In Kurzgeschichten, Feuilletons und Sachtexten jagen sie dem Phänomen Punk hinterher. Die Texte sind größtenteils sehr persönlich und geben ein realistisches Bild der Zeit zum Besten. Wo nicht die Stasi lauerte, war der ostdeutsche Spießer nicht weit, der die „Bankerte“ am liebsten vergast hätte. Trotzdem kommt auch der Spaß in den Texten nicht zu kurz. Man merkt wohl, es war für die Protagonisten durchaus eine geile Zeit. Viele wichtige Autoren wie Ronald Galenza, Heinz Havemeister, Anne Hahn, Montezuma Sauerbier, Bert Papenfuß, Baader-Holst, Dirk Moldt, Torsten Schulz und Henrik Gericke sind mit starken Inhalten vertreten.
Angereichert mit einigen Osteuropäern und Westimporten wie Jan Off und Uli Hannemann, ist das Buch eine sehr zu empfehlende Ergänzung zu den bisher erschienen wenigen Büchern zum Punk im Osten, da es uneitel viel vom Lebensgefühl einer Generation vermittelt. Sehr geiler Titel, sehr geiles Cover, innen erfreuen ein paar Dutzend Fotos von 1981-89 den Leser.
Wem der Punk am- oder im Herzen liegt, der ist bei diesem Buch genau richtig.
Frank Willmann (Hrsg.), Leck mich am Leben: Punk im Osten, 272 Seiten, broschiert, mit zahlreichen Fotos, Verlag Neues Leben, Berlin 2012, 19,95 Euro