Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Wie gerne würden – wenigstens einige – Journalisten über Wirtschaftswunder schreiben, die den Deutschen vor allem in der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich den Krieg vergessen ließen. Nun würden die Deutschen laut Kurz-Regierung in Wien und Merkel-Regierung in Berlin im Krieg gegen das Coronavirus stecken. Ob das Virus davon weiß?
Die Bourgeoisie jedoch wie auch die Lohnarbeiter wissen vor allem vom Krieg, den die Regierungen gegen die ökonomischen Gesellschaftsverhältnisse führen. Manche meinen mit purer Absicht, die meisten tippen auf Ahnungslosigkeit.
Das Statistische Bundesamt, vertreten durch den Präsidenten Dr. Georg Thiel, gab unter der Überschrift „Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2020 um 2,2 % niedriger als im Vorquartal“ heute bekannt, dass „die Corona-Pandemie … die deutsche Wirtschaft stark“ treffe. Mehr Hofstatistik geht nicht. Selbstverständlich sind es erstens vor allem die Entscheidungen in Wien und Berlin und zweitens wird Thiel mit seiner Truppe die BRD-Wirtschaft meinen.
Nun, für die BRD sei „das Bruttoinlandsprodukt (BIP) .. gegenüber dem 4. Quartal 2019 – preis-, saison- und kalenderbereinigt – um 2,2 % gesunken. Das war der stärkste Rückgang seit der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 und der zweitstärkste Rückgang seit der deutschen Vereinigung. Lediglich im 1. Quartal 2009 war der Rückgang mit -4,7 % zum Vorquartal noch stärker. Dieses und weitere Ergebnisse – insbesondere für die Krisenmonate März und April 2020 – hat das Statistische Bundesamt heute in der Pressekonferenz „Wirtschaftliche Auswirkungen der Corona-Pandemie“ in Berlin vorgestellt.
„Reuters“ (15.5.2020) teilt unter dem Titel „Wirtschaft erleidet wegen Corona stärksten Einbruch seit Finanzkrise“ mit, dass „Frankreich als die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone stürzte um 5,8 Prozent“ abstürzte, „die Nummer drei Italien um 4,7 Prozent“.
Die Wirtschaft in der Schweizer Eidgenossenschaft, die als eine der wettbewerbsfähigsten gilt, gelingt dank relativ krisenresistenter Chemie- und Pharmaindustrie die Stagnation, obwohl der Anstieg der Arbeitslosigkeit als „historisch“ bewertet wird. Laut „Luzerner Zeitung“ (25.4.2020) unter der Überschrift „Ein Rückgang der Globalisierung dürfte die Schweiz hart treffen“ schätze „die Konjunkturforschungsstelle KOF … die während des sechswöchigen Lockdowns entstandenen Kosten für die Schweizer Wirtschaft auf 18 Milliarden Franken. Zwei Drittel dieser Kosten dürften gemäss der KOF auf den Einbruch des weltweiten Wirtschaftssystems zurückzuführen sein.“
Millionen von Deutschen stehen in den genannten drei Staaten vor der Depression, worunter der Tiefpunkt eines negativen Konjunkturzyklus verstanden werden darf. Doch es könnte noch weiter bergab gehen. Noch ist die Rezession nicht vorbei. Und der Abstieg gleich einem Absturz. Der hat weniger mit Corona oder Stephana zu tun als vielmehr mit Angela und Sebastian.