Was bei Bacchus, Flora und Terra ist „Hotel Mutti“? – Beachtliches aus Blech basteln, beispielsweise für Bienen

Ein Biene- beziehungsweise Insektenhotel aus drei Blechdosen, in denen zuvor Mutti-Tomaten konserviert wurden. © P.U.N.K.T. Gesellschaft für Public Relations mbH, BU: Ole Bolle

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mutti kennen Kritiker im politischen Berlin, Hotel Mama auch, aber was zum Teufel ist „Hotel Mutti“?

Nun, im Grunde genommen werden Blechdosen als Basis für ein Bienenhotel benutzt, also weiterverwendet statt weggeworfen. In diesem Fall sind es leere Mutti-Konserverdosen, aus denen eine mit Vornamen genannte Person einer Werbenuttenmarke namens „Landhauskonfetti“, deren eigenes Haus gerade in Bau scheint.

Denglisch und also dermaßen doof wird dort mitgeteilt, dass man „sorry“ sei und man „gerade an der Seite“ arbeite. Man? Nun, von einem „wir“ ist die Rede, wobei anschließend ein „ich“ angeboten wird. „Ich arbeite mit Hochdruck an dieser Seite und freue mich schon auf das baldige Go-Live.“ Dummdeutsch halt. Die Auftritte dieser Reklamehure(n) in anderen Medien ist auch nicht besser und mutet wie ein mieser Mix aus „Verschleierungsdeutsch“ beziehungsweise schleichender Sprachverhunzung und „verbalem Imponiergewurstel“ an (freue sich, wer`s kennt).

Möglicherweise steckt hinter „Landhauskonfettige nicht nur eine Beeinflusserin genannte Werbenutte, die wie eine Krankheit klingt, sondern mehrere. Dem „Mutti“-Konzern scheint das egal, Hauptsache Dosen vom Tomatenkonzern für ein „Insektenhotel“ und wieder Werbung.

Nichts gegen „Schutzräume“ für „kleine Gäste“, wie die mit Buchstaben und Punkten bezeichnete Werbeagentur „P.U.N.K.T.“ in Hamburg in einer Pressemitteilung vom 10.6.2020 mitzuteilten weiß. Die Öffentlichkeitsarbeiter aus der Hafenstadt halten das „Upcycling-Projekt“ zudem für für einen „großen Spaß“ und „nachhaltigen Trend“. Warum nicht „aus gebrauchten Gegenständen neue Objekte“ basteln, „Ausrangiertes … vor dem Müll“ retten und „mit einer Prise Kreativität … in eigener Umsetzung neue Produkte erschaffen“?

Wohltätig und witzig wirkt das „italienische Urlaubsflair für die kleinen Gäste“ und vielleicht erzeugt das „Design der Mutti-Konservendosen … bereits eine Urlaubsatmosphäre“ auf Balkonien, um die Stiefel zu schnüren und zur Apenninen-Halbinsel aufzubrechen.

Vorher bitte an die Insekten vorm Balkon denken und ein „Hotel Mutti“ basteln. Das gehe punktgenau mit natürlichen Werkstoffen, die man beim Spazierengehen oder Wandern sammeln könne. Äste, Stroh oder Bambus, der zugegebenermaßen noch nicht wild in deutschen Landen wächst. Im Nachhinein bieten wir im WELTEXPRESS die

„Bauanleitung Insektenhotel aus der Dose“

nach der P.U.N.K.T.-Pressemitteilung vom 10.6.2020 mit dem Betreff „‚Hotel Mutti‘: Ein Urlaub für Bienen“:

Materialien:

  • Drei ausgewaschene, saubere Mutti-Konservendosen (mindestens 10 cm hoch)
  • Füllmaterial: Bambus / Schilf / Stroh / kleine Äste
  • Eine lange Kordel

Werkzeug:

  • Stabile Schere
  • Heißkleber
  • Zange
  • Schleifpapier
  • Hammer
  • Nagel

Schritt 1:

Die Dosen hinreichend säubern und gut trocknen lassen. Um die Verletzungsgefahr an den Dosenrändern zu verringern, können diese mit etwas Schleifpapier abgeschliffen werden. Das erleichtert nicht nur die Arbeit mit den Dosen, auch Insekten mögen es naturgemäß nicht scharfkantig. Daher mit dem Schleifpapier zusätzlich die Schilfrohre, etc. glätten.

Schritt 2:

Um die Luftzirkulation des Insektenhotels zu sichern, sollten mit einem Hammer und einem großen Nagel kleine Löcher in die Böden der Dosen geschlagen werden. 

Schritt 3:

Das Füllmaterial sollte dem Anspruch der gewünschten Bewohner entsprechen und aus natürlichen Werkstoffen bestehen. Als Basis können Pflanzenstängel und kleine Äste genutzt werden, die gleich groß sein müssen, wie die Dose. Das Hotelzimmer ist dann ausreichend gefüllt, wenn nichts mehr herausfällt, sobald die Dose auf den Kopf gestellt wird.

Sollen weitere Gäste wie Ohrwürmer eingeladen werden, kann auch Stroh ein geeignetes Füllmaterial darstellen. Dieses kann entweder zwischen die Äste gestopft werden – oder man richtet ihnen ein eigenes Hotelzimmer ein. Auch hier gilt: das Zimmer ist dann ausreichend eingerichtet, wenn kein Strohhalm herausfällt.

Schritt 4:

Sind alle Dosen befüllt ist das Insektenhotel schon fast fertig – jetzt muss es nur noch aufgehängt werden. Dafür eine lange Kordel um die Dosen wickeln, um diese miteinander zu verbinden. Anschließend sollte das Insektenhotel einen sonnigen, trockenen Platz erhalten. Bestenfalls ist der Eingang des Hotels in Richtung Süden ausgerichtet, damit dieser stets sonnig ist und die Insekten diesen leichter finden. Auch die Nähe zu Blumen und Stauden ist für die Platzwahl des Insektenhotels empfehlenswert, da diese als Nahrungsquelle für die kleinen Gäste dienen.

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