Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ende gut, alles gut? Das nun nicht, aber die Berliner Eisbären führten als Tabellenletzter der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bereits nach 40 Minuten vor 9.892 Zuschauer in der hohen Mehrzweckhalle an der Spree mit 5:2 (3:1, 2:1, 0:0) gegen Fischtown Pinguins Bremerhaven.
Nach sechs Niederlagen in Folge, zwei in der DEL und vier in der CHL, sollte mit dem völligen Fehlstart in die neue Saison Schluss sein. Um die Weichen auf Sieg zu stellen holten die für die Mannschaft Verantwortlichen nach der Verletzung von Torhüter Marvin Cüpper und den ordentlichen, aber eben nicht herausragenden Leistungen von Torsteher Maximilian Franzreb einen neuen Torwart. Gefühlt holten sie auch einen neuen Stürmer. Marcel Noebels kehrte nach seinem Vorspielen beim NHL-Klub Boston Bruins zurück nach Berlin. Nach zwei Wochen Trainingslager in Übersee platzte der Traum von einer Karriere in der Profiliga Nordamerikas.
Die Hausherren, bei denen also Kevin Poulin erstmals das Tor hütete, legten von Anfang an mit Ehrgeiz und Noebels los. Florian Kettemer traf früh zur Führung (2.). Dabei sah sein Schuss nach einer Vorlage aus. Der Puck flutsche Thomas Pöpperle im Gästetor durch die Beine. Jamie MacQueen legte nach und erhöhte auf 2:0 (6.).
Noch vor der ersten Drittelpause erzielt Michael Moore für die von Thomas Popiesch trainierten Pinguins den Anschlusstreffer (18), der nicht unhaltbar schien. Doch Marcel Noebels stellte noch vor Ablauf des Anfangsdrittels den alten Abstand her (20.).
Sowohl Poulin als auch Noebels waren in der Pause Gesprächsthema. Nach der Pause dann eine erneute Ernüchterung, als Cory Quirk für die Pinguins das zweite Tor erzielte (22.). Gut, dass Noebels (32.) und MacQueen (40.) an diesem Tag Doppeltorschützen waren und Poulin noch den einen oder anderen Schuss entschärfte. Ansonsten fiel der Kanadier als Katze, die hechtete, auf und gab bei den Fans eine gute Figur ab.
Dem Publikum gefiel das augenscheinlich. Sie riefen nach dem neuen Mann im Berliner Tor, der daraufhin eine Ehrenrunde drehte. Auch Eisbären-Trainer Clément Jodoin lobte seinen neuen Torhüter auf der anschließenden Pressekonferenz. Poulin habe „entscheidende Paraden“ gezeigt.
Besser zeigte sich zudem auch die Reihe mit Louis-Marc Aubry, André Rankel und Noebels. Auch eine zweite Angriffsreihe überzeugte zumindest gestern gegen Bremerhaven und steuerte Tore, auf die es ankommt, bei. An der Seite von Doppeltorschütze MacQueen gefielen Sean Backman und James Sheppard.
Wenn sich die anderen auch noch zur Normalform steigern, dann kann es endlich losgehen mit der Saison in der DEL für die Berliner Eisbären, die am morgigen Sonntag bei den Panthern in Augsburg antreten müssen.