Der wichtigste Aspekt neben den gewachsenen technischen Möglichkeiten – Stichwort HD – ist aber ganz sicher die Entwicklung der Preise. Die Hardware, die zur Erstellung von professionell wirkenden Filmen nötig ist, war bis vor einigen Jahren noch sehr teuer bis unerschwinglich. Heute sind Kameras mit eingebauter Drei-Chip-Aufnahmetechnik schon zu moderaten Preisen zu bekommen.
Das bedeutet für die Fernsehanstalten, dass sie statt einem für hundertausende Euro aufwändig ausgestatteten Team, bestehend aus Beleuchter, Kabelträger, Kameramann und Interviewer heute
einen einzelnen "rasenden" Reporter einsetzen können, der mit einer kompakten Kamera die selben Ergebnisse liefert – und das zu einem Bruchteil der Kosten.
Der Canon XL H1A ist eine Kamera, die genau in diesem Segment ideal eingesetzt werden kann.
Als schlanke Version ihrer Schwester XL H1S ist sie um dreißig Prozent günstiger zu haben als diese und somit auch für unahängige Filmproduktionen interessant, die mit einem niedrigen Budget auskommen müssen.
Beide Kamera-Versionen zeichnen das Bildmaterial in HDV auf Tapes auf. Unter Verwendung von drei CCD-Sensoren mit 1/3 Zoll stehen 1,67 Megapixel zur Verfügung.
Das ist ein enormer Fortschritt gegenüber dem sonst in diesem Bereich üblichen One-Chip Verfahren, das die Farbzuweisung der Sensor-Pixel qua vorgeschaltetem Bayer-filter erledigen muss und dennoch bei Farbaufnahmen wegen zu geringer Auflösung nachträglich bearbeitet werden muss.
Die Nutzung von drei Chips ist bei semiprofessionellen und besseren Kameras immer schon Standard. Der Preis für die erhöhte Empfindlichkeit und bessere Farbdarstellung dieser Technik war bis jetzt, dass die Kameras teurer, größer und ein erhöhter Aufwand bei der Abgleichung. Das ist nun vorbei. Aufgezeichnet wird im HDV-1080i-Format, aber auch Pal und NTSC sind auf Wunsch möglich.
Auch der Audio-Bereich präsentiert sich verbessert: Beide Canon-Geräte verfügen über studioübliche XLR-Anschlüsse. Weitere Neuigkeit im Consumer-Segment: Objektive können ebenfalls benutzt werden. Im Lieferumfang enthalten ist ein HD 20fach-Zoomobjektiv XL 5.4-108mm L IS III, das mit einem Bildstabilisator mit Vari-Angle-Prisma arbeitet.
Der Preis für die Canon XL H1S beträgt aktuell rund 8000 Euro, die abgespeckte Version XL H1A ist schon um 5000 Euro zu haben.
Technische Spezifikationen von XL H1S und XL H1A
– 1080i-HD-Format (50i, 25F) in professioneller Qualität
– Drei hoch auflösende 1/3-Zoll CCD-Systeme mit je 1,67 Megapixeln
– 20fach HD-Videoobjektiv der L-Serie mit separaten
Reglern für Schärfe, Zoom und Blende zur synchronen Steuerung
– HDV-Aufzeichnung
– Professional Jackpack (nur XL H1S): HD-SDI-Buchse (unkomprimierte 1920í—1080, 4:2:2 Farbraum) mit Embedded Audio; Genlock-Anschluss und Timecode-Eingang/-Ausgang für Aufnahmesituationen mit mehreren Kameras
– DIGIC DV II Prozessor für eine schnelle und präzise Verarbeitung der HD-Daten
– Volle Bildsteuerungs- und Cine-Gamma-Funktionen; die auf der SD/MMC-Karte gespeicherten Einstellungen (Voreinstellung, Funktion und Anzeige) sind mit allen Canon Camcordern der XH-Serie kompatibel
– 2-Kanal XLR-Tonaufzeichnung mit unabhängigen Limitern und Auto/Manual-Einstellungen
– Optionale NTSC-Aufzeichnung (60i/30F/24F)