Der unterzeichnete Vertrag der 25-jährigen Mandy Islacker mit dem 1. FFC Frankfurt läuft bis zum 30. Juni 2016.
Die Frauen-Bundesliga kennt Mandy Islacker aus dem Effeff. Ihre bisherigen Vereine lauten BV Cloppenburg, FCR 2001Duisburg, FC Bayern München und SG Essen-Schönebeck. Mit bisher 68 Bundesliga-Treffern, davon zwölf in der letzten Saison, zählt Mandy Islacker zu den erfolgreichsten deutschen Torschützinnen der letzten Jahre. Mit 16 Jahren debütierte sie im frühen Juniorinnenalter in der Bundesliga neben Inka Grings am 5. September 2004 gegen den VfL Wolfsburg mit der 1. Mannschaft der Löwinnen aus Duisburg.
Geboren am 8.8. ´88 im Sternzeichen Löwe zur Welt, im chinesischen Horoskop im Jahr des Erde-Drachen.
Im selben Sommer 2004 verpflichtete Duisburg mit Fatmire Bajramaj, Annike Krahn und Simone Laudehr drei Talente, die in den prosperierenden Jahren des FCR 2001 Duisburg zu Leistungsträgerinnen und Nationalspielerinnen avancieren sollten. Neben Inka Grings und den drei U-19 Spielerinnen Bajramaj, Krahn und Laudehr zu bestehen, war auf Dauer für die um zwei bis drei Jahre jüngere Islacker auf Dauer nicht möglich. Sie wechselte nach einem kurzen Intermezzo bei der SG Essen-Schönebeck und einer persönlichen Auszeit anno 2007 zum FC Bayern München an die Isar.
Frage: "Frau Islacker, werden Sie oft auf ihren Geburtstag angesprochen?"
Das schlagfertige "Ruhrpottmädchen" setzte sich in München durch: "Ja, schon öfter (lacht), und ich bin froh darüber, so kann man sich wenigstens meinen Geburtstag leicht merken!" In der höchsten deutschen Spielklasse kam sie insgesamt 132 mal zum Einsatz. Vier mal trug die aus einer bekannten Fußballerfamilie stammende Offensivspezialistin (Großvater Franz wurde 1955 Deutscher Meister mit Rot-Weiss Essen, Vater Frank spielte für den VfL Bochum in der Bundesliga) das Trikot einer deutschen Juniorinnen-Nationalmannschaft. In München absolvierte sie bei der Telekom eine Ausbildung zur Kauffrau der Bürokommunikation.
Frage: Wie vereinbarte sich das mit Ihren Trainingseinheiten in München-Aschheim?
Islacker damals in München: "Ja, es ist schwierig die Ausbildung und das intensive Training unter einen Hut zu bringen. Aber mein Ausbildungsbetrieb, Schulfreunde und Lehrer an der Berufsschule haben immer ein offenes Ohr und unterstützen mich. Das nächste Jahr wird besonders schwierig für mich, da meine Abschlussprüfung ansteht, aber wenn man es will, dann schafft man auch beides." Sie schaffte natürlich sämtliche Prüfungen, wurde spielerisch immer besser beim FC Bayern München. Dort stand sie noch mit Tanja Wörle und Nationalspielerin Melanie Behringer auf dem Spielfeld. Zusammen mit beiden Spielerinnen erreichte sie 2009 die deutsche Vize-Meisterschaft in der Bundesliga.
Ab Saison 2009/2010 kehrte sie an den Niederrhein zurück zum damals international erfolgreich aufspielenden FCR 2001 Duisburg.
Unter Cheftrainerin Martina Voss-Tecklenburg war dem FCR 2001 Duisburg zuvor der höchste Sieg in der europäischen Königsklasse gelungen. Missmanagement des Vereines folgte. Die Meistertrainerin verliess Duisburg in Richtung Jena. Etliche Nationalspielerinnen verliessen ebenso das sinkende Schiff. Nachdem der einst ruhmreiche Verein ausstehende Gehälter nicht zahlen konnte, stellte der FCR am 23. Januar 2013 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Duisburg. Die Saison wurde auf Platz neun beendet. Auf Islackers hartnäckigen Wunsch gab der FCR Duisburg am 12. Juli 2013 einer Vertragsauflösung mit sofortiger Wirkung nach Nur eine Woche später schloss sich Islacker dem Aufsteiger BV Cloppenburg an.
