Washington, VSA (Weltexpress). Davor hatten viele in Politik und Presse gewarnt. Nun ist eingetreten, was befürchtet wurde. Donald Trump (RP) erklärte sich vor dem endgültigen offiziellen Endergebnis der Wahl zum Weißen Haus als Sieger.
Gewarnt hatten davor sein Herausforderer Joseph Biden und Kamala Harris, die unter Biden Vize-Präsidentin werden möchte, aber auch Kontrahenten im eigenen Lager wie Bernhard Sanders, der gegen Biden im Vorwahlkampf unterlag, ausschied und wie die anderen Kandidaten der DP zur Wahl von Biden aufrief.
Sanders sagte: „Es könnte gut sein, dass Trump am Morgen nach der Wahl, nachdem er in Michigan, Pennsylvania und Wisconsin gewonnen hat, im Fernsehen auftritt und verkündet: ‚Danke, Amerikaner, dass ihr mich wiedergewählt habt! Das war‘s. Einen schönen Tag noch.'“
Was Sanders und andere so sagen, das ficht Trump und die Seinen nicht an. Allerdings kündigte der Amtsinhaber für den Fall, dass man ihm den Wahlsieg streitig machen würde, an: „Wir werden vor den Supreme Court ziehen. Wir wollen, dass alles Wählen endet.“
In der Tat könnten die meisten Briefwähler sich für Biden entschieden haben. In „Spiegel“ (4.11.2020) heißt es unter der Überschrift „Angeblicher Wahlbetrug Trump will vor Supreme Court ziehen, nennt aber keinen belastbaren Grund“ dazu, dass Trump „… in den vergangenen Wochen immer wieder ohne Beleg und entgegen wissenschaftlicher Untersuchungen behauptet“ hatte, „die Briefwahl würde Betrug Vorschub leisten. Wegen der Corona-Pandemie wurde mit einer Rekordzahl an Briefwählern gerechnet. Da sich die Auszählung der Briefwahlstimmen in umkämpften Bundesstaaten wie Pennsylvania aber noch über Tage hinziehen dürfte, kann sich der Trend noch zugunsten von Joe Biden drehen. Das will Trump durch den Supreme Court offenbar verhindern.“
Hat Trump sich am Ende zu früh gefreut und auch zu früh gedroht?