Auch Australisches im Argentinischen Steakhaus – Auf eine Mahlzeit ins Mendoza

© Mí¼nzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow

Am Spandauer Damm 157 vor dem geräumigen Restaurant im Erdgeschoss finden sich an der in jede der beiden Richtungen zweispurigen Straße genügend Parkplätze für Personenkraftwagen und Motorräder. Eine Anreise mit der S-Bahn ist problemlos möglich. Vom S-Bahnhof Westend sind es fünf bis zehn Gehminuten. Auch die Berliner Verkehrsbetriebe bringen Besucher mit dem Bus bis vor die Restaurant-Tür.

Drinnen erinnert die Einrichtung einerseits an die 1980er Jahre, andererseits an die Stadt Mendoza in Argentinien und die gleichnamige Provinz der Grenze zu Chile. Das über eine Millionen Einwohner zählende Mendoza liegt laut Wikipedia „auf 707 Metern Höhe im zentralen Westen Argentiniens am Fuß der Andenkordillere, die mit dem Berg Cerro Aconcagua (6 962 m über NN) an dieser Stelle die höchsten Erhebungen aufweist.“ Das Interieur des Restaurants, mit dunklen Holzmöbeln – passend dazu die roten Papierservietten – und an der Wand hängenden Wagenrädern, Pferdehalfter und sonstigen Sammlerstücke, will auf die Stadt Mendoza weisen. Das Flair wird auf der Website des Mendoza mit farmhaft beschrieben und in der Tat versprüht „die Einrichtung im rustikalen Stil“ diesen gewissen guten Geist.

„Die Landschaft ist eine karge Trockensteppe, die aber in der unmittelbaren Umgebung der Stadt bewässert wird, so dass Weinbau möglich wird“, weiß Wikipedia.

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan PribnowLeider ist das Restaurant Mendoza nicht ganz stilecht, doch Wein aus dieser Oasenmetropole gibt es neben dem einen oder anderen bekömmlichen trockenen argentinischen Cuvée in Rot und Weiß. Die Weine komme vom Weingut Trapiche mit Sitz in Mendoza. Das Weingut wurde 1883 gegründet und besteht aus über 1.000 Hektar verteilt auf und zwischen sieben Weinbergen vor allem am Mendoza-Fluss und östlich von Mendoza. Dort wachsen und gedeihen vor allem Malbec, Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Pinot noir, Syrah, Chardonnay, Merlot, Torrontes, Rosé, Viognier und Pinot grigio. Ein Malbec aus Mendoza ist für Kenner ein Muß.

Die Bodega Trapiche, deren Eigentümer die Investmentbank Donaldson, Lufkin & Jenrette ist, wurde mehrfach ausgezeichet und ist zudem zweifacher Gewinner der International Wine and Spirit Competition argentinischer Weinproduzenten des Jahres und der größte Produzent von Wein in Argentinien.

Die Biere im argentinischen Steakhaus Mendoza sind mit Warsteiner, Isenbeck Dark und Budweiser vom Faß oder Berliner Weiße aus der Flasche alles andere als argentinisch. Im Gegenteil: Die Getränkekarte ist auch bei Aperitif und Digestif oder Cocktail international und klassisch.

Doch Spareribs zur Vorspeise, wenn auch nur 100 Gramm, mit Chicken Wings sowie Maiskolben und Tomatencremesuppe mit Sahnehäubchen sind ein starker Auftakt bei den Speisen nach dem Gruß aus der Küche, mit Kräuter- und Knoblauchbutter bestrichenes warmes Weißbrot. Vom Salatbuffet kann König Kunde so viel nehmen, wie er möchte, die Auswahl reicht von Grünzeug wie Salaten und Gurken über Oliven, Peperoni, Eiern, Tomaten, Bohnen, Pilzen und Mais bis eingelegte Artischockenherzen und gegrillte Auberginen. Eine Hand voll Saucen komplettiert das zufriedenstellende Angebot.

© Münzenberg Medien, Foto: Stefan PribnowDie selten englisch, manchmal well done doch meist medium zubereiteten Steaks sind Hüftsteak, Rumpsteak, Filetsteak und Entrecôte. Schweinerückensteak oder Lammfilet stehen ebenfalls auf der Karte. Angeboten wird zudem ein „frisches Lachssteak“ als gegrilltes naturbelassenes Wildlachssteak.

Weil gerade Saison für echte Pfifferlinge ist, wählten wir auch ein gegrilltes argentinisches Hüftsteack mit den auch Eierschwamm oder Rehling genannten Pilzen. Das kam zart zubereitet frisch aus der Pfanne und mit einer Folienkartoffel mit Sauerrahm auf den Teller. Doch ein australisches Kängurufilet, ebenfalls mit frischen Pfifferlingen aus der Pfanne, und ein österreichisches Schnitzel „Wiener Art“, jedoch mit langen belgischen Stäbchen aus Kartoffeln, die hierzulande umgangssprachlich als Pommes oder Fritten oder vollmundig mit Pommes Frites bezeichnet, müssen her, füllten den Teller und rundeten den Bauch.

Spieße vom Rind und Schwein ergänzen das Angebot wie auch Burger und Tex Mex, doch das muss wie Pangasiusfilet in einem argentinischen Steakhaus nun wirklich nicht sein, eigentlich auch nicht Schnitzel und Känguru. Dennoch hüpften wir satt und zufrieden aus dem Mendoza, wo wir auf einem Flachbildschirm zuvor sahen, wie Holländer Brasilianer bei der Männer-Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilie mit 3:0 besiegten. Hup, Holland, hup. Im Mendoza!

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Steakhaus Mendoza, Spandauer Damm 157, 14050 Berlin, Website: http://www.mendoza-berlin.de

Für Tischreservierungen bitte Telefon 030 / 305 15 15 wählen.

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