Stabhochspringer Björn Otto schnappte sich den Jackpot – Speerwerferin Mariya Abakumova stärker als Weltmeisterin Christina Obergföll

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Publikumsliebling
Björn Otto gelang als einzigem Athlet sich den Jackpot in der Serie von drei Wettkämpfen zu sichern, zu der auch das Pfingst-Meeting im saarländischen Rehlingen und die Deutschen Meisterschaften in Ulm gehörten. Trotz schwieriger Windbedingungen übersprang Otto im ersten Versuch die Höhe von 5,80 Meter, scheiterte dann aber dreimal an der Pokerhöhe 5,92 Meter, nachdem sich die Kontrahenten schon bei Höhe 5,80 Meter geschlagen gegeben hatten. Der 35-jährige Kölner, der seit September 2012 zum elitären Kreis der 18 Springer gehört , die weltweit zu den Athleten zählen, die schon die sechs Meter überwunden haben, erhielt mit dem von der DKB-Bank gestifteten Jackpot ein Preisgeld von 30.000 Euro. Sein um 12 Jahre jüngerer Rivale und Publikumsliebling Raphael Holzdeppe, der am Vortag beim Vier-Nationen-Team-Challenge ein wenig enttäuscht hatte, patzte dreimal bei seiner Anfangshöhe von 5,50 Meter und wurde ohne Höhenwertung Letzter.
Revanche
Eine spannende WM-Revanche lieferte sich im Speerwerfen der Frauen Weltmeisterin Christina Obergföll mit der WM-Dritten Maria Abakumowa, die mit 71,99 Meter in der Weltbestenliste mit dem seit 1999 vorgeschriebenen Wettkampfspeer den zweiten Platz inne hat. Die blonde Russin schockte die gesamte Konkurrenz im ersten Versuch, in dem sie glänzende 69,75 Meter vorlegte, die von der 32-jährigen Offenburgerin nicht mehr übertroffen werden konnte. Mit 65,82 Metern kam sie auf den zweiten Platz, Linda Stahl (TSV Bayer 04 Leverkusen) belegte mit 62,15 Metern den vierten Rang. Dass es so kurz nach der WM die deutschen Sieger von Moskau so schwer haben würden, unterstreicht aber nur, wie dicht die Weltspitze in den Wettbewerben zusammengerückt ist. Im Wettkampf der Elite entscheidet heute immer mehr der mentale Aspekt und die Tagesform. Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) war ziemlich chancenlos gegen Mariya Abakumova, die in Moskau vor heimischer Kulisse als Dritte enttäuscht hatte.
Mentale Kraft
Im Havelland vor Berlin legte die Russin noch im vierten Versuch mit 69,82 Meter nach. „Ich war heute viel entspannter als bei der WM. Da wollte ich einfach zu viel,“ bekannte die überglückliche Siegerin. Deutschlands Ass Christina Obergföll, die demnächst ihren Trainer und Lebenspartner Boris Henry heiraten wird, analysierte ihr Abschneiden mit den Worten: „Die Form ist zwar noch da, aber es ist sehr schwer sich mental wieder hochzufahren. Und weiter : „Selbst wenn sie 73 Meter weit wirft, ich bin die Weltmeisterin.“ Fakt ist, dass beim Saisonhöhepunkt in Moskau mit 12 Top Finalistinnen Obergföll die beste Leistung abrufen konnte und nicht ihre Rivalin und Lokalmatadorin Abakumova, die noch bei der WM 2011 mit der Goldmedaille ganz oben stand.  Die dritte im Bunde der Weltspitze, die Australierin Kathryn Mitchell kam vor der Vierten Linda Stahl (62,15 Meter) mit 62,17 Meter denkbar knapp auf das Siegertreppchen.
Überraschung
Obwohl im Diskuswurf am Ende die WM-Vierte Nadine Müller (Hallesche LAF) mit 60,15 Metern als Zweite hinter der Polin Zaneta Glanc (60,44 m) beste Deutsche war, hieß die eigentliche Gewinnerin des Tages Anna Rüh (SC Neubrandenburg). Nur vier Wochen nach ihrer Meniskus-Operation am linken Knie, wegen der sie auf die Weltmeisterschaften in Moskau verzichten musste, stand sie wieder im Ring und kam auf 59,42 Meter. „Wenn ich gewusst hätte, dass es so schnell wieder bergauf gehen würde, hätte ich mich schon viel früher operieren lassen und versucht, bis zur WM wieder in Form zu kommen“, meinte die 20-Jährige.
Hall of Fame
Das Rahmenprogramm moderierte  ZDF Sportmoderator Wolf-Dieter Poschmann. Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss, Gold im Kugelstoßen in London, unterstützte ihn dabei. Es war ein Erlebnis, als die Weitsprung-Spendenaktion der DKB-Stiftung mit den DKB-Team-Athleten Christian Reif (Europameister 2010) und Sebastian Bayer (Europameister 2012) präsentiert wurde. Eine historisch informierende  Sonderaustellung "Hall of Fame" der Stiftung Deutsche Sporthilfe zeigte ethische Grundgedanken im Miteinander der gesamten Sportlerfamilie. Das „Meet and Greet“ mit den Stars der populären Vereine Hertha BSC,  ALBA Berlin, Füchse Berlin und den Berlin Recycling Volleys begeisterte, da sich einige Fußballer, Basketballer, Handballer und Volleyballer zur begehrten Autogrammstunde einfanden.
ISTAF Weltelite
Eine populäre Frauenmannschaft in einer Ballsportart fehlte, immerhin zeigen sich die Potsdamer Fußballfrauen des 1. FFC Turbine Potsdam neuerdings mit dem Sponsorenlogo der DKB-Bank. Sie gehören in ihrer Beliebtheit zur großen Sportfamilie der Region Berlin-Brandenburg.  Emotionaler Höhepunkt des sonnigen Nachmittags war der  angekündigte Abschiedswettkampf für den Kugelstoßer Ralf Bartels. Der Europameister von 2006 beendet nach der Saison seine Karriere als Athlet, um anschließend eine Ausbildung zum Diplomtrainer beginnen. Im Olympischen Dorf von 1936 triumphierte der Neubrandenburger mit 19,30 Metern.  Seinen allerletzten Wettkampf startet er am kommenden Sonntag, den 1. September. Beim ISTAF im Berliner Olympiastadion wird er noch einmal in einem großen Wettkampf zu sehen sein. Es gibt noch Karten zu fairen Preisen. Die Weltelite hofft auf ein stimulierendes Leichtathletik Publikum.
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