Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Das überraschte den einen oder anderen dann doch, dass die Deutsche Bank, die als größtes Geldhaus der BRD gilt, international allerdings drittklassig, am Ende des Sonntags „einen Gewinn vor Steuern von 206 Millionen Euro“ verkündete. Nun, nach Steuern sind es nur noch 66 Millionen Euro.
Immerhin, denn Bankenversteher gingen „durchschnittlich von einem Minus von 248 Millionen Euro vor und 338 Millionen Euro nach Steuer aus“, worauf Hanno Mussler unter dem Titel „Deutsche Bank: Überraschender Gewinn treibt Aktienkurs“ in „Frankfurter Allgemeine“ (27.4.2020) hinweist. Er teilt zudem mit, dass die Deutsche Bank „500 Millionen Euro für Kreditausfälle“ zurückgelegt habe. Ob eine halbe Milliarde Euro für faule Kredite reichen werden und die schmale Kapitalausstattung vermutlich unter 12,5 Prozent, das darf bezweifelt werden. Die Bankenaufsicht verlangt übrigens nur 10,4 Prozent.
„Da die genannten Kapitaleffekte als vorübergehend angesehen werden, arbeitet die Bank für das Jahr 2022 weiterhin auf das Ziel einer harten Kernkapitalquote von 12,5 Prozent und einer Leverage Ratio (Verschuldungsquote) von 5 Prozent hin“, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Bank und dennoch: „Angesichts der Chancen für zusätzliches Geschäft, erhöhter Nachfrage von Kunden und des derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds überprüft die Deutsche Bank ihre Ziele für die harte Kernkapitalquote und die Verschuldungsquote in diesem Jahr.“
Zu den Zielen der Bank gehöre ferner, „die bereinigten Kosten ohne Umbaubelastungen und die erstattungsfähigen Kosten im Zusammenhang mit dem Hedgefondsgeschäft, das an BNP Paribas übertragen wird, 2020 auf 19,5 Milliarden Euro zu senken.“
Nach dem Absturz hört sich das mit den Sparzielen und Umbau des Geldhauses zwar gut an, doch die allgemeinen Aussichten bleiben alles andere als gut.
Die genauen Quartalszahlen werde die Deutsche Bank, die kürzlich unter Verweis auf das Bankgeheimnis vier demokratischen Senatoren der VSA eine Antwort auf Fragen zu ihren Geschäftsbeziehungen mit VS-Präsident Donald Trump verweigert, nach Plan am Mittwoch mitteilen.