Leipzig, Deutschland (Weltexpress). „Alle Bullen sind Schweine“, sangen Hunderte Anhänger der besten Männerfußballer des 1. FC Union Berlin am Samstagnachmittag im Station im Stadion der Hunderttausend, wie das Zentralstadion in Leipzig auch genannt wurde.
Das Stadion im Stadion wird offiziell Red Bull Arena genannt. Das erinnert nicht nur an Dosen, sondern an Stierkampfarenen. In die zogen die Fans der Unioner erst kurz vor dem Anpfiff ein und begannen erst nach einer Viertelstunde mit der Unterstützung, die dann gewohnt lautstark war.
In die Stille hinein fiel jedoch ein Schuss. Marius Bülter sorgte mit seinem Treffer vor 42.146 Zuschauern für die Führung der Berliner in Leipzig (10.).
Die hielt immerhin bis zur 51. Spielminute. Dann kam der erste Streich von Timo Werner (51.). Ein Hammer, volley. Wahnsinn! Rafal Gikiewicz im Tor von Union Berlin hatte keine Abwehrchance.
Sein zweiter folgte nicht sogleich. Marcel Sabitzer sorgte für die 2:1-Führung (57.). Werner war es, der den 3:1-Endstand herstellte (83.). Sein Treffer war zugleich der 20. in dieser Bundesligasaison. Jetzt führt Werner die Torjägerliste an.
Die zwei besten Rotbullen, die aus Sicht von Schlachtenbummlern der Eisernen Scheine sind, schossen die Tore für den Gastgeber, der mehr vom Spiel hatte (66 Prozent Ballbesitz) und mit 19:15 nicht nur mehr Schüsse abgab, sondern auch mehr Schüsse aufs Tor brachte (8:5).
Die Schweine oder Bullen oder Dosen sind nach dem 18. Spieltag seit neun Spiel in der 1. Bundesliga der BRD ungeschlagen. Und die Mannschaft von Cheftrainer Julian Nagelsmann bleibt nicht nur Tabellenführer, sie ist auch die sturmstärkste der Liga. 51 Treffern stehen auf der Habenseite zu Buche. Nächstens bei der Eintracht in Frankfurt am Main sollen weitere Tore und Punkte her.
Der Aufsteiger aus Berlin kämpft weiter um den Klassenerhalt und muss nächsten Samstag im Stadion An der Alten Försterei gegen den FC Augsburg ran.