Berlin, Deutschland (Weltexpress). In manchen Bibliotheken finden Suchende Bücher, die mit der Erkennnis, dass Geld Tore schießt, nicht hinterm Berg halten. Das ist nicht nur im Fußball so, sondern in allen Sportarten. Und die Erkenntnis, dass am Gelde alles hängt und drängt, um eine Weisheit Goethes abgewandelt ins Spiel zu bringen, ist nicht neu.
An dieser kommt auch die EHC Eisbären Management GmbH nicht vorbei. Nach einer verkorksten Saison mit einer der schlechtesten Hauptrunde genannten Vorrunde der letzten Spielzeiten und einem am Ende klaren Scheitern im Viertelfinale des Playoffs der Deutschen Eishockey-Liga gegen den amtierenden Meister aus München, dessen Eigentümer deutlich mehr Geld in seine Kader steckt, werden Planungen für die nächste Saison publik, aber nichts Pekuniäres verkündet.
Das Kapital scheint ein scheues Reh. Die Eisbären Berlin genannte Veranstaltung verlassen Jens Baxmann (34), Maximilian Adam (21), Danny Richmond (34), Mark Cundari (28), Brendan Ranford (26), Colin Smith (25), Jamie MacQueen (30), Micki DuPont (38) und Daniel Fischbuch (25).
Verlängert wurden die Verträge von Jonas Müller (23), Kai Wissmann (22) und Austin Ortega (24), der im Februar 2019 in Berlin landete und fortan half, dass die von Stéphane Richer (52), der als Sportchef im Dezember 2018 seinen Cheftrainer Clement Jodoin vor die Tür setzte, bis zum Saisonende trainierte und betreute Mannschaft überhaupt in die Playoffs kam. Richer verteilte zudem kürzlich auch noch eine Portion Lob an den bald 39-jährige DuPont und bedankte sich für „sieben Saisons Leidenschaft“ und erklärte, dass die Zeit als Interimstrainer um sei.
Doch bei den Berliner gibt es weitere Wackelkandidaten. Unter der Überschrift „Die halbe Mannschaft muss gehen“ hält (4.4.2019) hält Jörg Leopold fest: „Auch mit Daniel Fischbuch planen die Eisbären künftig nicht mehr, obwohl der noch einen Vertrag besitzt. Überzeugen konnte der Angreifer zuletzt aber nicht mehr. Bei Thomas Oppenheimer ist die Zukunft offen. Der langzeitverletzte Stürmer ist vertragslos, ob Klub und Spieler noch einmal zusammenfinden, hängt nicht zuletzt von dessen Gesundheit ab. Gleiches gilt wohl auch für Florian Busch nach dessen jüngster Kopfverletzung.“
Fischbuch und Oppenheimer und vielleicht auch Florian Busch, der als Langzeitverletzter, darunter zu vielen Kopfverletzungen, leidet, verlassen vielleicht noch den Kader wie der Kanadier Kevin Poulin (28). Mit dem Torhüter werde noch verhandelt, heißt es bei der EHC Eisbären Management GmbH.
Bei den Eisbären heißt es allerdings offiziell am 4.4.2019: „Die Zukunft von Kevin Poulin, Thomas Oppenheimer und Jake Ustorf ist derzeit noch offen.“
Als einzigen echten Neuzugang können bis dato nur Nationalspieler Leo Pföderl, der zuvor für die Nürnberg Ice Tigers auflief und mit seiner Mannschaft noch klarer als die Berliner im Viertelfinale scheiterte, und Fabian Dietz, der als Talent gilt, verkündet werden.
Um in der kommenden Saison mehr erreichen zu können, müssen mehr als ein Talent und ein durchschnittlicher deutscher Nationalspieler, der in den Playoffs für Nürnburg die schlechteste Plus-Minus-Statistik aufweist, allerdings 22 Mal aufs Tor ballerte und sogar zwei Mal traf, was eine Schussquote von unter 10 Prozent bedeutet, kommen.
Womit wir wieder bei Goethe und dem Gelde wären. Fragen nach den Finanzen und dem Trainer bleiben allerdings weiter offen.
Der Kader, der unter Eisbären Berlin aufläuft, lautet derzeit wie folgt:
Tor: Maximilian Franzreb, Marvin Cüpper, Tobias Ancicka
Abwehr: Kai Wissmann, Frank Hördler, Jonas Müller, Eric Mik, Florian Kettemer, Constantin Braun
Angriff: Nino Kinder, Charlie Jahnke, Vincent Hessler, Austin Ortega, Thomas Reichel, André Rankel, Florian Busch, Louis-Marc Aubry, Lukas Reichel, Martin Buchwieser, Sean Backman, James Sheppard, Mark Olver, Marcel Noebels, Leo Pföderl, Fabian Dietz