Das ist ein echter Sportler mit entsprechenden Fahrleistungen, der zudem den Vorteil hat, ausgesprochen sparsam zu sein. Der stärkste Diesel-Golf aller Zeiten ist als Dreitürer ab 29 700 Euro zu haben; der Fünftürer kostet 900 Euro mehr. Das ist sogar mehr als für den Golf GTI verlangt wird, dessen Optik nahezu identisch ist.
Wie der Golf GTI, ist auch der GTD unter anderem am markanten Wabenkühlergrill erkennbar. Wie bei diesem, sind die Rückleuchten abgedunkelt, und das Abgas-Doppelendrohr ist verchromt. Dazu rollt der Diesel-Sportler auf speziellen 17-Zoll-Felgen mit Reifen der Dimension 225/45. Seitenschweller, ein Diffusor, ein Sportfahrwerk und ein großer Dachkantenspoiler runden den sportlichen Gesamteindruck ab.
Innen sorgen beispielsweise Sportsitze mit grauem Karo-Muster und ein abgeflachtes Dreispeichen-Lenkrad, der Schaltknauf in Golfballform, die Edelstahlpedalerie, ein schwarzer Dachhimmel sowie reichlich Dekor-Elemente in Chrom oder gebürstetem Edelstahl für eine sportliche Note. Zur Ausstattung gehören unter anderem die Progessiv-Lenkung, eine weiße Ambientebeleuchtung, eine Klimaautomatik, Park-Piloten vorn und hinten und das Radiosystem „Composition Touch“.
Doch nun zum Herz- und Glanzstück des Ganzem – dem Zweiliter-Vierzylinder-Powerdiesel. Er mobilisiert schon aus niedrigen Drehzahlen – ab 1750 U/min – das üppige Drehmoment von 380 Nm, was dem Kompakten einen souveränen Antritt und einen ebensolchen Durchzug verschafft. Den Sprint von Null auf Tempo 100 absolviert der 135 kW/184 PS starke GTD in nur 7,5 Sekunden, und er lässt sich mühelos bis zur Spitze von 230 km/h treiben.
Starke Leistung und starkes Drehmoment bedeuten beim Golf GTD aber nicht, dass er entsprechend durstig ist. Das neu entwickelte GTD-Triebwerk mit BlueMotion-Technik und Start-Stopp-System liegt im Normverbrauch mit 4,2 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer rund 25 Prozent niedriger als der Vorgänger. Zudem erfüllt der Motor bereits jetzt die ab Ende 2014 gültige Euro6-Abgasnorm. Im kurzen Praxistest konnte zwar der Normwert nicht erreicht, aber mit 5,1 Litern pro 100 Kilometer ein sehr günstiges Ergebnis erzielt werden.
Den Spitzenmotor haben die Entwickler mit einer Spitzen-Fahrwerkstechnik kombiniert. Das gegenüber dem „normalen“ Golf um 15 Millimeter abgesenkte Fahrwerk ist knackig abgestimmt, und es sind ihm verschiedene elektronische Hilfssysteme zur Seite gestellt. Eines ist die elektronisch geregelte Differentialsperre, die die kurveninneren Räder so abbremst, dass das Fahrzeug die Kurven wie auf Schienen nimmt. Und die sogenannte Progressivlenkung reagiert umso direkter, je stärker man einlenken muss.
Auf ersten Probefahrten überzeugte der Golf GTD sowohl auf sportlich-schnellen Runden als auch beim gelassenen, gemütlichen Dahingleiten. Das ist möglich, weil sich das Fahrwerk per Knopfdruck entsprechend einstellen lässt: Die Modi Sport, Komfort und Eco können gewählt werden. Der Common-Rail-Motor arbeitet kultiviert, signalisiert dem Fahrer aber schon mit einem sonoren Sound, wenn er gefordert wird. Doch dieser Sound ist für den Innenraum bestimmt, er erschreckt nicht etwa die Fußgänger.