Kernig sieht er aus. Seine Väter haben ihm ein etwas bulligeres Aussehen mitgegeben, was durch das höhergelegte Fahrwerk (vier Zentimeter) unterstrichen wird. Zudem ist die untere, schützende Kunststoffverkleidung nicht mehr schwarz wie beim Vorgänger, sondern in Wagenfarbe lackiert.
Die Inneneinrichtung stammt bis auf wenige Ausnahmen vom Fronttriebler. Nur die Konsole über dem Mitteltunnel ist hinzugekommen, und die Armaturenbrettverkleidung gibt es nun auch in Grün. Entsprechend der beiden neuen Lackfarben (Sicilia-Orange-Pastell und Toscana-Grün-Metallic) können die Kunden die Sitzbezüge in Grün, Beige oder Orange – laut Fiat mit „Öko-Leder“-Einsätzen – auswählen. Trotz des ungekünstelten Ambientes haben es die italienischen Designer gekonnt geschafft, dass man in dem kleinen Geländegänger gleich vergnüglich Platz nimmt.
Das Fahrwerk wurde für den Einsatz abseits asphaltierter Straßen angepaßt und erhielt einen Unterbodenschutz aus Metall. Der Allradtechnik mit zwei Differentialen und elektronischer Kraftverteilung ist relativ aufwendig. Das elektronische Sperrdifferential wird auf Knopfdruck aktiviert (bis 50 km/h) und lenkt beim Anfahren auf glattem Untergrund (Schnee, Eis, Matsch) die Antriebskraft gezielt auf die Räder mit der besten Bodenhaftung. So ausgerüstet, schafft der Gelände-Panda auch relativ schwieriges Gelände. Nur in Verbindung mit dem Benzinmotor besitzt der Allradler ein Sechsganggetriebe mit kurz übersetztem ersten Gang zum besseren Anfahren an Steigungen.
Die Kunden des Mini-Geländewagens können zwischen zwei Motoren mit Start-Stopp-Automatik wählen: Da ist der aufgeladene Zweizylinder-Twin-Air-Motor mit 0,9 Liter Hubraum und 85 PS/63 kW (ab 16.390 Euro) sowie der 1,3-Liter-Multijet-Turbodiesel mit 75 PS/55 kW (ab 17.290 Euro). Beide sind erfreulich verbrauchsarm (4,9 und 4,7 Liter auf 100 Kilometer), somit sind auch die CO2-Emissionen niedrig (114 und 125 g/km).
Vor allem der Austausch des 1,2-Liter Benziners gegen das moderne Twin-Air-Turbo-Aggregat hat sich für den Fahrer und die Umwelt gelohnt. Der von Fiat entwickelte und 2009 vorgestellte Zweizylinder-Benziner schluckt 1,1 Liter weniger Sprit auf 100 Kilometer und pustet 25 g/km weniger Kohlendioxid in die Luft als sein Vorgänger. Doch im Betrieb läßt der Zweizylinder nostalgische Erinnerungen aufkommen. Das Motorchen sorgt zwar für flotte Fahrleistungen, ist jedoch kein Leisetreter. Der Zweizylinder läßt die Passagiere akustisch an seiner Arbeit teilhaben und brummt aufreizend während der Fahrt vor sich hin – das stört erstaunlicherweise nach kurzer Zeit überhaupt nicht mehr, nicht auf asphaltierten Straßen und schon gar nicht auf matschigen Feldwegen.
Der italienische Allrad-Knirps ist als wendiges und flottes Arbeitstier bei Förstern und Jägern äußerst beliebt. Gerade auch weil er schmal gebaut ist und deshalb überall durchkommt – auch auf engen, halb zugewachsenen Wald- und Wiesenwegen.
Für alle Panda-Liebhaber, die keinen Allradantrieb wollen oder brauchen, hat Fiat den Panda Trekking (ab 14.390 Euro) im Angebot. Er ist ein Fronttriebler im Offroadkleid und 2.000 Euro preiswerter als der Allradler. In Aussehen, Einrichtung und Motorisierung unterscheidet er sich kaum vom 4×4-Modell – nur der Unterfahrschutz wurde weggelassen, dafür sind schicke Alufelgen hinzugekommen. Auch die Trekking-Ausführung der „tollen Kiste“ besitzt serienmäßig das elektronisches Sperrdifferential.
Und: Das Trekking-Modell ist auch mit bivalentem Erdgasantrieb zu haben. Es wird im Fiat-Werk mit den anderen Versionen gefertigt und hat die uneingeschränkte Herstellergarantie. Der Panda Natural Power leistet 80 PS/59 kW und kann – ganz nach Belieben – mit Benzin oder Erdgas gefahren werden. Der automatische Wechsel zwischen Gas- und Benzinbetrieb ist so unauffällig, dass der Fahrer vor sich im Anzeigenfeld den hilfreichen schriftlichen Hinweis braucht, wenn er mit Gas fährt. Der Erdgasverbrauch und die CO2-Emissionen wurden gegenüber dem Vorgänger um rund zwanzig Prozent reduziert und liegt nun bei 3,1 Kilogramm auf 100 Kilometer, die CO2-Emissionen betragen 86 g/km.
Im Detail: Fiat Panda 4×4 TwinAir
Fahrzeugsegment: Kleinwagen; Motor: Zweizylinder-Turbobenziner mit obenliegender Nockenwelle und Multi-Air; Hubraum: 875 ccm; Leistung: 85 PS/63 kW bei 5.500 U/min.; maximales Drehmoment: 145 Nm bei 1.900 U/min.; Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 12,1 sec.; Höchstgeschwindigkeit: 166 km/h; Kraftstoffart: Benzin; Verbrauch (Norm): innerstädtisch: 5,9 Liter/100 km; außerstädtisch: 4,3 Liter/100 km; insgesamt: 4,9 Liter/100 km; CO2-Emission: 114 g/km; Abgasnorm: Euro V; Effizienzklasse: k. A.; Tankinhalt: 35 Liter; theoretische Reichweite:714 km; Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe; Antrieb: Allrad; Böschungswinkel vorn/hinten: 21 Grad/36 Grad; Rampenwinkel: 20 Grad; Bodenfreiheit: 170 mm; Wattiefe: 40 cm; Maße (Länge/Breite/Höhe): 3.686 mm/1.882 mm/1.605 mm; Radstand: 2.300 mm; Kofferraum: 225 Liter; Leergewicht: 1.050 kg; Nutzlast: 500 kg; Anhängelast gebremst/ungebremst: 800 kg/400 kg; Wendekreis: 9,7 m; Bremsen vorn/hinten: Scheiben innenbelüftet/Scheiben; Bereifung: 175/65 R15 84T M+S; Versicherungstypenklassen: k. A.; Preis 16.390 Euro.
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