Denn das gesamte Spiel war eine eindrucksvolle Demonstration der Dominanz des FC Union Berlin, die den Augsburgern zu keiner Zeit eine Chance auf Tore gewährten. Im Gegenteil, auf schwerem Geläuf wurde der Gegner früh gestellt und mit pausenlosen Angriffsversuchen in Grund und Boden gespielt. Der Favorit war der Gejagte, die Hausherren jederzeit Herr der Lage.
Einzig und allein die bekannte Abschlussschwäche der Unioner verhinderte einen hohen Union-Sieg und ein zugegeben sehr stark haltender Gästetorwart Simon Jentzsch.
In den Hauptstadtmedien wird John Jairo Mosquera schon wieder als Chancentod bezeichnet. Das überrascht nicht, denn der Kolumbianer hatte wirklich einige dicke Dinger auf dem Fuß. Aber es muss auch erwähnt werden, dass er durch sein Spiel ein ständiger Unruhefaktor war und dadurch auch Räume für Sturmkollege Kenan Sahin und andere schuf, die ebenso ungenutzt blieben. Und wenn sein spektakulärer Fallrückzieher in der 73. Minute reingegangen wäre, hätte er das Tor des Jahres erzielt. So eng geht’s halt zu im Fußball
Aber wer weiß, wozu die Punkteteilung gut ist. Mit dem Ziel des Klassenerhaltes gestartet, hört man in Fan-Kreisen aus Köpenick auch immer mal wieder Gedanken an einen Durchmarsch in die Bundesliga. Träumen ist ja erlaubt, aber man möchte doch den Realisten zustimmen, die Union Berlin als dafür noch nicht geeignet ansehen.
Viel wahrscheinlicher und erfolgversprechender ist doch diese Variante: Ein, zwei Jahre noch in der zweiten Liga oben mitspielen, um dann mit einem gereiften und zusammengewachsenen Kader, der sicher an manchen Stellen auch noch verbesserbar ist, das Ziel des Aufstiegs in Ruhe anzugehen. Das ist doch schon viel mehr, als viele noch vor gar nicht so langer Zeit für möglich gehalten hätten. Und eine Mannschaft wie Mainz 05 zeigt im Oberhaus gerade, dass Erfolg eben Zeit braucht.
Das wissen auch die meisten Union-Fans: Nach der Punkteteilung feierten sie ihr Team wie nach einem Sieg. Schön, dass es wieder schöne Nachrichten bei den Eisernen gibt.