Berlin, Deutschland (Weltexpress). Jaguar ist mehr denn je auf Erfolgskurs, kann sich mit dem Unternehmensbruder Land Rover seit neun Jahren über stetes Umsatzwachstum freuen – die Indern von Tata Motors beziehungsweise der Tata Group mit Sitz in Mumbai, denen die Werke im Vereinigten Königreich gehören, zählen damit zu den profitabelsten Autoherstellern der Welt. Neben neuen SUV’s und Sportwagen hat Jaguar nun mit dem Elektro-Geländewagen I-Pace den derzeit wohl gefährlichsten Jäger des Model X von Tesla am Start.
Sehr zufrieden sind die Chefs von Jaguar Land Rover (JLR), die sich über eine immer breitere Palette chicer und innovativer Fahrzeuge und beste Verarbeitungsqualität freuen können, auch mit der Entwicklung in Deutschland. Einen Einbruch des Geschäfts durch den bevorstehenden Brexit befürchten sie eher nicht und begründen das mit weltweiten Produktionsstandorten und dem im Wert gefallenen britischen Pfund. Bestehende Modelle werden in punkto Effizienz, Komfort und Sicherheit aufgefrischt. Neue Baureihen kommen hinzu und ziehen schon als Concept-Cars die Aufmerksamkeit von Kunden und Wettbewerbern auf sich.
Beispiel E-Pace: Dieses chice SUV basiert auf der Plattform des Land Rover Evoque, ist 33 Zentimeter kürzer als der F-Pace – das erste Jaguar-SUV überhaupt – und ist auch das erste Jaguar-Modell, das ausschließlich mit Vierzylinder-Motoren angeboten wird. Die Motoren – zwei Benziner und drei Diesel mit jeweils zwei Litern Hubraum – bieten eine Leistungsbreite von 110 kW/150 PS bis 221 kW/300 PS.
Basismodell zum Preis von 34 950 Euro ist der Jaguar E-Pace D150 mit Hinterradantrieb und manuellem Sechsgang-Getriebe. Zur Ausstattung gehören in jedem Falle unter anderem die LED-Scheinwerfer, eine Rückfahrkamera und das Infotainmentsystem Touch Pro mit fünf USB-Anschlüssen sowie ein WiFi-Hotspot für bis zu acht Endgeräte. In den höherwertigen Ausstattungen sind auch Allradantrieb und Automatik serienmäßig an Bord.
Kräftig und elegant dabei zeigt sich der 4,41 Meter lange E-Pace, mit langem Radstand und kurzen Überhängen, mit dicken Schluppen und immerhin 20,4 Zentimetern Bodenfreiheit fürs Gelände. Die beeindruckende Front wird durch die großen Kühler-Öffnungen und schmale Katzenaugen dominiert. Die Passagiere können sich in der geräumigen Kabine ordentlich ausbreiten, und ins Gepäckabteil passen mindestens 577 Liter – das ist mehr, als viele Wettbewerber schaffen.
Jetzt rollt nun auch der erste rein elektrisch fahrende Jaguar an – bis vor kurzem noch als Studie „I-Pace Concept“ präsentiert. Das serienreife Fahrzeug ist mit der Studie nahezu identisch. Damit hat Jaguar einen deutlichen Vorsprung vor den deutschen Herstellern und ein höchst interessantes Elektro-SUV ohne große Vor-Events und Ankündigungen aufs Tapet gebracht. Der Audi e-tron kommt erst Ende des Jahres, der VW I.D. und der Mercedes-Benz EQ sind erst für 2019 angekündigt. Vor wenigen Tagen konnte der I-Pace bereits auf einem festgelegten Parcours des ehemaligen Tempelhofer Flughafens in einem Kurztest gefahren werden. Schnelle Erkenntnis: Der geht ab wie Schmidt’s Katze.
Seine beiden Elektromotoren sind jeweils an der Vorder- und an der Hinterachse installiert und stellen eine Leistung von 294 kW/400 PS bereit. Eine 90 kWh starke Lithium-Ionen-Batterie sorgt dafür, dass das Fahrzeug bis zu 480 Kilometer rein elektrisch fahren kann. In nur 4,8 Sekunden kann der Allradler mit seinen 696 Newtonmetern Drehmoment aus dem Stand auf Tempo 100 und bis zur Spitze von 200 km/h beschleunigen.