Sander Torfrau wurde kaum beschäftigt
Wie überlegen Sand die Begegnung gestaltete, ist an den Frankfurter Chancen zu belegen. Nur bei zwei Kontern über links und einem Freistoß, bei dem die fast nicht beschäftige Mallori Lofton-Malachi im SC-Tor nicht eingreifen musste, kam die Erstligareserve in die Nähe des Sander Strafraums. Der erste Torschuss gelang dem FFC unmittelbar nach Beginn der zweiten Habzeit. Vorher hatte Sand die Partie im Griff und Isabelle Meyer nach fünf Minuten die erste gefährliche Situation. Doch FFC-Torhüterin Anke Preuß stand wie bei zahlreichen Aktionen im weiteren Spielverlauf sehr gut und avancierte zur besten Frankfurter Spielerin. Aber auch sie konnte die frühe Sander Führung nicht verhindern.
Beste Frankfurterin Torfrau Anke Preuß
Nachdem Preuß noch gegen die italienische Mittelstürmerin Ilaria Mauro klären konnte, kam der Ball zu Patricia Hanebeck, die nach einer kurzen Drehung zuerst zwei Gegenspielerinnen und danach Preuß zum 1:0 überwand (9.). Hanebeck wurde von SC-Cheftrainer Dieter Wendling als hängende Spitze eingesetzt und setzte sich immer wieder auf beide Flügel ab. Das schuf Räume in der Mitte, die aber zu wenig genutzt wurden. Zahlreiche Eckbälle brachten ebenfalls nichts ein. Das erlösende 2:0 bereitete die Ex-Potsdamerin Hanebeck mit einer Flanke von der linken Seite vor und Ilaria Mauro köpfte freistehend ins untere linke Eck (30.). Sand spielte sich am Frankfurter Strafraum fest, aber keine Lücke. Bis Isabelle Meyer ihre Gegenspielerin austanzte und im Fünfmeterraum zur einlaufenden Noémie Freckhaus passte.
Weniger SC-Druck nach der Pause
Die Französin musste nur noch zum 3:0 (40.) ins freie Tor einschieben. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Sand bis auf die erwähnte Szene Druck. Ein Einwurf von Stéphanie Wendlinger leitete Hanebeck schnell weiter zu Angela Migliazza. Deren Kopfball landete exakt vor den Füßen von Mauro, die mit einem Heber über Preuß zum 4:0 (51.) traf. Ein wenig später durfte sich die italienische Nationalstürmerin von ihren Strapazen beim Zypern-Cup ausruhen. Für sie kam Christine Veth. Sand baute im Zeichen des sicheren Sieges nicht mehr den Druck und die Zielstrebigkeit der ersten Halbzeit auf, gestattete den Gästen aber wenige Konter. Einer davon endete nach Sander Ballverlust im Spielaufbau mit einem vermeidbaren Foul im Strafraum.
Schwächen im Abschluss
Den Elfmeter verwandelte die gefoulte Mirella Junker zum 4:1 (71.), wobei Lofton-Malachi den Ball noch mit den Fingerspitzen berührte. Der SC Sand ließ weitere Chancen zur Ergebnisverbesserung verstreichen, bis Patricia Hanebeck nach Vorarbeit von Christine Veth freistehend den 5:1-Endstand erzielte (90.). „Das war eine richtig gute erste Halbzeit mit vielen guten Angriffen“, war SC-Cheftrainer Dieter Wendling sichtlich zufrieden, bemängelte aber die Schwächen beim Abschluss. Im Halbfinale des DFB-Pokal im April gegen die erste Mannschaft des 1. FFC Frankfurt werden solche Mängel nicht vorkommen dürfen. Wichtig ist für den SC Sand zu wissen, dass das Frankfurter Spitzenteam durch guten Konterfußball sehr wohl zu bezwingen ist, denn der „Weltelf“ gelang fast zeitgleich in Essen nur ein knappes 2:1 (0:1) Ergebnis gegen die Konterfußballerinnen der SCS Essen.
So spielten sie im Kühnmattstadion in Willstätt-Sand:
SC Sand – 1. FFC Frankfurt II 5:1 (3:0)
SC Sand:
Lofton-Malachi; Stott, Scurich, Zirnstein, Hanebeck, Migliazza, Freckhaus (71. Mottershead), Mauro (61. Veth), Wendlinger, Haag, Meyer (85. Ferreira Pinto).
1. FFC Frankfurt II:
Preuß; Sigurdardottir (46. Matuschewski, 67. Schmucker), Junker, Dick, Ortega Jurado, Hauser, Loeber, Reinhardt, Goerdel, Herbert, Peil (61. Goektas).
Tore: 1:0 Hanebeck (9.), 2:0 Mauro (30.), 3:0 Freckhaus (40.), 4:0 Mauro (51.), 4:1 Junker (73., FE), 5:1 Hanebeck (90.).
Schiedsrichterin: Christina Biehl (Siesbach).
Zuschauer: 375