Cloppenburg wusste um die Unsicherheiten Jenas
„Nach diesem Spiel sind wir froh über die drei Punkte. Wir haben nicht wie gewünscht ins Spiel gefunden. Das war heute keine Selbstläufer, auch nicht nach dem klaren Sieg in Essen. Wenn wir erneut gleich zu Beginn einen Gegentreffer kassieren, was ja in letzter Zeit des öfteren der Fall war, kann das auch nach hinten losgehen. Aber jetzt gilt unsere volle Konzentration den beiden schweren Partien in Frankfurt und gegen München“, fasste Jenas Cheftrainer Daniel Kraus nach dem Spiel zusammen. Cloppenburg wusste natürlich um die Unsicherheiten der Gastgeberinnen in den Spielen gegen Sand, Potsdam und Freiburg, als man früh in Rückstand geriet.
Chancen auf beiden Seiten in den ersten Minuten
Mit zwei gefährlichen Eckbällen in den Anfangsminuten suchte der BVC prompt sein Glück, die aber nichts zählbares einbrachten. Aber auch Jena zeigte sich offensiv von Beginn an wach. Julia Arnold setzte das Leder aus Nahdistanz nur Millimeter über die Latte. Fast im Gegenzug entwischte Mandy Islacker ihrer Gegnerin und nahm Tempo in Richtung USV-Tor auf. Vanessa Müller brachte im letzten Moment das lange Bein dazwischen. Wenig später hielt Stenia Michel mit einer Glanzparade nach einem straffen Schuss von Islacker die Null. In der Folge sahen die 510 Zuschauer ein munteres Offensivspiel, das Chancen für beide Seiten brachte. Cloppenburg erwies sich keinesfalls als der einfache Gegner, den man beim Blick auf die Tabelle hätte erwarten können.
Die Gastgeberinnen zeigten sich effektiver im Abschluss.
Julia Arnold nahm in Minute 20 von der Strafraumgrenze Maß, Cloppenburgs Keeperin machte sich lang und erreichte das Leder noch mit den Fingerspitzen. Der Abpraller landete bei Jenas Topoffensivkraft Amber Hearn, die erst am Karfreitag ihren Vertrag um zwei Jahre verlängert hatte. Mit der Routine einer gelernten Mittelstürmerin versenkte sie die Kugel zum 1:0 in den Maschen. Das 2:0 hatte keine Minute später Laura Brosius auf dem Fuß. Ihr Versuch streifte nur knapp am langen Pfosten vorbei. Kurz vor dem Wechsel kam die Schweizer Nationalspielerin Vanessa Bernauer in Reihen der Gäste sträflich frei zum Schuss, setzte den Ball aber überhastet über den Kasten.
Strafstoß gegen BV Cloppenburg
In dieser Situation hatte Jena Glück, das dem USV auch im Anschluss treu blieb. Daniela Löwenberg fädelte bei einem Klärungsversuch gegen Julia Arnold ungeschickt ein, die umsichtige Schiedsrichterin Inka Müller-Schmäh zeigte sofort auf den Punkt. Diese Chance ließ sich Caroline Schiewe nicht nehmen und hämmerte den Ball zum 2:0 halbhoch in die rechte Ecke des Cloppenburger Tores. Auch Christina Julien durfte sich noch vor der Halbzeit mit einer guten Möglichkeit einbringen, traf das Leder aus aussichtsreicher Position aber nicht voll.In Hälfte zwei blieb Jena optisch überlegen und erarbeitete sich viele Chancen.
Jena aktuell mit 24 Punkten auf 5. Platz
Allerdings ließ der Abschluss zu wünschen übrig, so bei einem Schiewe-Schuss, einem Freistoß der wieder genesenen Ria Percival und einem Solo von Christina Julien, die in der herauslaufenden Dominika Wylezek ihre Meisterin fand. Die Gäste versuchten zwar, offensiv gefährlich zu bleiben. Aber immer wieder glänzte Stenia Michel mit sicherem Stellungsspiel. Als probates Mittel erwies sich zudem, Vanessa Müller an die wieselflinke Sofia Jakobsson zu stellen. Jenas Nr. 15 meisterte nicht nur diese Aufgabe souverän, sondern brachte sich auch effektiv ins Spiel nach vorne ein und rechtfertigte damit das Vertrauen des Trainers. Nach dem Sieg liegt Jena weiterhin auf Platz 5 mit aktuell 24 Punkten. Am nächsten Sonntag geht es zum derzeitigen Tabellenführer 1. FFC Frankfurt.
So spielten sie im Ernst-Abbé-Stadion in Jena:
FF USV Jena vs. BV Cloppenburg 2:0 (2:0)
FF USV Jena: Stenia Liane Michel – Ria Percival (79. Sabine Treml); Abby Erceg; Sara Löser (87. Louisa Lagaris); Amber Hearn; Christina Julien (89. Lina Hausicke); Vanessa Müller; Iva Landeka; Laura Brosius; Julia Arnold; Carolin Schiewe – Trainer Daniel Kraus
BV Cloppenburg: Dominika Wylezek – E. Dos Santos (82. Nina Brüggemann); Vanessa Bernauer; M. Bagehorn; Mandy Islacker; Verena Aschauer; Eve Chandraratne; Daniela Löwenberg; Eva Sofia Jakobsson; Virginia Kirchberger; Imke Wübbenhorst – Trainerin Tanja Schulte
Tore: 1:0 (21.) A. Hearn; 2:0 ( 43., FE) C. Schiewe
Verwarnungen: Gelb Wübbenhorst (64.), Aschauer (85.)
Schiedsrichterin: Inka Müller-Schmäh (Potsdam)
Zuschauer: 510