Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass sowohl an der Wall Street als auch in Washington immer genug Männer und Frauen auf Krawall und Krieg gebürstet waren, wenn es darum ging „America frist“ durchzusetzen, das weiß im Trikont jedes Kind. Die Geschichte des Yankee-Imperialismus ist mindestens 200 Jahre alt.
Sie ist eine Geschichte der Gewinnung neuer Märkte für US-amerikanische Waren, wobei gleichzeitig neue Investitionsmöglichkeiten für überschüssiges Kapital gewonnen wurde. Und das alles nach dem Motto der Manifest Destiny, der US-amerikanische Doktrin des 19. Jahrhunderts. Quasi mit göttlichen Auftrag expandierten die Yankees, eroberten eine Insel nach der anderen, bis die Brücke nach Ostasien stand. Im Krieg zwischen den USA und Spanien krallten sich die Yankees Kuba, das zum Protektorat wurde. Seit dieser Zeit besteht der Militärstützpunkt Guantanamo, der auch ein Gefangenen- und Folterlager ist, auf Kuba. Zu der Zeit verleibten sich die Yankees auch die Panama-Kanalzone ein.
Die Japaner und Chinesen wurden von den US-Amerikaner zur Jahrhundertwende zur Öffnung ihre Märkte gezwungen zum Vorteil der Kapitalisten in den USA, zum Nachteil der Chinesen und Japaner. Der Interventionismus und der Dollarimperialismus zogen sich über die Jahrzehnte hin. Lateinamerika war mehr oder weniger der Hinterhof der USA und wurde entsprechend behandelt. Zudem war der halbe Trikont tributpflichtig wie die BRD.
Seit dem Zusammenknall der Sowjetunion mussten viele Völker in Asien, Lateinamerika und Afrika auf die Rote Armee als Schutzmacht verzichten und waren der „einzig verbliebenen Weltmacht“, wie es hießt, bedingungslos ausgeliefert. Alles schien nur noch ein Markt und Menschenfreunde fabulierten von der One World.
Wer nicht mehr die Leimrute und Peitsche für alle schwächlichen Charaktere in den großen und kleinen Vasallensaaten rausholen muss, dem reicht Zuckerbrot für die Gefügigkeit. Präsidenten wie Barack Obama gaben bis zum Schluss den Sugardaddy, ließen den Laden hinter den Brot-und-Spiele-Kulissen aber laufen wie immer.
Einerseits die inneren Widersprüche des Neuen Roms, das Rosten des Industriekapitalismus und das Ausbluten der Mittelschichten, das doppelte Defizit im Haushalt und beim Handel der USA, und andererseits das Erstarken der Chinesen und die Renaissance der Russen, in dessen Fahrwasser sich US-Vasallen zu emanzipieren hoffen, verstärkt eine Situation, in welcher die USA ihre ökonomische Vormachtstellung verlieren und der Dollar zur Risikowährung wird.
Die USA sind nicht mehr in der Lage, ihre Rechnungen zu bezahlen. Russland, China und der Iran fordern die Weltmacht am Himmel und auf den Meeren heraus. Die östlichen Mittelmächte schließen sich zusammen mit dem Ziel, die US-Herrschaft zu beenden und eine multipolare Welt zu schaffen.
Versuche von Widerspenstige, von politisch und ökonomisch Herrschenden, die sich nicht zähmen lassen wollten, wurden in den vergangenen Jahren durch kalte und heiße Kriege zu nichte gemacht. Führungen von widerständigen Staaten wurden beseitigen wie in Afghanistan, Irak und Libyen. Was den USA und ihrem Gefolge dort noch gelang, das will in Syrien nicht mehr gelingen. In Syrien beißen sich die US-Amerikaner an ihren Gegnern die Zähne aus. Wie soll es erst beim Iran werden?
Angekündigt wurden die Angriffe bereits 2007 vom Ex-NATO-Oberbefehlshabers und Ex-US-General Wesley Clark mit den Worten „Irak, dann Syrien, Libanon, Libyen, Somalia, Sudan und schlussendlich Iran.“
Während der von Ex-US-Außenministerin Condoleezza Rice verkündeten „Geburtswehen eines neuen Mittleren Ostens“ gingen weitere Regierungen über die Wupper. Der Libanon wurde auch mit Krieg überzogen. Nie ging es um Orangen, immer nur ums Öl und den Petrodollar.
Dass die herrschende Klasse im Iran nicht nur Mut hat, sondern auch Angst nach der Aufkündigung des Atomabkommens durch US-Präsident Donald Trump und den neuesten Angriffen der Israelis auf iranische Milizen, die von der Assad-Regierung ins Land gebeten wurden zur Unterstützung, nebenbei bemerkt: wie die Russen -, das wundert wenig.
So scheint Teheran mehr denn je dazu gezwungen zu sein, sich der Eurasische Wirtschaftsunion (EAWU) anzuschließen. Die EAWU ging aus der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft nach der Implosion der Sowjetunion hervor, und ist ein Binnenmarkt mit gemeinsamer Zollgrenze, zu der sich fünf Staaten der Ex-UdSSR zusammengeschlossen hatten, wobei die Russische Föderation die Führung innehat und mit Mann und Moneten dominiert.
Aus Moskau heißt es heute, dass die EAWU am 17. Mai ein Abkommen über Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China unterzeichnen wolle und eine Freihandelszone mit dem Iran plane. Das ist eine Meldung, die vor allem in den USA und in der EU einschlagen dürfte, wie eine Bombe.
Juri Uschakow durfte als Berater von Präsident Wladimir Putin heute in Moskau Folgendes verkünden: „Wir wollen nächste Woche, nach unserem Treffen in Astana (am 17. Mai – Anm. d. Red.), ein Abkommen über Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit mit China sowie ein Interimsabkommen zur Schaffung einer Freihandelszone mit dem Iran schließen.“
Am 14. Mai soll eine Sitzung des Obersten Eurasischen Wirtschaftsrats in Sotschi stattfinden. Anschließend soll sich die EAWU vom 17. bis zum 19. Mai in der kasachischen Haupstadt Astana zum Wirtschaftsforum treffen.
Wer die Russen kennt, der weiß, dass sie einen wirtschaftlichen Raum immer auch militärisch absichern. Der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe war ohne die Warschauer Vertragsorganisation nicht möglich. Der Iran wird sich vermutlich militärische Sicherheit an der Seite der Russen mit wirtschaftlichen Zugeständnissen an die Russen erkaufen. Sollte das der Fall sein, dann ist nicht nur in Syrien Schluss mit Lustig für die USA, sondern auch noch mit dem Iran, bevor der Spaß richtig angefangen hat.
Offensichtlich machen die Russen Nägeln mit Köpfen und die Chinesen machen mit. Und das alles geht dank der Hetze und den Handlungen in der US-amerikanischen Hauptstadt, wo sich Trump wie eine Wiedergeburt von Kaiser Nero aufführt, jetzt noch viel flotter voran. Keine Frage: Das Rad, an dem Trump dreht, dreht sich schon schneller.