Beginnen wir mit einer Hotelunterkunft, die selbst eine Sehenswürdigkeit ist. Die 328 Zimmer und Suiten der Vier-Sterne-Superior-Kategorie des Maritim Hotel Dresden am Ufer der Elbe sind in einem Warenspeicher untergebacht, dem fast 40 Meter hohen historischen, unter Denkmalschutz stehenden Erlweinspeicher, den der Dresdner Stadtbaurat Hans Jakob Erlwein 1914 erbauen ließ.
Durch seine exklusive Lage am Elbufer und fußnahe an den Sehenswürdigkeiten Dresdens bietet sich das Maritim Hotel für einen Aufenthalt an, zumal es ein ganzjähriges Arrangement offeriert. Unter dem Motto „Dresden Sächsisch gut“ zahlt man für zwei Übernachtungen mit reichem Frühstücksbuffet, Schwimmbad, Sauna, einen Cocktail, ein Abendessen und ein Gastgeschenk 154 Euro pro Person im Doppelzimmer. Allein die Lobby mit den gläsernen Fahrstühlen und den überdimensionalen Kronleuchtern raubt dem Gast beinahe die Sinne.
Ähnlich ergeht es manch einem in der Semperoper. Im Zweiten Weltkrieg zerstört und zwischen 1977 und 1985 wiederaufgebaut, zählt sie heute zu den bekanntesten Opernhäusern der Welt. Grenzt sie schon von außen an ein Märchen, wird im Inneren das Märchen wahr – eine Orgie in Gestaltung und Farbe im Stil der italienischen Hochrenaissance. Über dem Theaterportal erhebt sich, sehr ungewöhnlich, eine bronzene Panther-Quadriga mit Dionysos und Ariadne, gestaltet von Johannes Schilling.
Um als Nicht-Opern-Fan zu einem Fan zu werden, eignet sich „La Dirindina/Die Dilettanten-Diva“, ein einstündiges Intermezzo von Giovanni Battista Martini in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln. Eine barocke Burleske, die jeden schmunzeln lässt, aber mit Stimmen, die jeden fasziniert träumen lassen. Eine Karte kostet nur elf Euro.
Weil jedoch Operngänger relativ rar sind, man die Sächsische Staatsoper, wie sie offiziell heißt, aber gesehen haben sollte, gibt es zehn unterschiedliche Themenführungen, von der kuriosen „Skandalführung“ und lustigen „Anekdotenführung“ über die Kinderführung bis zur seriösen Architekturführung.
Architektur spielt auch eine Rolle beim Militärhistorischen Museum der Bundeswehr, in dessen altehrwürdiges Gebäude der Architekt Daniel Libeskind eine Keilspitze seines Neubaus hineingetrieben hat. Macht sich optisch von außen und innen gut. Wenn Major Alexander Georgi eine Führung macht, geht es militärisch los: „Jetzt gehen wir erst mal ein bisschen aus der Schussrichtung.“ Doch dann erfahren wir: Zu DDR-Zeiten begrüßte das „Armeemuseum“, wie es damals hieß, davor „Königlich-Sächsisches Armeemuseum“, seine Besucher mit Panzern und Raketen, einer richtigen Waffenschau, sozusagen einer Potenzschau der Nationalen Volksarmee.
„Wir wollen kein Hohelied singen auf die Leistungsfähigkeit irgendeiner Streitmacht, wir wollen die intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Thema Krieg und Gewalt, nicht sinnstiftend, sondern denkanstiftend“, wie es Carl von Clausewitz 1832 in seinem Buch „Vom Kriege“ geschrieben habe, so der Major.
Als Einstieg in die Materie sieht man eine Installation des schottischen, in Finnland lebenden Künstlers Charles Sandison, die uns zu den Grundemotionen des Menschen zurückführen will: love und hate, Liebe und Hass. Die beiden Gefühle kämpfen gegeneinander. Mal erscheinen mehr love, mal mehr hate. Niemals erscheint dasselbe Bild.
„Wir haben hier zwei Museen in einem“, so der Major, das eine erzählt die Geschichte chronologisch, klassisch, am Zeitstrahl entlang, Militärgeschichte vom Mittelalter bis 1914, wobei man außen herum gehen kann oder, sich in die Materie vertiefend, in die einzelnen Kabinette. Das Ganze auch interaktiv per Computerklick. Es gibt aber auch – zum Anfassen – sogenannte didaktische Klappen. Hier kann jeder feststellen, wie schwer sich etwa ein Kettenhemd oder Kettenhandschuh anfühlt.
Leiden am Krieg wird ebenfalls thematisiert. Am Beispiel von einem Rock, 250 Jahre alt aus dem Siebenjährigen Krieg, dessen Hauptmann der Arm abgeschossen wurde. Blutflecken und fehlender Ärmelteil zeugen davon. Leiden am Krieg und Hunger durch Krieg werden auch in einer Fotoausstellung dokumentiert.
Ein Teil der Ausstellung steht unter dem Motto „Krieg und Spiel“. Man kann nur staunen, wieviel da zusammengetragen wurde, etwa ein Relikt aus DDR-Zeiten: Sandmännchen als Kosmonaut und Trachtenpuppe Mascha mit Brot und Salz, 1978 mit Sojus 31/Salut 6/Sojus 29 im Erdorbit: Der „erste gemeinsame Weltraumflug UdSSR-DDR“, ein Propaganda-Coup, wurde von der DDR-Bevölkerung begeistert verfolgt. NVA-Offizier Sigmund Jähn, der erste Deutsche im All, war ein Volksheld. Mit dabei waren auch die Kinderfernseh-Lieblinge Sandmännchen und Mascha. Jähn und der sowjetische Kosmonaut Bykovski spielten damit vor laufender Kamera. Unter der Rubrik „Agitationsmaterial/Souvenirs“ kamen die weitgereisten Puppen in die Sammlung des Armeemuseums der DDR.
Das andere Museum, der neue Teil von Libeskind, erzählt Geschichte querschnittlich. Man fährt mit dem Lift in den vierten Stock und landet im „Dresden Blick“. Durch geöffnete Schlitze, ähnlich Jalousie-Lamellen, geht der Blick über die Dächer der Dresdner Altstadt, die am 13. Februar 1945 durch die Alliierten zerstört wurde und den Tod von 25.000 Menschen verursachte. Aber es wird auch gezeigt, was zuvor die Deutsche Wehrmacht vernichtete, etwa am 1. September 1939 die polnische Stadt Wielun und am 14. Mai 1940 Rotterdam. Aber: sehen Sie selbst!
Nach so viel Erbaulichem sollte man sich eine Auszeit gönnen. Da bietet sich der „Sophienkeller“ gleich gegenüber dem Zwinger an. Die historischen Gewölbe des Taschenbergpalais entführen uns ins 18. Jahrhundert, in die Welt August des Starken. Es gibt viel zu entdecken, ob Kettenkarussell, Alchimistenkeller, Beichtstuhl, kuriose Sänfte oder Mauerteile der ersten „Einsiedelschen Häuser“ aus dem 14. Jahrhundert. Immer aber verführen sächsische Spezialitäten wie Kartoffelsuppe, Sauerbraten mit Klößen und Rotkraut, Quarkkeulchen als Dessert und sächsischer Wein oder auch Bier zum Verweilen.
Infos: Dresden Marketing, Tel. 0351/501730, info@marketing.dresden.de, Website: www.marketing.dresden.de
Übernachtung: Maritim Hotel & Internationales Congress Center Dresden, Devrientstr. 10-12/Ostra-Ufer 2, Tel. 0351/2160, Email: info.dre@maritim.de, Website: www.maritim.de