erreicht.

Spieldaten

Fußball-Bundesliga Saison 2020/21

3. Spieltag, Freitag, 02.10.2020, 20:30 Uhr, Stadion An der Alten Försterei

1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel (68. Ryerson), Friedrich, Knoche, Schlotterbeck, Lenz – Andrich (81. Griesbeck), Prömel – Becker (63. Bülter), Kruse (63. Pohjanpalo), Ingvartsen (81. Endo) 3-4-3

FSV Mainz 05: Zentner – Mwene (71. Aarón), St. Juste, Hack, Brosinski – Kunde (60. Nebel), Latza – Onisiwo, Boetius, Quaison (71. Kilian) – Mateta (60. Burkardt) 4-3-3

Schiedsrichter: Sascha Stegemann, Mike Pickel, Frederick Assmuth, Thorben Siewer
VR: Harm Osmers

Tore: 1:0 Kruse (13.), 2:0 Ingvartsen (49.), 3:0 Friedrich (63.), 4:0 Pohjanpalo (64.)

Anmerkung:

Siehe zum Thema auch den Artikel „Lichtspielhaus Alte Försterei? Union-Tore wie im Kino!“ von Manfred Hönel.

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