Ankara, Türkei; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass in der
Türkiye Cumhuriyeti (Republik Türkei) „fast 2.000 Türken“ seit der „Putsch“ genannten Veranstaltung in der Nacht vom 15. auf den 16. Juli 2016 „zu lebenslanger Haft verurteilt“ worden seien, das teilt „Der Standard“ (18.12.2018) mit.
„Der Standard“ bezieht sich auf eine Information der amtlichen Nachrichtenagentur Anadolu, in der von „987 lebenslangen Haftstrafen und 956 verschärften lebenslangen Haftstrafen“, welche die Todesstrafe in der Türkei mittlerweile ersetzt, die Rede ist.
Außerdem wurden rund zehntausende mutmaßliche Gülen-Anhänger aus dem Staatsdienst entfernt. Die Regierung in Ankara macht die Gülenisten für den „Putsch“ verantwortlich.
Fethulla Gülen, einer der einflussreichen Prediger des Islam sitzt in den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) und wurde bisher nicht ausgeliefert. Seit fast zwei Jahrzehnten lebt Gülen im Exil in Pennsylvania.
Erdogan verlangt immer mal wieder seine Auslieferung. Mevlut Cavusoglu behauptete als Außenminister der Türkei unlängst, dass Donald Trump sie ihm zugesagt habe, doch aus dem Weißen Haus gibt es Widerspruch.
In „Bild“ (18.12.2018) wird berichtet, dass das Justizministerium der VSA „ergänzend“ mitgeteilt habe, „man werde ‚alles neue Material‘ überprüfen, das die türkische Regierung im Zusammenhang mit dem Auslieferungsgesuchen zur Verfügung stelle“ und dass „eine Entscheidung über eine Auslieferung … ‚auf der Basis der Fakten und der relevanten US-Gesetze‘ erfolgen“ werde.
Immerhin konnte in der Erdogan-Türkei Sippenhaft angewandt werden. Laut „Merkur“ (18.12.2018) verurteilte „ein Gericht in der türkischen Hauptstadt Ankara … einen Neffen des islamischen Predigers Fethullah Gülen zu sieben Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt… Sein Neffe Selman Gülen sei wegen ‚Mitgliedschaft in einer Terrororganisation‘ der Prozess gemacht worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Dienstag.“