Das ist nicht ganz richtig, sogar richtig falsch, denn selbstverständlich gibt es ein differenzeirtes Auswahlverfahren für diejenigen, die am Schluß als Jury bestimmen, zu dem auch die öffentliche Vorführung im LOLA-Festival gehört, wo auch das Pbulikum miteintscheiden kann. Die Art der Auswahl führt sogar intern bei den Mitgliedern zu Protesten und Austritten. Aber das interessiert an einem solchen Tag dann nicht, der den Preisträger und dem Sonnenschein gewidmet ist.Das alles hat die Deutsche Filmakademie initiiert, die am 8. September 2003 ins Leben gerufen worden, als die deutsche Filmwirtschaft vor sich hindümpelte. Sie hat es unter der fachkundigen und entschiedenen Leitung von Senta Berger und Günter Rohrbach (Produzent) geschafft, sich Geltung zu verschaffen und kann inzwischen rund 1100 Mitglieder aus allen künstlerischen Sparten des deutschen Film vorweisen. Neue Präsidentin und Präsident sind seit 2010 Iris Berben und Bruno Ganz. Zu den herausragenden Aufgaben gehört eben auch die Organisation des Deutschen Filmpreises, auf dem in verschiedenen Kategorien von zuvor nominierten Künstlern der endgültige Preisträger bekannt gegeben wird. Wie gehabt bei Oscarverleihungen und schon länger existierenden Länderfilmpreisen wie in Hessen oder Bayern mit zuvor gezeigten Filmausschnitten, verbalen Vorstellungen, dem berühmten geschlossenen Umschlag, der dann vor den Augen des zahlreichen Publikums – tatsächlich sah man aus Film und Fernsehen überaus bekannte Gesichter, reihenweise sozusagen – geöffnet wird und der Preisträger vorgelesen wird.
Am Freitagabend nun, dem 23. April 2010 wurden im Berliner Friedrichstadtpalast die 2, 855 Millionen Euro verteilt, die der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Bernd Neumann, als Preisgelder der Politik aus den Rippen geleiert hat, damit die diesjährige Auszeichnung mit der LOLA die Aufmerksamkeit gewinnt, die der deutsche Film für sich haben möchte. Bernd Neumann, der braungebrannt und gutgelaunt von vielen Anwesenden gerne gesehen wurde, denn wer Gelder verteilen kann, ist ein beliebter Mann, hat das gleichwohl gut über die Bühne gezogen und wurde ausgestochen nur von dem Mann, der ebenfalls neben der Bundeskanzlerin sitzen durfte – die übrigens auch hier wieder von der Moderatorin Schöneberger als Dr. Angela Merkel angekündigt wurde; wie lächerlich inzwischen, daß in der Politik einer Demokratie akademische Titel verwandt werden -, ausgestochen von Bernd Eichinger also, der sich ebenfalls braungebrannt die Lobreden für seinen Preis „Lebenswerk“ vom Duett Berger/Rohrbach gerne anhörte, war es doch nicht immer so, daß der weltweit erfolgreichste Produzent hierzulande groß angesehen wurde, denn viel Geld mit Filmen zu verdienen hatte immer auch einen gewissen Hautgout – meist übrigens zu recht.
Die Preisträger:
Bester Spielfilm in Gold
DAS WEISSE BAND Produzent: Stefan Arndt – X Filme Creative Pool, WEGA Film
Produktionsgesellschaft, Les Films du Losange, Lucky Red
Regie: Michael Haneke
Bester Spielfilm in Silber
STURM Produzenten: Britta Knöller, Hans-Christian Schmid
23/5 Filmproduktion
Regie: Hans-Christian Schmid
Bester Spielfilm in Bronze
DIE FREMDE Produzenten: Feo Aladag, Züli Aladag
Independent Artists Filmproduktion
Regie: Feo Aladag
IBester Dokumentarfilm
DAS HERZ VON JENIN Produzenten: Ernst Ludwig Ganzert, Ulli Pfau – EIKON Südwest
Regie: Marcus Vetter, Leon Geller
Bester Kinderfilm
VORSTADTKROKODILE Produzenten: Lena Olbrich, Christian Becker
Westside Filmproduktion mit Ratpack Filmproduktion und
Constantin Film Produktion
Regie: Christian Ditter
Bestes Drehbuch
Michael Haneke DAS WEISSE BAND
Beste Regie
Michael Haneke DAS WEISSE BAND
Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle
Sibel Kekilli DIE FREMDE
Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle
Burghart Klaußner DAS WEISSE BAND
Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle
Maria-Victoria Dragus DAS WEISSE BAND
Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle
Justus von Dohnányi MÄNNERHERZEN
Beste Kamera / Bildgestaltung
Christian Berger DAS WEISSE BAND
Bester Schnitt
Hansjörg Weißbrich STURM
Bestes Szenenbild
Christoph Kanter DAS WEISSE BAND
Bestes Kostümbild
Moidele Bickel DAS WEISSE BAND
Bestes Maskenbild
Waldemar Pokromski, Anette Keiser DAS WEISSE BAND
Beste Filmmusik
The Notwist STURM
Beste Tongestaltung
Guillaume Sciama, Jean-Pierre Laforce DAS WEISSE BAND