Das wird ein Spiel auf Biegen und Brechen
In der Frankfurter Volksbank Arena kämpfen zwei Gegner nicht vordergründig um die Meisterschaft, dass überlassen sie an diesem Tag den wiedererstarkten Wolfsburgerinnen. Es ist am Sonntag Nachmittag Turbine Potsdams letzte Chance mit einem Sieg noch vorne mitreden zu können. Sollte Potsdam verlieren, wird der große Traum für das Finale 2015 in Berlin zerplatzt sein. „Das wird ein Spiel auf Biegen und Brechen. Wir brauchen auch das Quäntchen Glück,“ erklärte Bernd Schröder, der langjährige Cheftrainer der Turbinen, der ein ganzes Arsenal von verletzten Schlüsselspielerinnen mit nach Frankfurt anreisen lassen muss. So plagen sich Johanna Elsig und Asano Nagasato mit Knie-Problemen herum.
Kampf und Willen wird das Spiel entscheiden
Tabea Kemme hat Probleme mit der Schulter und Pauline Bremer ist nach wie vor am Knöchel angeschlagen. Genoveva Anonma ist weiterhin Rot-gesperrt und Alexandra Singer befindet sich nach langer Verletzung erst seit kurzem wieder im Training. Trotzdem werden die meisten zum Einsatz kommen und über das normale maß ihre Leistung abrufen müssen. „Dieses Spiel wird über den Kampf und den Willen entschieden. Wir müssen zu 110 Prozent fighten,“ befindet die erst 21-jährige Torhüterin Anna Felicitas Sarholz. Die junge Torhüterin, die nach längerer Abstinenz den Weg zurück zwischen Turbines Pfosten gefunden hat, gibt sich kämpferisch. „Das ist unsere letzte Chance, um uns international noch zu qualifizieren", weiß Turbine-Trainer Bernd Schröder um die schwierige Ausgangssituation vor der Begegnung beim langjährigen ärgsten Kontrahenten.
Eine Marschroute ohne Taktieren wird entscheiden
Nachdem seine Mannschaft in der Vorwoche gegen den Tabellenvorletzten BV Cloppenburg nur zu einem 2:2-Remis kam, dürfen sich die Potsdamerinnen an den verbleibenden zwei Spieltagen um die Meisterschaft keine Patzer mehr erlauben, um nicht am Ende der Saison mit leeren Händen da zu stehen. „Wir werden Alles oder Nichts spielen. Nicht taktieren“, so Schröders Marschroute für das Duell gegen den 1. FFC Frankfurt vor großer Kulisse am Bornheimer Hang. „Wir müssen Tore schießen, wir werden nach vorn spielen.“ Auch Wolfsburgs Cheftrainer Ralf Kellermann wird insofern drei Punkte schnappen wollen gegen BV Cloppenburg, ein Punktverlust gegen den Abstiegskandidat, würde zu einem zweiten Finale für den 1. FFC Frankfurt führen, der dann bei einem möglichen Sieg gegen Potsdam fast schon die Meisterschale in den Händen halten würde.
FIFA-Schiedsrichterin Steinhaus wird das Spiel leiten
Jenny Zietz, die erfahrenste Spielerin im Team, pflichtet ihrem Trainer bei: „Wir haben das ganze Jahr hart gearbeitet und wollen jetzt nicht einfach her schenken, was wir uns die Saison über aufgebaut haben. Wir werden uns reinhängen, Angriff ist die beste Verteidigung.“ Frankfurts Cheftrainer Colin Bell, dessen Mannschaft an der Tabellenspitze steht, erwartet ein ausgeglichenes Spiel: „Es ist noch alles möglich. Wir können noch Meister werden oder uns für die Champions League qualifizieren. Oder auch Dritter werden.“ Auch er weiß, um den Ernst der Stunden an ungewohnter Stelle in der Frankfurt Volksbank Arena. Für beide Cheftrainer wird es wichtig sein wie und wer die Tore in Cloppenburg schießen wird, wo ein Abstiegskandidat zeitgleich um sein „Alles oder Nichts“ zum Verbleib in der Liga kämpfen wird. Geleitet wird das Spiel von der FIFA-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus, die damit zum ersten Mal im Saisonverlauf überhaupt in der Frauen-Bundesliga zum Einsatz kommt.
Quellen: Turbine Potsdam, VfL Wolfsburg, 1. FFC Frankfurt