Berlin, Deutschland (Weltexpress). Immer schneller, höher und weiter gilt auch bei Frachtschiffen. Die Frachter werden vor allem immer länger, tiefer und breiter. Vor allem der Tiefgang ist es, der ins Gewicht fällt. Manche Hafenstädte müssen längst kapitulieren, weil ihre Häfen nicht mehr erreicht werden können, einige passen sich an und zwar immer wieder.
Die Elbe wird mal wieder vertieft, damit die dicken Pötte bis Hamburg fahren können. Die neue Elbverteifung, die über 100 Kilometer lange Fahrrinne zwischen Elbmündung und dem Hamburger Hafen ist wie die alte umstritten. Mit den Containerschiffsgenerationen müsse die Elbverteifung mithalten, meinen die einen. Die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe ist für 14,5 m tiefgehende Containerschiffe vorgesehen. Die anderen meinen, dass die Grenze des Erträglichen längst erreicht sei.
Doch Reeder planen längst einen Tiefgang von bis zu 16,50 Metern für eine neue Generation von Containerschiffen.
Dagegen wehren sich nun mehrere Hafenbetreiber in der Europäischen Union. Laut „Bild“ (3.8.2019) würden sie „die XXL-Ausmaße: 460 Meter lang, 68 Meter breit und eine Platz für 30 000 Container!“ befürchten. Unter der Überschrift „Häfen wehren sich gegen XXL-Kähne“ heißt es, dass „die Betreiber von rund 400 Hafenterminals in Europa … in diesem Zusammenhang mehrere Forderungen an die EU“ stellen würden. „Eine der wichtigsten: Es darf künftig kein Schiff mehr die europäischen Häfen anlaufen, das größer ist als die bislang fahrende Flotte! Also ein Stoppsignal für die Reedereien und Werften, das gegenwärtige Wettrüsten um immer größere Schiffe fortzusetzen.“
In „Spiegel-Online“ (3.8.2019) wird unter dem Titel „Appell an EU-Kommission – Häfen wollen neue Riesen-Containerschiffe verhindern“ darüber informiert, dass laut „Gunther Bonz, der den europäischen Hafenverband Feport“ führe, „die EU könne den Bau noch größerer Schiffe über das Kartellrecht verhindern“ könne und „die USA … bereits Grenzen für die Größe von Schiffen festgesetzt“ hätten.