Täglich töten Israelis Männer, Frauen und Kinder – Zivilisten wohlgemerkt. Jüngst wurde ein Hochhaus in Gaza nach massivem Beschuss dem Erdboden gleichgemacht. Bei einem Angriff auf Dschabalija wurden eine Mutter und drei Kinder getötet.
Es wird Zeit, dass Israel wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt wird. Dass Deutschland Israel, das ein Massaker an Palästinensern im Gazastreifen verübt, wirtschaftlich und militärisch unterstützt, das ist eine Schande. Schluss mit Shoah-Business und Holocaust-Bonus.
In diesen sieben Wochen schafften es palästinensische Soldaten, vier israelische Zivilisten zu töten – mehr oder weniger direkt. Und weil die Wut in der arabischen Welt auf Israel wächst, wundert es wenig, dass an diesem Wochenende nicht nur ein paar lächerlich ineffektive Raketen aus dem Gazastreifen Richtung Israel abgeschossen werden, sondern auch aus dem Libanon und aus Syrien. Nach der "Front" im Südwesten, so steht zu befürchten, bildet sich auch im Norden und Nordosten eine "Front". Aber was heisst schon Front, wenn David gegen Goliath kämpft?
Die Hamas ist – "mit arabischen Augen gesehen – … eine patriotische Gruppe", wie Uri Avnery im Weltexpress schreibt, "die mit unglaublichem Mut gegen immense Widrigkeiten kämpft. Sie sind keine ausländischen Kräfte, die das Leiden der Bevölkerung ausnützen; sie sind die Söhne genau dieser Bevölkerung, Mitglieder der Familien, die jetzt en masse getötet werden, die in den Häusern aufwuchsen, die jetzt zerstört werden. Es sind ihre Mütter und Geschwister, die nun in den UN–Unterkünften zusammengedrängt leben – ohne Wasser und Strom, nur mit ihrer Kleidung am Leib, sonst nichts."
Keine Frage: Der Mut und Einfallsreichtum der Not leidenden Palästinenser scheint nach sieben Wochen Krieg ungebrochen. Die zivile und militärische Kommandostruktur scheint im Gazastreifen noch ausreichend gut zu funktionieren. Israel hat offensichtlich wenig von den verkündeten "Kriegszielen" erreicht.
Zudem scheint Israel, das auch gegen den Libanon und Rest-Syrien militärisch vorgeht, unter Regierungschef Benjamin Netanjahu fleißig an einem Vier-Fronten-Krieg zu basteln – der im Grunde bereits geführt wird. Täglich sind israelische Agenten im Einsatz. Ab und an müssen auch Soldaten ins Geschehen ein- und angreifen – noch aus der Luft.
Iranische Militärs wollen eine israelische Aufklärungsdrohne im Luftraum über ihrem Land abgeschossen haben, wie Reuters am Sonntag meldet.
Der Agentur zufolge sollte das unbemannte Fluggerät in den Raum von Natanza, wo sich ein nuklearer Atomanreicherungsbetrieb befindet, eindringen, wurde aber von Kräften des Korps der Islamischen Revolutionsgarden (Eliteabteilung der iranischen Armee) abgeschossen.
Der Iran hatte, informiert RIA Novosti, im Jahr 2011 mitgeteilt, dass über dem iranischen Territorium eine US-Drohne RQ-170 abgeschossen wurde. Die offizielle Forderung der US-Regierung nach der Rückgabe des Luftfahrzeuges wurde von Teheran abgelehnt. Das Ding wurde zur Schau gestellt. Gleiches steht nun bevor.
Ein Fünf-Fronten-Krieg ist ebenfalls nicht ausgeschlossen, denn auch in der Westbank wächst die Wut. Eine dritte Intifada droht. Avnery: "Die Armee schießt schon mit scharfer Munition auf Demonstranten in Kalandia, Jerusalem, Bethlehem und andere Orte. Die Zahl der Toten und Verletzten in der Westbank steigt."