Vor 10 000 Zuschauern in der ausverkauften Olympiahalle in München stand es lange 2:0 für den Gastgeber und wurde am Ende ein 3:0-Erfolg für den EHC Red Bull München, doch täuscht das Ergebnis etwas darüber hinweg, dass die Begegnung bis drei Minuten vor Schluss umkämpft war. Ein Anschluß- und Ausgleichstreffer lag in der Luft, aber der Puck zappelte nicht im Netz.
Dabei lag der Sieg der Hausherren weniger an den zwei, drei Toren, die am Ende zu Buche standen, als vielmehr an der starken Defensive, dass die Berliner an der Isar nicht zu Torerfolgen kamen.
An der Spree war es am Mittwochabend gegen Iserlohn nicht viel anders. Vor ebenfalls ausverkaufter Halle bissen sich die Bären an den Sauerländern die Zähne aus, liefen viel, ließen auch den Puck wandern, generierten nicht nur Schussmöglichkeiten sondern ballerten auch aufs Tor, doch die wenigen schönen Chancen wurden liegengelassen wie nach 60 Minuten auch drei Punkte.
Hinzu kam, dass die Schiedsrichter Marcus Brill und Christian Oswald laufen ließen, was im ersten und zu Beginn des zweiten Drittel völlig berechtigt war, aber im zweiten und letzten Drittel nur die Berliner bestraften. Nein, beide waren keine Heimschiedsrichter. Doch das soll keine Entschuldigung für die Niederlage sein, auch wenn durch eine einzige falsche Entscheidung schon mal ein ganzen Spiel entschieden werden kann. Dennoch, an den Unparteiischen lag die Niederlage nicht.
Jari Pasanen, Cheftrainer der Iserlohn Roosters, sah im Anschluss an die Partie erwartungsgemäß den Schlüssel zum 2:1-Auswärtssieg in der Abwehrarbeit. „Von der ersten Minute an haben wir gut verteidigt“, resümierte Pasanen und merkte zum 1:0 für sein Team an: „Das ist für meine Mannschaft ein Signal, noch besser zu verteidigen.“
Dass Eisbären-Cheftrainer Uwe Krupp „enttäuschende zwei Spiele“ gesehen haben will, das wundert wenig wie seine Kritik am Gast. Die würden „eine Art von Eishockey“ spielen, „hätten sie eine Führung“ in der Hand. „Wenn man gegen Iserlohn zurückliegt, dann braucht man Scheibenglück“, ist sich Krupp sicher und wir sind uns sicher, dass das gegen München und Iserlohn fehlte wie auch ein Spritzer Esprit. Den Eisbären schien ein wenig geistige und körperliche Frische zu fehlen, die man in dieser Saison braucht, um auswärts in München und daheim gegen Iserlohn zu gewinnen.
Zudem scheinen die Mannschaften der Liga nach Punkten eng beieinander zu liegen und an guten Tagen kann jeder jeden schlagen. Dennoch ist Berlin aus dem Mittelfeld zurück unter den fünf Bestplatzierten der DEL und wird das bis zum Ende der Vor- beziehungsweise Hauptrunde bestimmt bleiben. Das werden die Zuschauer am Sonntagnachmittag zuhause gegen Schwenninger Wild Wings, am Dienstagabend daheim gegen Kölner Haie und am darauffolgenden Freitagabend bei den Ice Tigers in Nürnberg sehen.
Sie dürfen sich mit Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee freuen, der erklärte: "Wir stehen weit oben in der DEL-Tabelle und haben gezeigt, dass man in dieser Saison wieder mit uns rechnen muss." Das gilt auch nach den Niederlagen gegen München und Iserlohn.