Bundesweit erster Sternenpark liegt in Brandenburg – Sterne funkeln im Naturpark Westhavelland

Der Sternenpark Westhavelland ist weltweit der einzige, der so nah an einer Großstadt liegt. Der Naturpark Westhavelland ist nur knapp 70 Kilometer von Berlin entfernt. Weltweit gibt es inzwischen 24 solcher Regionen, die ganz besonders dunkel sind. Der Naturpark Westhavelland ist die neunte Region in Europa, die als Sternenpark anerkannt wurde.

„Den Ausschlag für die Entscheidung gab wohl, dass trotz der relativen Nähe zur Metropole Berlin die Nächte im Westhavelland so dunkel sind, dass die Milchstraße mit ihren einzelnen, abertausenden Sternen als plastisches Gebilde erlebt werden kann“, sagt Naturparkleiterin Kordula Isermann. So solle die Region über dem Westhavelland künftig behutsam touristisch genutzt werden. Natur- und Landschaftsführerin Marion Werner bieten regelmäßig Führungen im Naturpark an, bei denen der Sternenhimmel beobachtet werden kann.

Engagement gegen Lichtverschmutzung ist damit angesagt, denn auf der ganzen Welt bemühen sich Naturschützer und Astronomen darum, in Gebieten mit einem natürlichen dunklen Nachthimmel Schutzzonen einzurichten, um diese zu bewahren und die Region so vor weiterer Lichtverschmutzung zu bewahren. So haben sich beispielsweise die Kommunen im Havelland dazu verpflichtet, nur noch Straßenlaternen einzusetzen, die das Licht nicht nach oben strahlen. Der Naturpark Westhavelland, der nun der erste Sternenpark Deutschlands ist, will sich auch künftig aktiv gegen die zunehmende Lichtverschmutzung engagieren. So treffen sich in diesem Jahr vom 29. bis 31. August 2014 in der Havelgemeinde Gülpe bereits zum vierten Mal Hobby-Astronomen, um die Sterne in einer der dunkelsten Region Deutschlands zu beobachten. Dabei werden Sternenfreunde bei klarem Himmel wieder Gelegenheit haben, an der öffentlichen Beobachtung teilzunehmen und sich fachkundig von den Astronomen Besonderheiten am Sternenhimmel zeigen und erklären zu lassen.

Doch wer schon vorher einen Blick in den nächtlichen Sternehimmel werfen möchte, hat dazu in einem der zahlreichen Planetarien und Sternwarten in Brandenburg die Gelegenheit: Zum Beispiel im Urania-Planetarium in Potsdam. Aber auch in Bernau, Dahlewitz und Senftenberg ist es möglich, den Himmel auf Erden zu betrachten. Seit Juni 2013 erstrahlt das im April 1974 erstmals eröffnete Cottbusser Planetarium in neuem Glanz. Es gehört nach umfangreichen baulichen und technischen Erneuerungen heute zu den modernsten in Europa. Das älteste Planetarium Brandenburgs steht in Herzberg (Elster). Auch hier können Besucher die unendlichen Weiten des Universums erleben.

Auf dem Telegrafenberg in Potsdam, im „Wissenschaftspark Albert Einstein“, befindet sich der Große Refraktor. Das 1899 gebaute Fernrohr ist das viertgrößte Linsenteleskop der Welt. Der Refraktor ist ein wichtiges technisches Denkmal. Er steht für die Geschichte der feinmechanisch-optischen Industrie im ausgehenden 19. Jahrhundert und der Anfänge der jungen astrophysikalischen Forschung.

Brandenburg insgesamt ist für Sternbeobachter eine gute Adresse. In Herzberg veranstalten Hobbyastronomen seit dem Jahr 2000 ein Teleskoptreffen. In diesem Jahr treffen sie sich zum vom 25. bis 28. September 2014 bereits zum 15. Mal zur Sternenparty im Süden Brandenburgs. Dann werden viele ihre Teleskope wieder in Richtung Milchstraße richten.

http://www.lugv.brandenburg.de/cms/detail.php/bb1.c.331126.de

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