Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ein, zwei Wochen im September in Berlin und Brandenburg mit einem neuen Swift von Suzuki und man möchte den Sommer verlängern. Von diesem Swift, der seit Monaten auch auf Autostraßen in deutschen Landen anzutreffen ist, war ich mehr als überrascht. Bei Suzuki hätte ich mehr Langeweile statt Leidenschaft erwartet.
Flott statt fad
Doch der im Grunde sehr solide japanischer Hersteller von Motorrädern, Außenbordmotoren und Automobilen kann Technik auch mit Temperament verbinden. Sich aus dem Üblichen und Gewöhnlichen im Kleinwagensegment abzuheben und aufzufallen, müssen Gestalter schon klotzen und nicht kleckern. Beim Suzuki Swift scheint das gelungen, oder?
Weitere Modelle von Suzuki wie Baleno, Ignis oder Celerio sind dagegen gefühlt eher fad. Für den flotten ersten Eindruck sorgen kernige Karosserieschultern, schwarzen A-Säulen und vertikal angeordneten Leuchten an Front und Heck. Weitere Ausdrucksstärke gelingt mit dem breiten Kühlergrill, dem dazu passenden unteren Lufteinlass im Stoßfänger,der LED-Grafiken in den Scheinwerfern und Rückleuchten sowie den kräftigen Charakterlinien in den Kotflügeln. Obwohl der Suzuki Swift ein Fünf-Türer ist, sehen Mitfahrer, die auf den billigen Plätzen sitzen müssen, die Griffe für die hinteren Türen nicht auf Anhieb, denn sie sind in die C-Säulen integriert.
Wo wir bei billig sind: die viele Hartplastikteile, die dünne Sitze und die karge Kofferraumauskleidung begeistern weniger. Immerhin ist trotz der 3,84 Meter das Ladevolumen um 54 Liter auf 265 Liter gewachsen und kann auf bis zu 947 Liter erweitert werden. Für die zunehmende Zahl an Singelisierten in Großstädten mag das reichen, Eltern in Arbeit und mit Kindern und famosen Freizeitaktivitäten stoßen schnell an die Grenzen des Gepäckraums.
Gut kommt auch der Glanzlack um die Regelung fürs Klima oder der für einen Kleinwagen relativ große Touchscreens mit Chromrahmen in den Armaturen. Cool erscheint das unten abgeflachten Lenkrad und ein Tacho, das Tempo verspricht. Suzuki behauptet, dass durch den „aerodynamischen Feinschliff … der Luftwiderstand im Vergleich zum Vorgänger um acht Prozent reduziert werden“ konnte.
Der Motor spurt
Für den Antrieb des Suzuki Swift basiert auf einem 1.0 Boosterjet Turbo-Dreizylinder wahlweise mit SHVS Mild Hybrid System sowie ein 1.2 Dualjet Vierzylinder-Motor zur Verfügung. Fürs Temperament wurde der Swift auch leichter. 120 Kilo sollen eingespart worden sein. Die Plattform und insbesondere der Stahl sei leichter, aber hochfest. Mit Fahrer würde das Fahrzeug laut Suzuki lediglich 915 Kilogramm wiegen.
Für den Vierzylindermotor, 1,2-Liter Hubraum und 90 PS ruft Suzuki seit Mai 2017 mindestens 13.790 Euro auf. Für das Modell mit Dreizylinder-Turbomotor, der 112 PS aus einem Liter Hubraum (genauer gesagt: 998 ccm) holt, muss man tiefer in die Tasche greifen. Manchen Kleinwagenkäufer wird dafür das Geld fehlen wie dem Auto der sechste Gang. Für eine Mild-Hybrid-Variante namens SVHS werden annähern 20.000 Euro verlangt. Wer sich dafür entscheidet, der bekommt einen integrierter Startergenerator, der als Generator und als Elektromotor fungiert, sowie eine 12-Volt-Lithium-Ionen-Batterie zum Spritsparen. Beim Anfahren und Beschleunigen greift die Maschine darauf zurück und gewinnt beim Bremsen Energie zurück. Die Batterie wird allerdings auch besonders belastet, versorgt sie doch zusätzlich elektrische Komponenten mit Strom, darunter elektrische Motorkomponenten, Anzeigen und das Audiosystem.
Statt Fünf-Gang-Schalter kann für den Boosterjet, den ich fuhr, eine 6-Stufen-Automatik gekauft werden und das ist gut so. Damit würde sich der knackige Kleinwagen auch noch ein Stück weit bequemer durch Berlin und Brandenburg fahren lassen. Allgemein beschleunigt der Japaner ordentlich. In der Kurve hält sich der Gute grundsolide und bleibt auch beim normalen Bremsen im üblichen Verkehr in Berlin und Brandenburg in der Spur. Das es auf einer Teststrecke etwas andes aussieht, aber da will Otto Normalfahrer in der Regel nicht rauf. Auf jeden Fall ist die Fahrstabilität hervorzuheben. Dreht man das Ding um 360 Grad, dann ist der Wendekreis klein. Das Fahrverhalten ist für Preis und Leistung alles in allem gut. Für die Stadt und ein erwachsenen Publikum wirkt Personenkraftwagen passend und befriedigt alle Bedürfnisse. Super ist, dass es die Swift auch als Allradmodell gibt, bei Suzuki nennt sich das „Allgrip“.
Für die Familie, also Eltern und Kindern, oder viel Fahrspaß vor allem auch auf langen Strecken ist das Fahrzeug dann doch nicht gut genug, aber – keine Frage – das Auto reicht dafür aus.
Die Umweltwerte und vor allem der Schadstoffausstoß sind wiederum gut.
Fotoreportage
Mehr Bilder in der Fotoreportage: Swift fährt immer – Ein Kleinwagen von Suzuki, der sich sehen lassen kann! von Ted Prudenter.