Das Polnische Fremdenverkehrsamt gibt deshalb Tipps für Polen-Neulinge:
Auto: Wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, sollte sich keine Sorgen machen. Entgegen langlebiger Vorurteile ist die Diebstahlrate in Polen niedriger als in vielen anderen europäischen Ländern. Vorsicht sollte man dennoch wie überall walten lassen, zum Beispiel keine Wertgegenstände offen im Auto liegen lassen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, findet überall bewachte Parkplätze. In vielen polnischen Innenstädten gibt es wie auch in Deutschland Parkzonen, wo man tagsüber nur gegen Gebühr parken darf. Zahlen muss man ebenso für die Benutzung der Autobahnen. Dort werden auch Euro akzeptiert. Anders als in Deutschland muss man auch tagsüber mit Abblendlicht fahren.
Die Alkoholgrenze liegt bei 0,2 Promille. Viele andere Regelungen sind ähnlich wie in Deutschland. „Denken Sie bitte daran, dass rund um die EM-Städte an den Spieltagen die Straßen sehr voll sein werden“, sagt Jan Wawrzyniak, Direktor des Polnischen Fremdenverkehrsamtes in Deutschland. Deshalb sollte man besser die Park&Ride-Plätze am Rande der Stadt nutzen oder gleich mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen.
Einkaufen: „Für viele Polen ist Einkaufen eine ihrer Lieblingsbeschäftigungen“, meint Jan Wawrzyniak. In den vier EM-Städten hat man eine hervorragende Auswahl an kleinen Boutiquen, Läden von H&M bis Zara oder auch großen Einkaufszentren. In Warschau öffnete erst kürzlich das erste Luxuskaufhaus des Landes „vitkAc“ mit Edelmarken wie Armani, Gucci oder Lanvin. In PoznaÅ„ (Posen) bietet das preisgekrönte Kultur-, Einkaufs- und Freizeitzentrum Stary Browar (Alte Brauerei) jede Menge Shopping-Spaß, in WrocÅ‚aw (Breslau) lohnt ein Bummel durch die historischen Einkaufspaläste aus der Zeit der Klassischen Moderne wie das Kaufhaus Renoma. Und in GdaÅ„sk (Danzig) findet man Bernstein in vielen kleinen Schmuckläden. Zahlreiche Geschäfte im Nachbarland haben abends bis 21 oder 22 Uhr und auch am Sonntag geöffnet.
Einreise: Polen ist Mitglied des Schengen-Raums. Dadurch entfallen normalerweise Kontrollen an den Grenzen. Allerdings nimmt das Land von seinem Recht Gebrauch, während der Zeit der EURO 2012 stichprobenartige Kontrollen im Grenzraum vorzunehmen. Bundesbürger benötigen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass. Wer nicht mit dem eigenen Auto nach Polen fährt, braucht zudem eine Bestätigung des Eigentümers, dass er zur Nutzung des Wagens berechtigt ist.
Essen: In Polens Großstädten ist die Auswahl riesig. Man findet hier alles von asiatisch bis mediterran. Aber man sollte auch einige traditionelle polnische Speisen probieren. Etwa die beliebten Pierogi, Teigtaschen mit herzhafter oder süßer Füllung, geeignet als Haupt- oder Nachspeise. In manchen Restaurants kann man unter zwei Dutzend Varianten wählen, das Ganze kostet nur wenige ZÅ‚oty. Spitzenköche wie PaweÅ‚ Osczyk aus Warschau kombinieren traditionelle polnische Speisen mit fernöstlichen oder mediterranen Zutaten. Das Ergebnis kann sich sehen und schmecken lassen.
Geld: Für einen Euro erhält man aktuell knapp 4,20 ZÅ‚oty. Der Kurs ist im Moment vergleichsweise günstig, viele Waren sind in Polen dadurch preiswerter als in Deutschland. Tauschen kann man bequem in Wechselstuben, die in Polen „Kantor” heißen. Deren Preisgestaltung unterscheidet sich, ein Vergleich lohnt sich also. Mit der EC-Karte kann man am Bankomat Geld ziehen. Bankomaten gibt es überall im Land, die Menüführung ist in Englisch, manchmal auch auf Deutsch. Sehr verbreitet ist es in Polen, mit einer Kreditkarte im Geschäft, Hotel oder Restaurant zu zahlen.
Mit Euro kann man in der Regel nicht oder nur zu einem ungünstigen Kurs zahlen.
Info: An Flughäfen, Bahnhöfen und in den Stadtzentren gibt es Touristeninformationen, wo man Auskünfte erhält und sich mit Stadtplänen, Veranstaltungskalendern usw. kostenlos eindecken kann. Darüber hinaus gibt es während der EURO 2012 mehr als 3.000 freiwillige Helfer. Alle Helfer sind mehrsprachig. Vorab kann man sich auf den Websites www.polishguide2012.pl und www.polen.travel über die EM und das Austragungsland Polen umfassend informieren.
Notfälle: Bei Notfällen können sich ausländische Touristen an eine kostenlose Telefon-Hotline wenden. Während der Zeit der EURO 2012 stehen deutschsprachige Mitarbeiter dort täglich von 10 Uhr früh bis 2 Uhr in der Nacht zur Verfügung. Vom polnischen Festnetz kann man kostenlos die Nummer 0800-200 300 wählen, vom eigenen Handy die Nummer 0048-608599999. Dabei fallen die üblichen Verbindungsgebühren an.
Sprache: Zugegeben, die polnischen Zischlaute haben es in sich. Aber man gewöhnt sich schnell daran. So sagt man „piwo”, wenn man ein Bier möchte, oder „wino” für einen Wein. „Tak” heißt ja und „nie” (sprich „nje”) nein. „DzieÅ„ dobry” bedeutet „guten Tag” und spricht sich wie „Dschjänn dobre”. Probieren Sie es mal, die Polen werden Sie dafür lieben.
Stadtverkehr: Das Netz an Bussen und Bahnen in Polens Großstädten ist gut, die Preise sind sehr niedrig. „Für umgerechnet zwei bis drei Euro kann man sich einen ganzen Tag lang mit Bus und Bahn in der Stadt bewegen”, so Jan Wawrzyniak. Karten gibt es am Automaten oder in Kiosken. Auch Taxifahren ist in Polen ein preiswertes Vergnügen. Sechs bis acht ZÅ‚oty (1,40-1,90 Euro) kostet der erste Kilometer, etwa zwei ZÅ‚oty jeder weitere. Vorsicht allerdings: Die Taxen haben keine einheitlichen Tarife. Deshalb vorher einen Blick auf die Preise werfen, die von außen gut sichtbar angebracht sein müssen. Im Zweifelsfall lassen Sie sich im Hotel oder Restaurant ein Taxi bestellen.