
Berlin, BRD (Weltexpress). Das Palästina-Forum veröffentlicht einen Bericht des Pressebüro des palästinensischen Gefangenenverbandes, der enthüllt, dass die Zahl der seit Beginn der israelischen Aggression gegen den Gazastaat in Israelischen Gefängnissen getöteten Gefangenen, deren Identität bestätigt wurde, auf 81 gestiegen ist. Dutzende weitere gelten aufgrund der israelischen Praxis des Verschwindenlassens weiterhin als vermisst. Der Bericht, den das kommunistische Magazin „Contropiano“ am 4. November 2025 übernimmt, führt u. a. an, dass der palästinensische Gefangene Mohammed Hussein Ghawadra aus dem Dorf Bir al-Basha in Jenin in israelischer Haft ums Leben kam.
Seit Inkrafttreten der Waffenruhe Anfang Oktober hat Israel die Leichen von 195 palästinensischen Gefangenen zurückgegeben, von denen die meisten weiterhin nicht identifiziert sind. Viele der Leichen weisen Spuren schwerer Folter auf , was darauf hindeutet, dass sie vor ihrem Tod von israelischen Streitkräften misshandelt wurden.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu behauptete in einer Kabinettssitzung, die Enthüllungen über die Gräueltaten im Sde-Teiman-Gefängnis seien der schwerwiegendste Medienangriff , dem Israel seit seiner Gründung ausgesetzt war. Der Beitrag führt weiter an, dass der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am vergangenen Freitag die Entlassung der Generalstatsanwältin des Militärs, Yifat Tomer-Yerushalmi, bekannt gab. Ihr wird vorgeworfen, ein Video veröffentlicht zu haben, das die Brutalität des israelischen Militärs gegenüber einem palästinensischen Gefangenen zeigt.
Sowohl die israelische Rechte als auch die Opposition begrüßten ihre Entlassung. Auch der israelische Oppositionsführer Yair Lapid, der sich als liberal und links bezeichnet, argumentierte, sie habe das israelische Militär vor der Welt in Verruf gebracht und ihr Selbstwertgefühl sowie ihr Vertrauen in der Gesellschaft untergraben. Keiner von beiden äußerte sich jedoch zu dem begangenen Gewaltverbrechen.
Die Verhaftung von 10 IDF-Reservisten, die der Beteiligung an den Misshandlungen beschuldigt werden, löste Unruhen von rechtsgerichteten Aktivisten und Demonstranten – darunter Koalitionsminister und amtierende Parlamentarier – in der Kaserne und dem Militärgericht aus, in das die Verdächtigen gebracht wurden.
Fünf Soldaten wurden im Februar angeklagt, weil sie einen palästinensischen Gefangenen misshandelt hatten , nachdem er im Juli 2024 in die Haftanstalt gebracht worden war. Bei dem Angriff erlitt er schwere Verletzungen, darunter Rippenbrüche und eine Rektalverletzung .
Soldaten, die in Sde Teiman brutaler Misshandlungen beschuldigt werden, traten mit ihren Anwälten maskiert vor die Presse. Sie verteidigten ihr Vorgehen und äußerten ihre Angst, im Ausland identifiziert und strafrechtlich verfolgt zu werden.
Der Militärstaatsanwalt, General Yivat Tomer Yerushalmi, trat am Freitag im Zusammenhang mit den Ereignissen im Gefängnis Sde Timan zurück. Er gab zu, der Veröffentlichung des Videos, das die Brutalität gegen den palästinensischen Gefangenen dokumentiert, zugestimmt zu haben.
Tomer-Yerushalmi wurde im Zusammenhang mit dem Video festgenommen. Er gestand, im vergangenen Jahr ein Video an die Medien weitergegeben zu haben, das Soldaten bei der schweren Misshandlung eines palästinensischen Gefangenen in einem Militärgefängnis zeigte. Die Polizei nahm außerdem den ehemaligen Generalstaatsanwalt der Armee, Oberst Matan Solomosh, fest.
Im Gazastreifen sterben trotz der Waffenruhe Menschen, während sie nach den noch unter den Trümmern begrabenen Leichen suchen.
Eine Quelle im Al-Ahli Baptist Hospital berichtete, dass ein Palästinenser durch israelischen Drohnenbeschuss im Viertel Shuja’iyya östlich von Gaza-Stadt getötet wurde.
Palästinensische Quellen berichteten, dass israelische Bulldozer im Viertel al-Fukhari in Abu Daqqa, östlich von Khan Yunis im südlichen Gazastreifen, palästinensische Häuser abgerissen hätten. Der Korrespondent von „Al-Jazeera“ meldete israelische Luft- und Artillerieangriffe auf die südliche Gaza-Stadt Rafah.
Das Gesundheitsministerium in Gaza gab bekannt, dass seit Inkrafttreten der Waffenruhe mehr als 500 Leichen aus den Trümmern geborgen wurden, während 236 Menschen getötet und 600 verletzt wurden. 41 nicht identifizierte Leichen wurden gestern auf dem Märtyrerfriedhof im Zentrum Gazas beigesetzt.
Laut Angaben der gerichtsmedizinischen Abteilung in Gaza waren die meisten von Israel zurückgebrachten palästinensischen Leichen gefesselt und die Augen verbunden, was auf Folter und Hinrichtungen vor dem Tod hindeutet.
Die Gesamtzahl der Todesopfer im Gazastreifen seit dem 7. Oktober beträgt 68.865 Tote und 170.670 Verletzte.
Das israelische Militär gab am Sonntagabend bekannt, dass Särge mit den Leichen dreier israelischer Gefangener in Israel eingetroffen seien, kurz nachdem das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu bestätigt hatte, dass die Armee sie vom Internationalen Komitee vom Roten Kreuz erhalten habe.
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