Ihr Debüt für den BV Cloppenburg krönte sie beim 3:3-Unentschieden gegen die SGS Essen mit dem Anschlusstreffer zum 2:3 in der 88. Minute.
Zwölf Treffer erzielte sie für Cloppenburg – damit war sie mit Abstand die beste Stürmerin im Kader des Aufsteigers aus Norddeutschland. Das war eine sehr ordentliche persönliche Torquote für Islacker in einer Mannschaft, die nach einem Jahr Oberhaus Bundesliga wieder absteigen musste. Jetzt wechselt die treffsichere Stürmerin zum zweifachen Triple-Sieger 1. FFC Frankfurt, der zwar am Ende der Saison nicht wie erhofft die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte, aber als Vize-Meister die Berechtigung zur wichtigen Teilnahme am neuen Wettbewerb der Champions League 2014/2015 erwarb. Manager Siegfried Dietrich erklärte in gewohnter Euphorie: „Mit Blick auf unsere Saisonziele 2014/15 wollten wir uns noch einmal ganz gezielt im Sturm verstärken. Mandy Islacker ist eine Wunschverpflichtung unseres Cheftrainers Colin Bell und wir freuen uns sehr über ihre Zusage."
"Mit ihren Offensivqualitäten und ihrer großen Erfahrung ist Mandy Islacker eine wichtige Verstärkung.“ – Siegfried Dietrich
"Mit ihrem starken linken Fuß erhöht sie unsere Optionen im Angriffsspiel. Darüber hinaus ist sie eine charakterlich einwandfreie Persönlichkeit, die bestens zu uns passt. Mandy Islacker ist meine absolute Wunschspielerin für die weitere Verstärkung unserer Mannschaft im Offensivbereich und ich freue mich sehr, dass sie sich für den 1. FFC Frankfurt entschieden hat. Mandy hat in ihrer Karriere immer konstante Leistungen abgerufen und in den letzten drei Spielzeiten jeweils eine zweistellige Torausbeute realisiert," erklärte Frankfurts Cheftrainer Colin Bell. Mandy Islacker hielt es mit der üblichen Formulierung: „Ich freue mich auf die neue Herausforderung beim 1. FFC Frankfurt und bin glücklich, Teil dieser hochkarätig besetzten und von Colin Bell trainierten Mannschaft zu sein. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass der 1. FFC Frankfurt als einer der erfolgreichsten europäischen Frauenfußball-Vereine seine Saisonziele auch künftig erreichen kann.“ Nach den talentierten Leverkusenerinnen Kathrin Hendrich und Marith Prießen ist Islacker der dritte Zugang beim Vizemeister.
"Wir sind jetzt noch auf der Suche nach einer weiteren Spielerin für die Sechser-Position." – Siegfried Dietrich
"Nach dem Weggang von Fatmire Alushi nach Paris wollten wir hochkarätige Verstärkung für den Angriff holen", betont Dietrich weiter. Dazu sondiere der Rekordmeister den Markt im In- und Ausland. Der Kader für die Saison 2014/15 nimmt weiter Gestalt an. Wer Frankfurts Manager Siegfried Dietrich kennt, wird leicht erahnen können, dass dies nicht die letzte Verpflichtung vor Schließung der Transferliste sein wird. Fast 13 Monate blieb der 1. FFC Frankfurt in der letzten Serie ohne Niederlage – vom letzten Spieltag der Saison 2012/13 (1:2 gegen den FC Bayern München) bis zum vergangenen Sonntag. Dazwischen lagen nicht weniger als 21 Pflichtspielsiege und 98 Tore. Im Ranking der Top Vereine in Europa steht der 1. FFC Frankfurt knapp hinter dem Champions League Sieger VfL Wolfsburg. Hauptziel ist es für den hessischen Verein und seinem schussgewaltigen Neuzugang Mandy Islacker im Berliner Olympiastadion beim Champions League Finale 2015 dabei zu sein.